Lebendfutterautomat

  • Hallo,


    für die versorgung meiner Premnas Larven und Fohlen habe ich kürzlich aufgrund einer starken Verzögerung im Artemia-Schlupf (Weeterbedingt? sonst kann ich die Uhr danach stellen) etwas improvisieren müssen. Ich habe da noch so ein Artemia-Sieb von Hobby liegen gehabt, das mit der größten Maschenweite. Daran habe ich zwei Schwimmer (selbstgebaut aus 2 Stücken ca. 6cm 12/16er Schlauch an beiden Enden mit Feuerzeug dicht verschweisst) mit einem Gummiband befestigt, und das "Dingy" direkt im Aufzuchtbecken zu Wasser gelassen. Dann habe ich ordentliche Portionen der sich schon selbst dekapsulierenden Artemien vom oberen Rand der Kulturflasche abgesaugt und in eben dieses Schwimm-Sieb gegeben. Es bestand ja kaum Risiko daß noch Eier zu Boden fallen, weil die ja schon vorgebrütet waren. Tatsächlich hat es am nächsten Tag im Aufzuchtbecken nur so von Artemien gewimmelt, und die Knirpse mussten also keinen Hunger leiden. Ein großer Vorteil: Unmittelbar nach dem Schlupf steht die noch weiche Nauplie sofort und ohne eigenes Zutun zur Verfügung. Einen Zeitversatz beim Schlupf gibt es ja sonst immer. NAchteil: bisher keiner, die leeren Eihüllen samt Beiboot lassen sich dann mittels dem kleinsten Hobby-Sieb aus dem Aufzuchtbecken bergen.


    Zum Lebendfutterautomaten: Meint Ihr das eine kleine Förderpumpe (Flügelrad) die mitels Schlauch direkt aus der Kultur pumpt den Nauplien und Copepoden überhaupt schaden könnte? Ich denke nicht das hier so große Scheerkräfte aufkommen, und da Plankton ist ja noch winzig. Für große Artemien sicher nichts. werde heute mal mit einigen "Probanden" testen. Ist halt einfach viel billiger als die Rollen-Schlauch-Pumpen. Gibt es für die Rollenschlauchpumpen eigentlich eine sehr günstige Bezugsmöglichkeit? Mir gefallen da noch nicht mal meine Händlereinkaufspreise bei Aqua-Medic.


    Grüße,
    Mike

  • Hallo Mike,


    das mit dem Verfüttern von Artemien die im Aufzuchtbecken zum Schlupf gebracht werden kann wunderbar funktionieren. Für meine Hippocampus kuda Jungen habe ich damals einen Futterring auf die Oberfläche getan und Zysten hineingestreut. Da Hippos nur an bewegte Objekte gehen bestand kaum die Gefahr dass sie die Schalen verschlucken und sie hatten immer Futter zur Verfügung.
    Deine Idee dekapsulierte Eier zu verwenden ist natürlich noch besser.


    Billige Schlauchpumpen gibt es glaube ich nur wenn man mit einem Motor, etwas Silikonschlauch und anderen Dingen selber baut :D . Hat da evtl. jemand Erfahrung drinn?


    Gruß Benjamin

  • Hallo zusammen,


    aufgrund der PN's und Unterhaltungen im Chat habe ich mich nochmal an meine Steuerung des Futterautomaten gemacht. Ich wollte das erst mal etwas hinten anstellen, aber dann doch wieder vorgekramt.


    Aufgrund der Vorschläge (Anschlussmöglichkeit für Schrittmotor, mögliche Vermarktung eines Fertiggeräts u. s. w.) habe ich mir überlegt, dass es letztlich nur eine Version der Steuerung geben soll. Diese soll in meinem Futterautomat genau so Verwendung finden können wie in einer Selbstbaulösung ohne Kühlung, lediglich als Ansteuerung für eine oder zwei Dosierpumpen.


