Coenobita Nachzucht Versuch Nr. 15

  • Hallo zusammen,


    die Larvenproduktion scheint auf jeden Fall gut zu funktionieren in meinen Terrarien :)


    Am 07.10.2014 fanden wir morgens wieder Larven im kleinen Meerwasser Pool in den ersten Doppel- Terrarien. Nach unseren letzteren Fehlschlägen hatten wir ausgemacht, dass wir gucken wie viele Larven es sind. Sind es wenige, warten wir auf den nächsten Morgen. Denn oftmals gab es am 2. Tag deutlich mehr und 'fitter' wirkende Larven.


    Bei der "Entsorgung" (hartes Wort) der Larven stelle sich heraus, dass es doch richtig richtig viele waren. Es gab ein Missverständnis und dann war es da schon zu spät zum handeln....


    Als ich Abends nach Hause kam kontrollierte ich die Pool und fand noch jede Menge (!) Larven die munter mittig im Pool schwommen. Und ich dachte mir "wer über 9 h in der Strömung schwimmen kann, der MUSS fit sind und ne Chance bekommen".
    Also setze ich den Kreisel auf. Da wir davon ausgingen, am nächsten Tag erneut Larven zu bekommen, war Futter (INVE Artemien) schon in der Mache.


    Der "harte Kern"
    L2-071014.jpg


    Und es waren wirklich noch eine ordentliche fitte Menge. Mehr als wir eigentlich in einen Kreisel tun würden. Aber egal. Hauptsache fitte Larven.
    Welche Art kann ich nicht sagen. Es können C. rugosus, C. compressus oder C. purpureus sein. Wobei ich letztere eher ausschliesse, da bisher nie Paarungsverhalten beobachtet werden konnte. Mein Tendenz geht zu C. rugosus. Da das Weibchen am Abend einmal am Wasser war - was nicht unbedingt was heissen muss..... (Berechnungen zu folge hätten erst Ende Oktober ihre Larven kommen müssen - anscheinend lässt Paarungsverhalten nicht unbedingt auf den "Eier Herstellen" Zeitpunkt schliessen)



    Also "Glück auf" zum Versuch Nummer 15.


    Was ist anders?
    Statt "Tropic Marine bio actif" Salz wird diesmal "Red Sea Salt" Salz genutzt - nach dem Vorschlag von Wolfgang.
    Statt des Futterautomaten "Rondomatic", wird 'nur' per Pipette zugefüttert. 3 mal am Tag


    Ansonsten alles beim alten.


    • Täglicher Wasserwechsel von mind 50% inklusive Reinigung des Kreisel-Inneren.
    • Der Kreisel wird ausschliesslich morgens und abends / 3 mal täglich mit separat angesetzten Artemia Nauplien gefüttert (INVE AF430).
    • Als Ersatzfutter Artemia aus dem Glas
    • Als Zusätze PhycoPure und Artemio Fluid
    • 24/7 Beleuchtung
    • 26°C Kreisel Temperatur


    Mittlerweile sind wir bei Tag 8 und die erste große Häutung ins zweite Stadium ist fertig.


    Anfangs - ab Tag 5 - konnte ich einige Larven erkennen, die Häutungsreste an sich hatten. Allerdings nur ein bisschen was am Kopfteil und am Ende der Flosse.


    Vermutlich bin ich durch die Fehlschläge sensibilisiert. Die Kamera Position und die Kreisel sind von der Optik her anders. D.h. die Larven sind deutlicher zu erkennen. Dadurch seh ich auch mehr.
    Ich weiss, dass alle meine Larven - egal welcher Versuch - immer Häutungsrückstände an sich haben. Das liegt sicherlich an der Natur der Häutung. Nur fällt es durch Kamera etc. eben mehr auf.


    Bisher sieht es also gut aus. Auch wenn es noch etwas zu früh ist zum Jubeln. Auf jeden Fall deutlich besser als bei den Fehlschlägen. (Es ist evtl. jedoch eine 'andere' Larven Art)


    Beim nächsten Larven Versuch werden wir einen Kreisel mit Red Sea Salt und einen mit Tropic Marine Bio actif testen. Um herauszufinden ob es wirklich am Salz liegt - die Vermutung wurde von langjährigen Züchtern bestätigt.



    Futter:
    Um diesmal auf mehr Sicherheit zu gehen, setzen wir INVE AF430 separat auf, so dass sie drei mal am Tag 'fertig' sind.


