Tips zur Thisbe Zucht

  • Hallo




    Ich habe vor einiger Zeit einen Ansatz Copepoden bekommen (Thisbe) und bin am versuchen diese zu züchten. Leider habe ich bis jetzt nur mässigen Erfolg. Ich habe 3 Becken mit je 12l, füttern tue ich mit Culture Selco sobald das Wasser klar wird.
    Hat jemand von euch einen Tip wie sich diese besser vermehren oder was ich ändern sollte. Wie oft wechselt ihr Wasser bei den Ansätzen?




    Gruss Paco

  • Hi,


    Wasserwechsel nur das was verfüttert wird. Natürlich nicht mit diesem Wasser verfüttern.
    Laß mal das selco weg und füttere mit Spirulina-Flockenfutter oder anderem rein pflanzlichem. Immer eine Prise füttern und erst nachfüttern wenn das alte weg ist. Den Mulm im Becken lassen solange er nicht höher als 2cm ist. Das ist wichtig.


    mfg Uwe

  • Hi Uwe und Pascal


    Es sind eventuell recht unterschiedliche Arten die in Züchterkreisen als "Tisbe" bezeichnet werden, (oder es gibt sehr viele unterschiedliche Kulturmethoden). Viele füttern Tisbe mit pflanzlichem Flockenfutter oder mit Algenblättern, manche Züchter füttern ihre Tisbe auch mit tierischem Frostfutter. Ich versuche das Millieu im Zuchtbehälter nährstoffreich zu machen und die Cops so indirekt zu füttern ... alle drei Methoden scheinen zu funktionieren, bei (?verschiedenen?) "Tisbe"s.


    Ich würde die Fütterungsmethode des Züchters von dem ich den Zuchtansatz habe, anwenden, um eine sichere Stammkultur zu haben. Dann kann man ja immernoch mit Ableger-kulturen ein paar Fütterungsexperimente machen :) - und schauen ob das nicht effektiver oder für die eigenen Bedürfnisse passender ist. Selco ist als Dauerfutter ja vergleichsweise kostenintensiv ;).


    Grüsse und viel Spaß bei der Copepodenzucht :) Martin

  • Hi,


    die fressen kein Phytoplankton. Zumindest nicht wesentlich. Möglicherweise vielleicht die Larven. Ich denke die fressen die Bakterien die sich bilden wenn sich das Futter auf dem Boden zersetzt.


    mfg Uwe

  • Hallo Uwe,


    Zitat

    die fressen kein Phytoplankton. Zumindest nicht wesentlich. Möglicherweise vielleicht die Larven


    Deiner Aussage muss ich widersprechen!
    Es dürfte wohl bekannt sein das das Phytoplankton vom Zooplankton gefressen wird oder willst Du jetzt die Nahrungskette auf den Kopf stellen? Die Frage sollte eher so lauten welche Copepoden welches Phytoplankton fressen. Das aber Copepodennauplien Algen zu sich nehmen ist so gut wie ausgeschlossen da das viel zu gross für sie ist. Die ernähren sich hauptsächlich von Nanoplankton zu dem auch die Bakterien gehöhren.
    Wenn sich die Tisbe von dem am Boden liegenden Detritus ernähren heisst es doch noch lange nicht das sie keine Algen aufnehmen denn die Algen sinken ja früher oder später alle zu Boden.
    Das Rezept welches Martin erwähnt ist recht gut und ich hatte auch beste Erfahrungen damit gemacht. Gibt man aber noch entsprechend Algen zu so ist die Vermehrung um ein vielfaches besser als ohne.


    Gruss
    Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    Danke für die Aufklärung.
    Aber welche Algen sind nun perfekt für die copepden Zucht? Sie sollten ja möglichst viel Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren haben.
    Ich dachte so an einen Mix von 5 Phyto Kulturen die man selber Züchten kann:


    - Isochrysis 25%
    - Pavlova 20%
    - Tetraselmis 20%
    - Thalassiosira weissflogii (TW) 30%
    - Nannochloropsis 5%
    - Kieselalgen ??

    Wenn der mix Ok ist, könntet ihr mir vielleicht noch sagen was die jeweiligen Phyto Kulturen zum "Fressen brauchen. Kann man alle Algen ausser die Kieselalge mit Phytostabil füttern und die Kieselalgemit mit l/0,5 Silikat füttern?
    Ich habe gehört das die Pavlova Alge schwieriger zu züchten ist als die anderen, stimmt das??


    Entschuldigung für die vielen Fraqen :)



    Viele Grüße Stephan


    PS: Könnt ihr bitte auch so eine Tabelle erstellen, damit ich seh wie ihr eure thisbe cops füttert?

  • Hi Siegfried,


    also meine Tisbe vermehren sich wie wild und das Phyto in dem Behälter noch schneller. Ich seh das Phyto nur zur stabilisierung des Wassers. Das abgestorbenes Phyto dann verwertet wird sagte ich ja. Bei lebenden habe ich meine Zweifel.


