Megalopa Ideen (Land- und marine Einsiedlerkrebse)

  • Da meine letzten Versuche im Megalopa Stadium scheiterten, sammeln wir neue Ideen für die Megalopa Aufzucht. Mir ist nicht bekannt, woran die Larven starben. Eine Grund ist der starke Kannibalismus.


    Dazu eine meiner Ideen:


    Eine Loch-Platte bauen, wie sie in der Pflanzen-Zucht (für Stecklinge) genutzt wird. Diese in ein Aquarium hängen. Und in die Löcher kommen Einzelabteile in Form von Pflanztöpfchen. In jeden Topf kommt dann eine Megalopa, 2-3 Häuser und je ein Stück Futter plus ein Pellet.
    Idee-Megalopa.jpg


    Also eine Art Loch-Platte in die kleine Planztöpfe gesetzt werden. Die Töpfchen sind durchlässig und damit die Megalopa nicht flüchten, wollen wir Gaze/Netzstrumpfhose oder so drumherum befestigen.


    Pflanztöpfe:
    topf.jpg




    • Aussenwasser = Meersalzwasser (wie gehabt)
    • Temp.= 26°C durch AquaEl Heizung (25W - flach und eintauchbar - wird per Saugnäpfe am Boden festgemacht)
    • Per Luftschlauch und Auströmer wird für genügend Sauerstoff und bissschen Wasserbewegung gesorgt. (Evtl. auch Strömungspume)
    • Beleuchtung 24/7 von oben.



    Wir suchen noch optimalere "Töpfchen"
    Ausserdem weiss ich nicht, wie durchlässig diese Töpfchen dann sind. Es soll Wasseraustausch in den Töpfchen möglich sein.



    Über Ideen dazu freu ich mich!




    In Laborversuchen wurden die Megalopa in kleine Schalen gesetzt. Und alle zwei Tage wurden sie in neue Töpfchen mit neuem Wasser gesetzt. Die Idee klingt simpel. Allerdings muss ich auch da Licht und Wärme beachten...

  • Die Idee ist doch Super. Weiß jetzt nicht wie groß die Pflanztöpchen genau sind, aber vielleicht sind kleine Joghurt- oder Puddingbecher auch geeignet?! Z.B. Fruchtzwerge. Dort einfach mit nem kleinen Bohrer ein paar Löcher durchbohren und dann den Strumpf drüber.


    Gruß Jan

  • Hallo!


    Jetzt wollte ich gerade mit meinem Wissen über Timmys Ü-Ei-Anlage prahlen, da ist mir die Steffi doch flugs zuvor gekommen :D . Ihr braucht mich nicht mehr - und das ist gut so ;) .


    Trotzdem möchte ich etwas zum Thema beitragen. Feine Gaze und auch winzige Löcher in einem PP-Becher behindern den Wasseraustausch massiv. Da man in den Pfützchen füttern muss, kann das übel sein. Einen guten Austausch bietet Fliegengaze, aber da sind vermutlich die Löcher zu groß? Ich habe einmal versucht, Tiere einzeln aufzuziehen. In eine dünne Styroporplatte kamen mit einem Lochbohrer Löcher, in die 250-ml-Becher passten. Dazu nahm ich glasklare Plastiktrinkbecher, wie es sie billig zu kaufen gibt. Natürlich müssen die Löcher im Styro so klein sein, dass die konischen Becher mit dem oberen Rand hängen bleiben bzw. stramm eingeklemmt werden können. Mit dem Dremel habe ich winzige Löcher in die Becher gebohrt. Wichtig dabei ist, dass zwischen dem untersten Loch und dem Becherboden etwa 1 cm Abstand ist. Die Platte schwamm in einem Aquarium. Morgens und abends habe ich die ganze Platte einfach hochgehoben, bis das Wasser aus den Bechern abgelaufen war. Weil die tiefsten Löcher etwas Abstand zum Boden hatten, blieb in jedem Becher etwa 1 cm Wasser stehen. Beim Wiedereintauchen der Platte muss man etwas aufpassen, weil Becher, die nicht gut festgeklemmt sind, bei zu stürmischem Vorgehen "aus der Platte springen" können. Also ganz langsam arbeiten, so dass das frische Wasser durch die kleinen Löcher wieder in die Becher eindringen kann. Das ist etwas langwierig, führt aber zu zwei nahezu vollständigen Wasserwechseln täglich. Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.