    Morgens um 6 Uhr, Nachmittags um 17 Uhr und Abends um 23 Uhr. (Artemia sind bei uns nach ca. 17-19 h geschlüpft)


    Die Artemia Nauplien werden mit Licht angelockt, mit Pipette (10 ml) herausgeholt und in ein kleines Artemia Sieb (aus dem Hobby UFO) geschüttet. Das Wasser so gut wie es geht abtropfen lassen und dann in den Kreisel.
    So kamen bisher wirklich sehr wenige Eierschalen in den Kreisel. (Beim nächsten Mal teste ich die SEP-Art Eier von Ocean Nutrition, damit die Schalen ganz wegbleiben)



    Die Larven fressen gut. Zusätzlich bekommen sie Artemio Fluid (Artemia Futter). Sie scheinen davon auch zu profitieren. Zweimal gab es zusätzlich 1-2 Tropfen PhycoPure.



    Larve Tag 2
    L0810-1.jpg


    Larve Tag 4
    L1010-2.jpg


    Larve Tag 5 (hier sieht man leichte "Fusseln" am Ende der Schwanzflosse - wo feine Häärchen (?) sind)
    L1110-3.jpg


    Larve Tag 8
    L1410-1.jpg

  • huhu Theodora,


    :danke:
    wie gesagt: ich (wir) geben nicht auf ;)


    Ich lerne so viel dabei. Und trotz des ganzen Aufwands macht es Spass. Und wenn am Ende wirklich winzige kleine Landeinsiedlerkrebschen rumwuseln, ist alles vergessen :love:



    Meine Ziele:
    Mehrere Arten nachzüchten.
    Eine Methode finden die gute Chancen auf NZ Erfolge hat
    Die dazu auch für 'Anfänger' zu packen ist (= höhstes Ziel)

  • Hallo Curlz,


    ich kann mich Theodora nur anschließen und den virtuellen Hut vor dir/euch ziehen! :Bayer:
    Und natürlich drücke ich Daumen. Ich bin schon sehr gespannt, ob sich durch deine Maßnahmen Verbesserungen ergeben.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • hallo zusammen,


    danke Wolfgang! :)


    Dank Deinen Anregungen und Hilfen bin ich ja schon weit gekommen.
    Und es scheint ja, als wäre das Salz wirklich ein wichtiger Punkt, ebenso wie "Artemien Eier im Wasser" - das wusste ich ja schon vorher.
    Vermutlich waren die beiden erfolgreichen Versuche eher Zufall, dass es trotz der 'Umstände' was geworden ist.


    (wobei ich befürchte, dass die beiden aus der 2. Nachzucht (Versuch Nr 11) nicht mehr leben. Habe sie schon länger nicht mehr gesehen. Sie häuten nicht so lange wie die adulten...)


    ich fände es natürlich klasse, wenn das Füttern (3 mal täglich) ausreicht und ich keine Eier mehr ins Wasser tun muss. Mal sehen.
    Bin selber sehr gespannt und bibber jeden Tag.

  • Hallo zusammen,


    danke@ Theodora :)



    Tag 13 - 19.10.2014
    Es gab gestern und vorgestern etwas mehr tote Larve. In etwa 30 Stück insgesamt. Also kein Massensterben.
    Die toten Larven wirkten sehr groß. Einige wenige sehr dünn - das konnte ich bei vorherigen Versuchen schon einmal beobachten, als ob die Haut zu 'eng' wäre.


    Ansonsten keinerlei 'Sonderbarkeiten' zu beobachten.


    Auf jeden Fall sieht es trotzdem noch gut aus. wenn nicht sogar sehr gut. (Bin vorsichtig mit zu viel Optimismus ;) )


    Und ich meine es sind tatsächlich schon welche im letzten Zoea Stadium (5). Es schien als wären sie die letzten 3 Tagen dauerhaft in Häutung. Ein Stadium kann von 1-5 Tage dauern. Wäre also nicht weiter verwunderlich.


    Es wurde weiterhin 3 mal täglich ausgeseibte Artemia gefüttert. Plus zusätzlich Artemio Fluid.
    TWW von 50 inkl. Reinigung.




    Auch wenn es schon recht weit gegnagen ist, noch ist nix geschafft.



