Metasesarma obesum - Marmorkrabben

  • Hallo!


    Heute mal was ganz anderes - ohne Haus und schon vor der ersten Larve.


    Am 12 Juni hatte ich einige Landkrabben gekauft unter anderem 2,3 Metasesarma obesum.
    Ich war recht froh, dass man mir tatsächlich die Geschlechter wie gewünscht zuschickte und hoffte natürlich auf Nachwuchs.
    Die Tierchen leben am Meerwasserteil bei meinen LEKs und bewohnen dort vorzugsweise den Bereich ganz nah am Wasser, zwischen dem Korallengestein. Den reinen Strandteil meiden sie eher.


    Vorgestern Nacht, also genau zwei Monate später, erwischte ich eines der Weibchen recht offen auf einem Stein sitzend. und siehe da, es trägt ein dickes Eipaket mit sich herum. :thumbup:


    Für alle, die nicht genau wissen,wonach sie suchen müssen: Das Schwarze unter dem Bauch sind alles Eier. Das leicht graue ist der Schatten ;) , das Blitzlicht kam eher von vorne.



    Ein weiteres Weibchen hat definitiv auch Eier dabei, die versteckte sich aber besser. Ob alle drei tragen weiß ich nicht, aber wenn ich demnächst Larven im Meerwasser habe, die sich von LEK-Larven etwas unterscheiden, weiß ich was das ist. Kreisel sind genug da und ich freue mich schon drauf, mich an der Aufzucht von den Marmorkrabben versuchen zu können. :)


    Wenn es so weit ist, berichte ich hier mehr dazu.

  • Hat gedauert, aber nun ist es so weit! :)
    Wenigstens ein Obesumweibchen hat gestern Nacht ihre Eier im "Meer" entlassen. Momentan schlüpfen sie noch.
    Sieht echt komisch aus, wenn man nur LEK-Larven gewöhnt ist!


    Ich sammle die gerade noch ab und verteile sie in zwei meiner Kreisel. Einer mit Grünwasser und einer ohne.


    Futter: Frisch geschlüpfte Artemien (schlüpfen leider erst am Nachmittag, aber da die Larven sich teils auch noch auf den Eihüllen pellen, werden sie hoffentlich noch nicht sofort Futter brauchen.


    Wassertemperatur: 24-25°C



    Ein Video unterm Mikroskop habe ich auch gemacht, weil die so schnell sind, dass die auf Bildern nicht richtig scharf abgebildet werden.


  • Tag 7:


    Es schwimmen noch einige hundert Larven herum. Meistens treiben sie zusammengerollt im Wasser. Wenn sie irgendwo hin wollen, rollen sie sich schnell auf und sorgen so für Vortrieb.
    Heute habe ich ein paar unters Mikroskop geschoben, damit wir mal Bilder haben.


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  • Tag 11:
    Sieht leider gar nicht mehr gut aus. :(


    Es schwimmen nur noch ganz wenige Larven herum, die versorge ich natürlich weiter, solange es geht. Die paar, die jetzt noch leben, sehe ich immerhin jagen. Vielleicht schaffen es ja einige wenige.


    Offenbar brauchen die viel kleineres Futter. Die Artemien werde kaum gefressen, selbst wenn sie noch so frisch geschlüpft sind. Ich gehe daher davon aus, dass die größeren Verluste der letzten Tage einfach auf fehlende Nahrung zurückzuführen sind.
    Vor dem nächsten Versuch besorge ich mir irgendwelches kleinere Futter, wie Brachionus oder so.


  • Hi Wolfgang,


    auf was genau beziehst du dich bei dem Ansatz?
    Auf die Krabbenlarven scheint es keinen Einfluss zu haben, ob sie inPhythoplankon schwimmen oder nicht. Da habe ich nur fettere gut genährte Salinenkrebse. ;)


    Brachionus hatte ich schon mal bei denLEK-Larven, aber denen waren die wohl zu klein. Zumindest nahmen dieBrachionus nicht ab.
    Da sich damals die Brachionus lange imGrünwasser mit Nannochloropsis salina hielten, denke ich, dass sie meine erste Wahl sind. Natürlich gibt es noch anderes sehr kleines Zooplankton,aber mit anderem habe ich noch keine Erfahrung.

  • Hi,


    der erste Versuch wurde vorgestern von mir beendet, da ich keine lebende Krabbenlarve mehr sehen konnte. Das Wasser habe ich extra nochmal durchgesiebt, aber da waren leider nur noch Salinenkrebse drin.