    Gruß
    Wolfgang

    Bilder

    • Larven-7-5-12.jpg
    • Larven-7-5-12.jpg

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • huhu Ihrs,


    danke schön!


    Ü-Eier halte ich für zu klein, ehrlichgesagt.


    Die Plastikbecher in Styropor-Schwimmhilfe finde ich schon besser. (@Wolfgang: jepp, danke. Hast es verständlich ausgedrückt :))
    Müssten wir mal ausprobieren wie große die Löcher (gebohrt oder mit gaze) sein müssen, damit Wasser-Austauch passiert. Und ob die Megalopa da flüchten können.

  • Hallo zusammen,


    Wasseraustausch bei minimalen Löchern (1mm) oder Artemia Sieb findet ohne zutun nicht statt.


    Wir haben die Idee von Wolfgang aufgegriffen.


    In eine Styroporplatte werden Löcher gebohrt. Darin kommen durchsichtige 100ml Becher. Die werden ober- und unterhalb der Styroporplatte mit Silikon befestigt.


    In die Becher werden vorher bearbeitet. Wir schneiden jeweils Flächen aus die mit Gaze (Fliegengitter Fiberglas 1x1mm Masche) versehen wird. Das Gaze wird mit Silikon verklebt. Das Gaze fängt 1 cm über dem Becherboden an.


    Das ganze Konstrukt liegt, in einer Art Wanne oder Aquarium, auf der Wasseroberfläche. An allen 4 Ecken ist ein entprechend präperierter Becher verkehrt herum angebracht. Mit der Öffnung nach unten.
    Einmal in der Stunde wird mittels einer Belüftungskonstuktion (Details folgen) Luft in die Becher gepumpt. Damit wird die Platte mit den Bechern hochgeboben.
    Das Wasser in den Bechern fliesst dann durch das Ganze raus. In allen Bechern bleibt ca. 1 cm Wasser 'stehen'. Nach kurzer Zeit senkt sich die Platte wieder und die Becher füllen sich wieder mit Wasser.


    Wenn es funktioniert wie geplant, wird so einmal in der Stunde 'frisches' Wasser in die Becher gespült. Das Aussenwasser wird dann, wie gehabt, täglich um mind. 50% gewechselt.


    Wie genau mein Bastelkönig die Hebe-Funktion realisieren will, wird sich zeigen. Das kann ich so noch nicht beschreiben.

  • Aber mal was anderes.
    Eigentlich ist die Idee ja auch nicht schlecht für Fischlarven die dauerhaft im Futter stehen sollen. Ich denke mal das man so mit weniger Futter zurecht kommen würde und dementsprechend die Wasserbelastung sinkt.


    Gruß Jan

  • huhu Jan,


    nun ja, was heisst wenig Futter?
    Beim letzten Versuch hatte ich 60 Megalopa. Mit meiner Idee hätte ich, wenns hochkommt, Platz für 25 Stück. (der Rest müsste Old-School im Kreisel hausen).
    D.h. 25 Stücke Krill. In jeden Becher eins.
    Sooo viele Aussenwasser wird auch nicht drin sein. Zwar mehr als in meinem 5 Liter Kreisel, jedoch auch nicht sehr viel mehr. (Liter stehen noch nicht fest.)
    25 Stücke Krill kamen weder in meinen Kreisel, noch ins Übergangsbecken. Sondern so um die 10-15 Stücke auf 5 Liter. Wie kritisch das war, weiss ich nicht. Ammoniak und Phosphor habe ich nie gemessen - ich komme mit den Tröpfchen Tests nicht so klar, bzw. liegt mir Ammonika nicht vor.


    Soll heissen: es kommt auf die Wassermenge an. Ich denke dieses Kontrukt senkt die Wasserbelastund deutlich mehr als z.b. mein Kreisel.