    Bilder von (vermutlicher) Zoea 4 Larve
    L1910-6.jpg


    und (vermutlicher) Zoea 5 Larve - die Zipfel unter der Schwanzflosse bilden später die Laufbeinchen. Normalerweise sind diese erst in Z5 zu sehen, daher meine Vermutung
    L1910-5.jpg


    Bild vom aktuellen Kreisel
    Kreisel1910.JPG

  • Hey,


    das lässt sich doch bisher recht gut an. Natürlich kann man nicht hellsehen, wie das weiter geht, aber die Vorzeichen stimmen optimistisch. Vielleicht ist die etwas "unbiologischere" Methode wirklich günstiger, weil keimärmer.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Huhu Wolfgang,


    sieht so aus, ja. Und halt weniger 'Dreck' (sprich Artemia Eier) im Wasser.
    Wie geschrieben, bei den nächsten Larven werde ich ein Kreisel mit TM bio actif und ein mit Red Sea Salt machen. Um zu gucken ob und wie es sich auswirkt.


    Mit dem bio actif hatte ich ja beim Artemia aufsetzten auch schon komische Sachen gehabt. Von daher glaube ich wirklich, dass Du Recht hattest, Wobei mich allerdings der Versuch 11 wunderte. Bei dem sind über 40 Megalopa schon in Häusern gewesen und teilweise an Land. Und dann sind bis auf 2 alle gestorben...vielleicht zeigte sich die "bio actif" Auswirkung erst später....


    we will see.


    Laut Unterlagen zu C. rugosus können sich die ersten ab Tag 16 zu Megalopa umwandeln. Ich bin gespannt. (Megalopa Aufzucht Station und Übergangsbecken sind in Arbeit)

  • Hallo zusammen,


    Es sieht gar nicht gut aus, an Tag 15 / 16 (21.10.2014)
    insgesamt 60 Tote gestern. Heute wieder um die 20 Stück.


    Sie scheinen die Häutung zu Z5 einfach nicht zu schaffen. Die ersten schienen sich zwar zu Z5 zu wandeln, dann bekamen sie jedoch auch Probleme.
    Bzw. manche sind schon Z5 zu sein und bekommen dann Probleme, die mir nicht ersichtlich sind.
    (ich fand die Umwandlung vin Z3 zu Z5 recht kurz und schnellt....)


    Sie wirken auch alle sehr hell. Vermutlich weil sie mit Häuten beschäftigt sind, statt zu fressen. Allerdings wirken sie trotzdem recht fit und agil. Nur, die die man am Boden rumzucken sieht, sieht man dann später tot am Boden :(
    Auf Fotos sehen die schwimmenden Larven noch sehr gut aus... alles seltsam.


    Diesesmal schliesse ich Fehlverhalten in der Pflege aus. Anderes Salz. Wasserwerte ok. Temperatur konstant. Futter sauber wir möglich. Täglich gründliche Reinigung (Kreisel und Equipment). Futter und Zusätze neu und ok (bestmöglich gelagert).
    Da ich mit anderen Larven als C. violascens immer Probleme hatte, scheint es nicht nur am 'nicht optimalen' Salz zu liegen....



    Ich würde mir gerne einreden, dass sie hell wirken, weil es Larven von C. rugosus (oder compressus oder purpureus) sind. Allerdings weiss ich aus Erfahrung, dass diese Anzeichen keine guten sind. Ich glaube nicht. dass die Larven es bis zum Megalopa Stadium schaffen.



    Zoea 4 Larven
    L2110-1.jpg


    L2110-2.jpg


    L2110-4.jpg



    Zoea 5 (oben) und 4(unten)
    L2110-3.jpg


    Zoea 5
    L2110-5.jpg

  • Hallo zusammen,


    gestern am Tag 16 - 22.10.2014 - ging es weiter bergab. :(


    Es schwammen noch ca. 60 Stück herum. Viele tote Larven.


    Einige scheinen noch in der Häutung zu sein. Die die schwimmen sind weiterhin fit.
    Fressen so gut wie gar nicht mehr - weil sie mit Häuten beschäftigt sind. Daher sind sie vermutlich so hell.
    Bis Zoae Stadium 4 alles super, dann ab dem Zeitpunkt wo sie ins Z5 wandeln, geht es bergab.
    Die ersten (Starken?) wandelten sich in Z5 und bekamen dann Probleme. Die jetzigen haben direkt bei der Umwandlung zu Z5 Probleme. Viele waren lange beschäftigt die Haut abzuschlagen. Oft sah ich, dass fast alles abging. Also es schwammen einige rum, die 3/4 der Haut ab hatten, aber noch dranhängen hatten.
    Die jetzigen haben wieder nur Häutungsreste überall dran hängen.


