Elacatinus puncticulatus

  • Hallo zusammen


    Nach langer Schreibabstinenz wieder mal ein thread von mir.


    Inspiriert von Torsten Schmidts (Torsten81) Vortrag im 2014 in Sindelfingen, habe ich mich entschlossen, es mit der Aufzucht einer Zwerggrundel zu versuchen. Das Gelege der Elacatinus puncticulatus kam mir gerade recht. Am 19. Januar 2016 sind sie geschlüpft. Hier Bilder einer 10tägigen Larve.
    Elacatinus puncticulatus Larve 1k.jpgElacatinus puncticulatus Larve 2k.jpgElacatinus puncticulatus Larve 3k.jpg


    Bis zum heutigen Tag sind die zwei, die ich noch habe 37 Tage alt. Eigentlich sind es keine Larven mehr, sondern kleine, fast fertige Grundeln. Sie sind voll "beflosst" und warten nur noch auf die Farbe. Die sollte laut Duck vom MBI http://www.mbisite.org/Forums/tm.aspx?m=50546 ab Tag 49 "geliefert" werden. Da ich nur noch zwei Babyfische habe , weigere ich mich, die Tierchen für eine Fotosession aus dem Becken zu nehmen - zuviel Stress! Wenn sie ganz fertig sind, wird es wieder Bilder geben. Bis es soweit ist, könnt ihr euch mal Duck's Bericht mit den Bildern anschauen. Er hat zwei geschafft und so hoffe ich, dass nichts passiert und ich auch zwei durchbringe.


    Grüessli
    Brigitte

  • Hallo Brigitte,


    da hast du dir wieder einmal ein richtiges Knaller-Tier ausgesucht! Spanne uns doch nicht so auf die Folter. Du weißt doch, dass wir alles über die Zuchtmethode wissen wollen! Becken, Filterung, Futter etc... Vielleicht findest du ja Zeit und Lust, uns ein wenig an deinen Aktivitäten und Erfolgen teilhaben zu lassen. Aber wie dem auch sei: Ich freue mich sehr, wieder von dir zu lesen!


    Liebe Grüße


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo zusammen


    Wie schon geschrieben, habe ich mich nach Torsten Schmidts Vortrag in Sifi - auch aufgrund eines Gespräches und mail-Kontakt mit ihm - dazu entschlossen, es mal mit einer Zwerggrundelart zu versuchen. Eigentlich waren Zwerggrundeln nicht wirklich meine Favoriten betr. Zuchtversuche. Aber Torstens Vortrag (vorallem ein Bild von ihm mit lauter kleinen E. oceanops), gab mir die Motivation, mich an Zwerggrundeln zu wagen. Grundelnmässig ist er für mich schon ein Massstab ;) Zu dem Zuchtversuch mit E. puncticulaltus werde ich ganz bestimmt noch mehr schreiben, aber ich will Torsten nicht vorgreifen, weil es seine Methode/Idee ist, welche ich versucht habe, umzusetzen. Torsten wird aber eh in Bälde zu seinem E. oceanops-Zuchterfolg einen Artikel schreiben. Ich hab das Gefühl, dass es nicht fair wäre, wenn ich mich hier im jetzigen Zeitpunkt äussern würde. Noch ein klein wenig Geduld ^^ .


    Ich habe drei Päärchen Priolepis boreus. Alle sind sie Dauerlaicher. Larven könnte ich also jede Woche zu Hunderten nehmen. Aber wenn ich die Winzlinge (1,5 mm ?!?) jeweils herum schwimmen sehe, gehen mir die Rolladen runter. Sozusagen Kapitulation! Ich denke aber, nach den Erfahrungen mit den E. puncticulatus sollte ich mich halt trotzdem ein weiteres Mal mit denen auseinandersetzen. Zudem hat ein befreundeter Aquarianer vor ca. drei Jahren mal ein Päärchen Priolepis boreus bei mir gekauft. Die Tiere haben sich oft auch im Schacht seines Beckens aufgehalten. Bei einem Grossputz in seinem Becken hat er auch den Schacht gereinigt und die boreus , die wieder mal dort waren, ins Becken gegeben. Im Schacht waren drei boreus!! Das Päärchen plus ein kleiner fertiger Jungfisch. Klingt komisch, ist aber so! Eine einzige Larve hat in diesem Schacht irgendwelches Futter gefunden, um sich zu entwickeln. Es ist reiner Zufall, aber so was kann passieren......wieso nicht?