    Man kann den Aufwand natürlich auch ins unermeßliche treiben wenn man will. Fakt ist Spirulinaflocken reichen und in Spirulina sind alle Nährstoffe enthalten die Tisbe brauchen. Ich betreibe meine Kulturen stabil seit bestimmt 5 Jahren und verfüttere täglich 1ml Copos.
    Mit Rainers Instantalgenmix geht natürlich es auch. Dann sind sie vielleicht noch einen Kick Nährwertreicher, aber ich schaff auch mit meiner Fütterung überlebensraten von 98% bei Reidies.


    mfg Uwe

  • Hi Stephan, Uwe, Siegfried und Rainer


    kurz zum angesprochenen online-Bericht von mir:


    Einen Salzwasserteich aufzudüngen bis sich eine dicke Algenkultur bildet und dann abzuwarten ist historisch die älteste Methode der Zooplanktonzucht ;). Diese Methode funktioniert für Brachionus oder verschiedene Copepoden immernoch sehr gut ;). Soweit ich weiß wurde zum Düngen ursprünglich Hühnermist verwendet, aber nagelt mich da jetzt nicht drauf fest :). Das was ich im Bericht "wilde Copepoden" beschreibe, ist sozusagen die Anwendung dieser Methode auf Eimer oder Kübel, wobei ich - 8) bisher 8) - auf Hühnermist verzichtet habe.


    In einem Punkt wäre der genannte Bericht für die Zucht einer speziellen Art harpacticoider Copepdoen anzupassen: Wenn man eine bestimmte Copepodenart züchten möchte, ist es viel besser kein altes Aquarienwasser zu verwenden, da man sich sonst andere Copepoden-arten oder Fressfeinde einschleppen kann. Ansonsten ist der Bericht auch für diesen Fall gut anwendbar.


    Von mir gibt's in einer der nächsten Koralle-Ausgaben einen Bericht über Copepoden und da drin wird auch stehen, daß harpacticoide Copepoden Hufas aus anderen Fettsäuren synthetisieren können - ob man hochwertiges Futter wie Algenkulturen oder Selco an Tisbe verfüttertert, oder preisgünstiges wie Fischfutter oder Spirulinaflocken, oder sie indirekt füttert über Düngung, ist also bei diesen Copepoden für Ihren eigenen Nährwert - fast - egal.


    Grüsse Martin

  • Hallo Uwe,


    wenn Du immer so zweideutig schreibst dann solltst Du Dich auch nicht wundern entsprechende Antworten darauf zu bekommen.
    Deiner Behauptung nach fressen Copepoden kein Phytoplankton oder kann ich nicht richtig lesen. Diese Behauptung ist schlicht falsch.
    Da muss ich keine Experten zitieren sondern könnte hier hunderte von Autoren nennen die sich mit dem Thema Copepoden befassen.
    Alle Kulturen bzw Kulturversuche mit den verschiedensten Copepoden haben eine Algenkultur als Nahrungsgrundlage.
    Möglich das die sogenannte Tisbe-Art sich schon angepasst hat. Vielleicht kannst Du Dich noch an eine ganz ähnliche Art in den Aquarien erinnern die immer an den Scheiben sitzt. Ich meine das sich auch Copepoden relativ schnell anpassen können wenn es darum geht zu überleben.
    Zu behaupten das Copepoden kein Phytoplankton fressen ist aber mehr als vermessen.


    Gruss
    Siegfried

  • Hallo,


    Wer von euch hat schon erfolgreich diese Art
    - mit Phyto (welche Kultur genau) gezüchtet
    - mit Phyto (welche Kultur genau) und Trockenfutter (was für ein Trockenfutter genau) gezüchtet
    - Trockenfutter (was für ein Trockenfutter genau) gezüchtet
    - sonstiges gezüchtet


    Wäre euch sehr hilfreich!! ;)


    Viele Grüße Stephan

  • Hi Siegfried,


    wir gehen wie meistens von unterschiedlicher Seite an die Sache ran. Ich versuche einem Laien allgemeinverständlich die Sache rüberzubringen und gehe dabei von der praktischen Anwendung in größerem Stil aus.


    Du betreibst Tiefenanalyse im Erlenmayerkolben. Das was Du rausbekommst ist für mich hochinteressant, aber für einen Laien meist hochgradig verwirrend und extrem Aufwändig nachzuvollziehen.


    Ich ging natürlich von meinem Copo-Stamm aus von dem ich mit 75%tiger Wahrscheinlichkeit :D vermute das es Tisbe ist :D Der Anteil an LEBENDEM Phytoplankton, den die eventuell fressen, muß verschwindend gering sein. Nach dem Energieerhaltungsgesetzt von Einstein kann nämlich eine Alge die nicht zusätzlich gedüngt wird sich nicht stark vermehren wenn sie nicht Energie aus anderem zugeführt bekommt. Ansonsten sind noch ein paar Spirulinaflöckchen und Copos als Mengenelemente in Reaktor. Die Alge muß ihren Dünger also aus diesen beziehen. Ich denke aus toten Copos. Wenn die Copos das LEBENDE Phyto WESENTLICH fressen würden, dann würde sich das Gewicht in Richtung Copos verschieben und das Phyto dünner werden. Das tut es aber nicht. Im Gegenteil ist eine Verringerung der Copos feststellbar wenn ich einige Tage keine Spirulinaflocken einwerfe. Abgesehen davon das Spirulinaflocken natürlich auch Algen waren, aber halt keine LEBENDEN.
    War Dir das jetzt wissenschaflich genug ;)


    Wie Du bei Stephans Beitrag erkennen kannst ist ihm nicht mal die Obergattung-Gattung-Art Problematik bekannt. Er will Tisbe, und zwar möglichst viele zum verfüttern züchten ;)


    PS. Freue mich darauf Dich Sonntag mal persönlich zu treffen :)


    mfg Uwe