    Ich habe keine Ahnung woran das liegen kann. Werte etc. immer noch alles ok. Auch keine Tierchen oder sonstige Änderungen zu sehen. Etwas mehr Algenbildung. Vermutlich weil sie nicht mehr fressen .... (wenn sie denn überhaupt Algen fressen)


    [heute morgen Tag 17 - 23.10.2014] mind weitere 20 tote Larven. Es schwimmen noch allerhöchstens 30 Stück herum, viele liegen in den letzten Zügen am Boden (und zucken)]



    Eine Vermutung:
    da ich ja immer mit anderen Larven ausser C. violascens Probleme hatte, könnte ich mir gut vorstellen, dass die Larven von Anfang an nicht so 'stark' sind. In suboptimalen Bedingungen (bsp. Tropic Marine bio actif Salz) kommen sie schnell an ihre Grenzen. In besseren Bedingungen halten sie länger durch.


    In alten Versuche hatte ich - soviel ich in Erinnerung habe - genau die gleichen Probleme. Daher kann es m.M nach nicht am Futter liegen und nur bedingt am Salz.



    Eine fitte Z4 - evtl. Z5
    L2210-1.jpg


    eine weitere fitte Z4 - evtl. Z5
    L2210-2.jpg


    noch fit, jedoch schon oder noch Häutungsreste an der Schwanzflosse
    L2210-3.jpg



    wenn das so weitergeht, ist dieser Versuch schätzungsweise in 2 Tagen zu Ende.

  • huhu Wolfgang,



    ... frag mich mal! Wir sind echt absolut ratlos. *seufz*
    Ich dachte immer, es wären genug "Spurenelemente, Mineralien etc" im Salz drin.


    ich muss dringend mal endlich herausfinden, wie ich Jod auf meine Larven Bedürfnisse (5 Liter Wasser) runterrechne. Bin da echt bissi hilflos.




    Was mir noch aufgefallen ist, je unfitter sie wurden, desto dunkler wurde der Bereich vor der Schwanzflosse. Laut Mikroskop geht da ein 'Strang' entlang, der für mich wie Verdauungsorgane bzw. deren Ausgang aussieht.
    Also ob sie Verstopfung haben. Das konnte ich bei einem Versuch bei Megalopas auch schon mal entdecken. Vielleicht Algen Ablagerungen. Die sich auch auf den Häutungsresten bilden - jenachdem wie lange sie rumvegetieren oder am Boden liegen. Wo sich, trotz täglicher Reinigung - Dreck und Algen ablagern.


    Ob das eine Ursache oder eine Folge der Probleme ist, weiss ich nicht..





    Ach ja...
    Tag 22 - 28.10.2014
    eine einsame unfitte Larve vegetiert im Kreisel herum.
    Heute Abend wird der 15. Versuch unter den "Fehlversuchen" verbucht und ad acta gelegt.



    Momentan ist es ruhig in allen Terrarien. Laut meiner Larven Liste scheinen auch dieses Jahr keine Larven mehr zu kommen.
    Im November, Dezember und Januar habe ich Larven notiert. Diese waren von Mrs Zoidberg (C. violascens). Allerdings sind die Daten aus der Zeit wo Milhouse (C. violascens Männchen) noch lebte. Seit er tot ist, hatte Mrs. Zoidberg keine Larven mehr....


    Jedoch habe ich ja scheinbar mittlerweile weitere Arten Paare. Kann also noch was kommen. Ansonsten muss ich mich bis Juni nächsten Jahres gedulden..

  • Hallo Curlz,


    wie gesagt, ich bin ziemlich ratlos. Es gibt ja nicht unendliche, aber doch einige Parameter, an denen es liegen könnte:


    - chemische (Wasserwerte)
    - physikalische (Temperatur, Strömung Licht...)
    - biologische (Bakterien, Pilze, Nahrung, aber auch gute Entwicklung der Larven vor dem Schlupf etc.)


    Und damit nicht genug, kann es auch an ungünstigen Kombinationen mehrerer Umstände liegen. Da wir nicht die Möglichkeiten haben, umfassend streng analytisch an die Probleme heranzugehen, bleiben nur Spekulieren sowie Versuch und Irrtum. Eines wissen wir aber schon durch deine Pionierarbeit: Dass der Aufzuchterfolg nicht schlichtweg unmöglich ist! :thumpup:


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!