  • Hallo Brigitte,


    verstehe, dann warten wir einmal darauf, was Torsten uns zu sagen hat.



    Klingt komisch, ist aber so!

    Das klingt schon sensationell, aber für ausgeschlossen halte ich das nicht. Ich habe an meinem Mittelmeerbecken einen kleinen Außenbehälter, der gut durchströmt ist und in dem nur ein kleiner luftbetriebener Abschäumer arbeitet. Dort entwickeln sich Würmer, Schwämme, Algen und allerhand wuseliges Kleingetier. Für ein einziges Fischchen könnte da schon etwas dabei sein. Was mich aber besonders wundert, ist die Frage, warum die Larve aus dem Schacht nicht ausgeschwemmt wurde.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang



    warum die Larve aus dem Schacht nicht ausgeschwemmt wurde.

    Das werden wir wohl nie erfahren. War die Larve einfach immer am richtigen Ort?


    Der letzte Freitag war ein dermassen vollgepackter Tag, dass mir in all dem Tumult auch noch ein Missgeschick passiert ist. Mit Duck (2 Tiere) kann ich nun nicht mehr mithalten können. Eigentlich habe ich - wie schon unzählige Male vorher - den Boden abgesaugt. Dabei habe ich einen Fisch eingesaugt. Anstatt das Abgesaugt wieder ins Becken zu kippen und halt nochmal absaugen, habe ich versucht, das Tier aus dem Gefäss zu fangen. Nach ein paar vergeblichen Versuchen, habe ich dann schlussendlich doch alles wieder zurück ins Becken gekippt. Das war aber definitiv zu viel Stress für das kleine Ding. So hat es sich dann entschieden, zu sterben. Nun ist halt nur noch eine übrig. Aber die ist da und ist heute 44 Tage alt. Das Weibchen der E. puncticulatus ist mir auch noch eingegangen. Nun warte ich natürlich sehnlichst auf die neue Stockliste vom Grosshändler, damit ich wieder ein Paar bilden kann. Mit diesen Tieren werde ich es auf jeden Fall weiter versuchen. Das Ziel ist natürlich, dass ich mehrere durchbringen werde.

  • Hallo Brigitte,


    wir habe so etwas wohl schon all einmal erlebt. Ich weiß, dass das kein Trost ist, aber solche Geschehnisse lassen sich einfach nicht ausschließen. Vielleicht und hoffentlich schafft es ja Chingachgook (der letzte Mohikaner :rolleyes: ). Ich drücke fest die Daumen und bin auf jeden Fall Gespannt auf den/die Bericht/e!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo ihr Beiden


    Zwei Paar gedrückte Daumen plus mein Herzblut, da sollte Chingachgook es doch schaffen ;) Morgen wird er 45 Tage alt. Sollte es ungefähr gleich ablaufen wie bei Duck vom MBI, dann sollte er ab nächsten Dienstag langsam aber sicher Farbe bekommen. Mal sehen, ob es irgendwie möglich ist, das Fischlein durch das Becken zu fotografieren. Ich werde den Hoffotografen mal damit beauftragen :whistling:

  • Hallo zusammen


    Endlich kann ich mich wieder zu Wort melden, OP ist rum und Hand funktioniert langsam wieder.
    Der Artikel über E. oceanops ist grad am entstehen und wird bald in der Koralle erscheinen, Brigitte hat es ja schon erwähnt.
    Grundsätzlich sind speziell die oceanops recht einfach zu züchten, da hier vergleichsweise große Larven schlüpfen.
    Bei Eviota atriventris bin ich mit der selben Technik bisher gescheitert, allerdings gab es da auch im voraus schon Futterengpässe weshalb das eigentlich eh zum scheitern verurteilt war.