  • Die ersten Tests waren erfolgreich!
    Also konnte mein Bastel-König die Pläne vertiefen.




    Neuste Kontruktionspläne



    In eine Wanne oder einem Aquarium kommt Meersalzwasser rein. Mischung wie immer. (Tropic Marine proReef oder Bio actif / Salzdichte bei ~ 1204))
    Mittels AquaEL Easy Heater 25W wird das Wasser auf konstante 26°C erwärmt.


    In eine Styropor-Platte werden Löcher mit 5cm Durchmesser gesägt. Wieviele hängt von mehreren Faktoren ab...
    An allen 4 Ecken der Platte werden auf der Unterseite durchsichtige Trinkbecher angebracht. Mit der Öffnung nach unten. Der Becherboden wird am Styropor festgeklebt. An jeden Becher werden an der Aussenseite 2 Löcher reingebohrt. Eins relativ weit oben und eins mittig.


    In die restl. durchsichtigen Plastik-Trinkbecher werden an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen Rechtecke ausgeschnitten. Auf diese Löcher wird mit Silikon Gaze (Fliegengitter mit 1 mm Maschenweite) angebracht. So dass das Gaze bis 1 cm über dem Becherboden reicht. Im Becher also 1 cm Bodenhöhe bleibt.


    Diese präparierten Trinkbecher werden dann in die Löcher in der Styropor-Platte eingesetzt und oberhalb und unterhalb Platte mit Silikon fixiert.



    In alle 4 Becher unterhalb des Styropor-Platte wird ein Luftschlauch fixiert. Dessen Öffnung mittig in den Becher zeigt.
    Je 2 der Schläuche werden an einen Regelhahn angeschlossen. Alles zusammen wird dann an ein oder zwei Luftpumpen angeschlossen.
    Die Luftpumpe(n) werden über eine Zeitschaltuhr gesteuert.


    Zusätzlich werden zwei Schläuche mit je einem Sprudelstein installiert, damit für Sauerstoff und etwas Bewegung gesorgt wird. Die Schläuche werden über eine weitere Luftpumpe betrieben und laufen dauerhaft.



    Das ganze Konstrukt wird auf das Wasser in der Wanne / Aquarium gesetzt. Alle Becher (die 4 untendrunter, sowie die Becher mit dem Gaze) füllen sich mit Meersalzwasser.
    In jeden Becher wird eine Megalopa, ein Stück Futter, ein Pellet und 3 Schneckenhäuser gesetzt.


    Per Zeitschaltuhr wird nun zwei mal in der Stunde die Luftpumpen angeschaltet und Luftblasen werden in die 4 Unter-Becher gepustet. Nach kurzer Zeit hebt sich das ganze Kontrukt. Die Luft entweicht durch die oberen Löcher dieser Unter-Becher.


    Das Wasser in den Megalopa Bechern fliesst durch das Gaze aus und es bleibt 1 cm Wasser in den Becherboden stehen. So hat der Megalopa immer Wasser um sich.
    Nach kurzer Zeit schaltet die Zeituhr die Luftpumpen wieder ab und die Unterbecher laufen wieder mit Wasser voll (durch die unteren/mittigen Löcher). Die Konstuktion senkt sich langsam wieder.


    Die Megalopa Becher laufen wieder mit 'neuem' Wasser voll.


    Damit findet alle 30 min. eine Wasserwechsel in den Bechern der Megalopa statt.
    Der Aussenwasser wird täglich - wie gehabt - um 50% ausgewechselt. Die Mehalopa Becher per Pipette gereinigt und das Futter ausgetauscht.



    Und so soll das Aussehen:


    Seitenansicht - Die Megalopa Becher stehen im Wasser:
    Hebe-ohne.png


    Draufsicht:
    Hebe-draufsicht.png


    Konstrukt im Wasser > Luft wird reingepumpt:
    Hebe-unten.png


    Konstrukt wird angeboben:
    Hebe-oben.png



    Hoffentlich konnte ich das gut genug beschreiben....

  • Hallo Curlz!