    Da ich von den letzten Aufzuchten der Krebse und Krabben noch einiges an Grünwasser übrig habe, werde ich wohl einfach mal einen der Kreisel weiter laufen lassen und dort schon mal Brachionus einsetzen.


    Der Beitrag hier kann ruhig offen bleiben, denn ich hoffe doch, dass das nicht der einzige Versuch war.

  • Da haben wohl meine asiatischen Tiere etwas mit unserer Kulturdurcheinandergebracht und gedacht, man müsse am 1. April Eierverstecken.


    Meine M. obesum haben mir gestern wieder einen großen SchwungEier/Larven beschert. Ich habe heraus gefangen so viele ich konnte, aber leider gab es über die letzte Nacht schon einige Ausfälle. Ich vermute, dass das an den Wasserwerten liegen könnte. Ich hatte zwei verschiedene Messgeräte für die Salinität genutzt und eben bemerkt, dass die leicht unterschiedlich werten. Muss die dringend mit einem dritten Gerät vergleichen, um herauszufinden, welches da falsch anzeigt.


    Naja, jedenfalls hatte ich noch Brachionus in einem Kreisel und somit dieses mal kleineres Futter für die Larven, die noch übrig sind. Wobei die erwachsen Brachionus etwa so groß sind, wie die Krabbenlarven. Da etliche der großen Brachionus derzeit Eipackete tragen, hoffe ich auf zusätzliches Minifutter. Es sind aber auch etliche winzige Brachionus in der Kultur, das sollte vorerst hoffentlich reichen.



    Mit meinen "alten" Artemia-Eiern habe ich schon einen Testlauf gemacht und die Schlupfrate ich normal hoch. Als Futter für die Krabbenlarven sind die aber wohl noch zu groß, worüber sich vermutlich noch heute meine Guppys freuen werden.
    Sollten die Krabbenlarven es dieses mal über ein paar Larvenstadien schaffen, dann gibt es später noch junge Artemia dazu.

  • Hallo Dany,


    dann auf ein Neues! Meine Refraktometer überprüfe ich mit einer Multireferenz. Geringe Dichteunterschiede sollten aber fitten Larven eh nicht viel ausmachen. Aber wenn die so winzig sind, wie du sie beschreibst, falle sie wahrscheinlich vor Schreck tot um, wenn ein so ein gemeines Brachionus an ihnen vorbeischwimmt :D .


    Toi, toi, toi!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Ha, jetzt weiß ich, was letztes Mal falsch lief! Ich habe mir zu viele Mühe und Gedanken gemacht! :doh:
    Nachdem am 1.4. kurz nach dem Umsetzen die ersten Larven zu rasch eingingen, hatte ich weiter ab gesammelte in einem einfachen Behälter mit etwas Belüftung "zwischengelagert" - und denen geht es jetzt noch prima!


    Das aktuelle Setup sieht so aus, wie im nächsten Bild zu sehen:
    Das große Becken war eigentlich für die Larven gedacht, aber darin leben "nur noch" ein paar tausend Brachionus.
    Die Spaghetti-Box links ist das aktuelle Becken, in dem sich ca. 40 Krabbenlarven munter entwickeln. Sie haben sich schon wenigstens ein mal gehäutet, da ich Häutungsreste unter dem Mikroskop sehen konnte. Ab und zu fische ich ein paar Brachionus rechts ab und gebe sie links mit dazu.


    Also die simpelste Variante, die derzeit super funktioniert ist:
    Ein Blubberstein, der wegen der Lautstärke nicht mal durchgehend an ist (nachts aus), und eine Fußbodenheizung (die Becken stehen auf einem Heizkörper und kommen auf ca. 24°C).
    Sonst nix! Keine Beleuchtung, keine besondere Strömung. Wasserwechsel gab es bisher auch noch nicht, nur etwas frisches dazu. Ich werde aber wohl in den nächsten Tagen ein wenig "altes" Wasser abschöpfen.


    DSCI0794.jpg


    Hier ein paar aktuelle Mikroskopbilder (20 und 80 fach vergrößert ) :
    6154956.jpg
    6154745.jpg

  • Endbericht zum 2ten Versuch:
    Die Larven lebenden noch ein paar Tage, starben aber fast leider bei der Umwandlung zur Megalopa. das schaffte nur eine, die dann nach einem Tag aber ebenfalls starb.


    Naja, immerhin hielten die sich schon recht lange und da meine Brachionus-Kultur(en) sich ganz gut halten, hoffe ich, beim nächsten Mal alles noch besser zu machen. Ich weiß ja jetzt, dass ich die frischen Larven nur ganz vorsichtig umsetzen muss und sich dann einfach selber überlassen sollte. ;)