    Mein Gedankengang ist folgender:
    Die Grundellarven sind generell schon sehr klein, daher versuche ich die Futterversorgung mit Copepodennauplien zu gewährleisten.
    Ich setze auch das Inve o.range schon recht früh ein, zunächst wird es von den Copepoden gefressen und meinen Beobachtungen nach nehmen es die Larven auch schon recht früh als Futter an.
    Die Besonderheit bei E. oceanops war vor allem, das ich Ende dritter, Anfang vierter Zuchtwoche in den Urlaub geflogen bin und diese Larven dann zwei Wochen lang nur mittels Futterautomat versorgt wurden. Ich war also währen der heißen Phase der Metamorphose gar nicht zuhause und hatte auch nicht mit einem Erfolg gerechnet und umso erstaunlicher ist das Zuchtergebnis.



    Eigentlich wollte ich schon längst über diesen Zuchtversuch (war bereits 2014) berichten aber durch Hausbau und Gesundheit bin ich bislang leider nicht dazu gekommen. Demnächst wird es jetzt aber veröffentlicht.


    Ich hoffe auch bald wieder aktiv in die Zucht einsteigen zu können, 2014 habe ich einen Großteil aufgegeben und es war im Nachhinein auch die richtige Entscheidung. Vielleicht bin ich ja bis Ende dieses Jahres wieder soweit, Eviota atriventris möchte ich unbedingt knacken!



    MFG Torsten

  • Hallo Torsten,


    erst einmal alles Gute für die vollständige Genesung, das ist das Wichtigste! Und danke schon einmal für die Vorab-Info! Bin gespannt auf weitere Informationen.


    Zitat von Torsten

    Eviota atriventris möchte ich unbedingt knacken

    Wer möchte das nicht :D ? Aber bei dir dürften die Chancen nicht schlecht stehen.


    Gruß


    Wolfgang

    Bilder

    • amphiprion.jpg
    • amphiprion.jpg

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Torsten,


    ja erst einmal gute Besserung. Nach so einem Projekt, Hausbau, braucht es halt seine Zeit und ich hoffe du nimmst sie dir. Habe selber lange gebraucht auch wenn ich es nicht war haben wollte.
    Auf deinen Bericht bin ich auch schon gespannt, manchmal hilft es wenn man machen läßt.
    Im Merkus Meerwasseratlas stand auch schon mal etwas über oceanops in Richtung Zucht drin, aber leider nicht so genau.
    Ich hoffe du läßt uns nicht so lange warten.


    Gruß
    BErthold

  • Hallo zusammen


    Die Ausgabe in welcher der Artikel erscheinen wird ist fix.


    Die oceanops werden relativ oft nachgezogen von daher ist das jetzt nichts wirklich neues. Meine Zuchtpaare waren ja schon Nachzuchten aus der Stuttgarter Wilhelma. Ich hatte dort auch schon meinen Senf dazu gegeben und ihnen die Bilder für einen Artikel gemacht der damals in der DATZ (Ausgabe 3 / 2014) erschienen ist.