    Tolle Weiterentwicklung! So etwas gefällt mir altem Bastel-Wastel natürlich sehr gut :hail: ! Aber was passiert, wenn die Heberbecher unterschiedlich mit Luft gefüllt werden, z.B. weil ein Schlauch etwas verstopft ist? Kippt dann die Konstruktion? Habt ihr das schon ausprobiert? Falls nicht, würde ich dazu raten ;) .


    Gruß
    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • huhu Wolfgang,


    dankööö schön. Das Kompliment reiche ich weiter ;)


    Sobald wir alles hier haben, testen wir ausgiebigst. Die 100ml Plastikbecher(chen) sind recht klein und leicht. Das sieht schon mal gut aus. Da können wir sogar mehr Becher als geplant einbauen.



    Um ein Kippen zu vermeiden, sind folgende Punkte überlegt worden:

    • Die Styropor-Platte ist so groß wie die Fläche des Wanne. Nicht saugend, sondern mit etwasl Spiel. Höchstens 1 cm Abstand zur Wannenwand.


    • Das Kontrukt wird ca. 2-3 cm hoch gehoben.


    • Die Schläuche werden fest fixiert. Um ein verrutschen und schiefen einblubbern zu verhindern.


    • Es wird mehr Luft reingepumpt als wie benötigt. D.h. die überschüssige Luft entweicht durch das unterer grössere Loch . So ist in allen 4 Unterbecher genug Luft.


    Kippen wäre nicht tragisch bei der Platten Größe, auch wenn eine der 4 Seiten nicht hochkommt. Sagt ER ;)



    Bis auf Silikon, eine dünnere Styropor Platte und die Zeitschaltuhr, haben wir alles. Nächste Woche kann es weitergehen.

  • Die ersten Schritte sind gemacht.


    Als Wanne haben wir eine Transportbox aus dem Baumarkt genommen. Die ist 40 cm breit, 50 cm lang und 28 cm hoch (ab 22 cm Höhe befinden sich Griffe).
    Passgenau wurde eine 2cm dicke Styropor Platte zurechtgeschnitten/gesägt. In diese Platte wurden dann passgenaue Löcher für die durchsichtigen Plastikbecher eingebracht. Da Sägen und Schneiden im Styropor ungüstig sind, wurden die Löcher mit einem Lötkolben herausgeschmolzen. (Gute Belüftung nötig!)


    Schritt1.jpg


    Schritt1-2.jpg


    Schritt1-3.jpg


    Als finalen Schritt, zur besseren Halterung für die Becher, wurde eine zweite Ebene eingelötet.
    Schritt1-4.jpg


    So sitzen die Becher schon recht fest.
    Schritt1-5.jpg


    .

  • Auch wenn die Becher so schon recht fest sitzen, werden sie später mit Silikon befestigt.


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    Erstes Probeliegen in der 50 cm x 40 cm x 28(22) cm Wanne. Insgesamt passen 36 Becher in die Styropor Platte.
    Schritt2-1.JPG


    Schritt2-2.JPG

  • Danach wurden die Becher präpariert.
    Mit geübten Lötkolben-Griffen wurden die Rechtecke für das Gaze ausgelötet. Ein Stück Pappe dient als Vorlage. (Auch hier ist gute Belüftung nötig!)
    Schritt3-1.JPG


    Schritt3-2.JPG


    Die Rechtecke liegen sich gegenüber und lassen noch Platz für 1 cm Bodenhöhe.
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    Auf diese Ausschnitte kommt dann später Fliegengitter, das mit Silikon fixiert wird.
    Schritt3-4.JPG


    Schritt3-5.JPG

  • Hallo Curlz!


    Kompliment an den Bastelkönig an deiner Seite (ich denke, der war hilfreich :) ).Jetzt bin ich auf das Teil im Einsatz natürlich gespannt wie ein Pfitschepfeil! Da bekommt der Begriff "Luftheber" eine ganz andere Bedeutung. Vielleicht nennen wir die Eckbecher ja einfach CHB (Curlz-Hydraulik-Becher) :D


    Gruß
    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!