    MfG Torsten

  • Hallo zusammen


    Dir, Torsten, wünsche ich weiterhin gute Besserung ^^ Danke für Deine Infos zur Grundelzucht ^^ So kann ich nun auch noch ein paar Worte zu meinen Erfahrungen mit Deiner Methode schreiben. Ich habe auch vom ersten Tag an immer eine Prise Staubfutter von Inve ins Becken gestreut. Zusätzlich kam jedes Mal nach dem Wasserwechsel noch ein kleiner "Schluck" probiotische Bakterien dazu (TheraP von MicrobeLift). Ich meine, das kann bestimmt nicht schaden, andererseits habe ich keinen Vergleich, wie es gewesen wäre, wenn ich TheraP nicht zugegeben hätte. Das kenne ich von einem anderen Züchter. Da in meinen Brachionuskulturen immer Tisbes existieren, kommen bei der Brachionusverfütterung natürlich auch Copepoden zu den Larven. Die Staubfütterung im Larvenbecken hat eine unglaubliche Copepodenpopulation entstehen lassen. So kriege ich die mit einer gezielten separaten Tisbezucht nicht hin ?( Ergo habe ich ein weiteres Becken, das an der Zuchtanlage angeschlossen ist, angefangen einzufahren, so als ob Larven drin wären. Es ist ca. zwei Woche so gelaufen, bis ich dann wieder Larven von den Priolepis boreus genommen habe. Das wollte ich ja eigentlich gar nicht fie Wohl eine reiner, unkontrollierter Reflex ;) Aber so wie Torsten bei den E. atriventris, scheitere ich (zum weiss nicht wievielten Mal) an den P. boreus. Ich schreibe jetzt nicht, dass ich die knacken möchte, sondern dass - sobald ich wieder ein komplettes Päärchen der E. puncticulatus habe, diese so weit weiter versuchen möchte, dass ich viel mehr Larven durchbringe. Was ich auch noch erwähnen möchte: Bis zum heutigen Tag hat noch keine Artemianauplie den Weg ins Zuchtbecken gefunden.


    Übrigens: Chingachgook ist heute 50 Tage alt. Wir beide warten immer noch auf die Farbe :D So wäre er besser abfotografierbar ;)

  • Hallo Brigitte


    Ja, das Inve schiebt die Copepodenpopulation gewaltig an. Da muß man gut aufpassen das es nicht zuviele im Aufzuchtbecken werden, sonst läuft es wie bei meinen C. cinctus und sie gehen auf die Larven los.


    Mit probiotischen Bakterien habe ich auch schon rumprobiert, kam aber zu keinem Ergebnis da mir die Futterkulturen damals ausgingen.
    Ich denke wir haben noch Chancen im Bereich der Aminosäuren, damit möchte ich künftig mal ein paar Versuche unternehmen.


    Es gibt also noch viele Möglichkeiten für künftige Zuchterfolge, wir müssen halt ausprobieren.



    LG Torsten

  • Hallo ihr beiden,


    ich fange einmal von hinten an:


    Zitat von Brigitte

    Übrigens: Chingachgook ist heute 50 Tage alt.

    Das ist - mit oder ohne Farbe - eine tolle Sache. Ich habe aber eigentlich nicht gedacht, dass ihm der Name bleibt :rolleyes: .


    Mit Inve Staubfutter meinst du vermutlich Inve O.range? Damit habe ich schon Garnelenlaven gezogen, was aber nichts besagt, denn es waren Palaemon, die fressen im Notfall auch Semmelbrösel :D . Aber sie haben sich gut und rasch entwickelt. An Copepoden habe ich es auch verfüttert, aber auch hier hat der Versuch wenig Aussagekraft, denn es waren Tigriopus californicus und die sind bekanntermaßen auch Allesfresser.


    Dass Fischlarven es unmittelbar aufnehmen, hätte ich nicht gedacht. Aber das könnte natürlich viel vereinfachen. Leider ist bei den Inve-Produkten die Beschaffung in hobbytauglichen Kleinmengen meist recht schwierig.


    Ob probiotische Bakterien viel bringen und wenn ja was, lässt sich vermutlich mit unseren Mitteln nur mit Versuchen herausbekommen. Es experimentieren ja unterschiedliche Leute in verschiedenen Einsatzgebieten damit. Auch mit Bacillus subtilis kann man Anwendungen testen. Die positiven Wirkungen von Kompostzugaben in Artemien- oder Copepodenkulturen im Freiland dürfte u.a. darauf zurückzuführen sein. Was für ein Einsatzgebiet gut ist, kann aber in einem anderen genau das Gegenteil bewirken. Da gibt es noch viel Raum für kreative und experimentierfreudige Züchter/innen.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!