    Vorgesehen habe ich derzeit eine Platinengröße von 100x80 mm (Halbe Europlatine). Die passt in diverse Einschubgehäuse für Europlatinen und in das Gehäuse können dann noch bis zu zwei Dosierpumpen (Fa. Rietschle, SR10/30) angeschlossen werden. Das Standarddisplay hat schwarze Schrift auf bernsteinfarbenem Hintergrund, die Displaybeleuchtung ist steuerbar. Andere Displayfarben sind möglich, kosten aber mehr. Als Eingabeeinheit kommen 5 Navigationstaster zum Einsatz (siehe Anhang). Die Spannungsversorgung der Steuerung wird per Schaltnetzteiltechnik aus der 12-Volt-Versorgung gewonnen (verbrät keine Leistung als Wärme). Es können zwei Motoren (max. 500 mA, 12 Volt) oder ein Schrittmotor mit 500 mA Strangstrom angeschlossen werden. An ein Bussystem können ein oder mehrere Temperatursensoren angeschlossen werden, zudem ist der Schaltausgang für die Kühlung vorbereitet.


    Aufgrund einiger Veränderungen bekomme ich die Schaltung nicht mehr auf eine einseitige Platine, ich werde somit wohl doppelseitige Platinen anfertigen lassen. Zudem musste ich auf eine Prozessor im SMD-Format ausweichen, da hier mehr Ausgänge herausgeführt sind. Die SMD-Bauteile könnte ich aber vorbestücken und natürlich die Software gleich aufspielen. Ich gehe momentan von Materialkosten in Höhe von ca. 30 EUR aus, da kommt aber noch die Platine dazu, den Preis habe ich noch nicht.
    Zusätzlich kommen noch Gehäuse, Netzteil 12 Volt und die Dosierpumpe dazu.


    Für den derzeitigen Preis der Dosierpumpen muss ich mal bei Rietschle anfragen, ist schon eine Weile her, dass ich dort welche gekauft habe.


    Eine Beschreibung der Standardsoftware reiche ich demnächst hier nach, sobald ich die fertig programmiert habe. Die Geschichte mit der Schrittmotoransteuerung werde ich hier nicht einbinden, das gibt dann gegebenenfalls eine eigene Version (Matthias). Jedenfalls ist das Hardwaremäßig vorbereitet.

  • Hallo zusammen,


    das Projekt ist leider etwas ins Stocken geraten. So bald ich etwas Kleingeld übrig habe, lasse ich ein paar Platinen fertigen. Die Schaltung wurde noch etwas erweitert. Ich hatte die batteriegepufferte Echtzeituhr vergessen. Zudem habe ich zusätzlich einen Verpolungsschutz eingebaut und es besteht jetzt die Möglichkeit, entweder einen günstigen Linearregler (Spannungsregler) einzusetzen oder die 5 Volt für die Steuerung per Step-Down-Regler zu erzeugen. Zudem habe ich der Schaltung einen Prozessor mit mehr Speicherkapazität spendiert, um eine komfortable Menüsteuerung zu verwirklichen und für Erweiterungen gerüstet zu sein.


    Das bisherige Platinenlayout ist minimal kleiner geworden (100 x 70 mm). Ich habe das mal als Grafik angehängt.

  • Hallo Geri,


    ich habe ja noch parallel dazu andere Projekte:
    Mein Aquariencomputer, der die komplette Anlage steuert, ist noch nicht ganz fertig. Dann entwickle ich ein Gerät für meine Arbeit und, und und ...


    Trotzdem habe ich die Schaltung nochmals modifiziert. Es ist jetzt noch ein Steckplatz vorhanden, über den ein zusätzlicher Treiber (und somit insgesamt 4 Dosierpumpen) angeschlossen werden kann.


    Ich gehe jetzt erst mal eine Woche in Urlaub und danach werde ich den Auftrag zur Platinenfertigung geben. Zwischenzeitlich mach ich mal die Software fertig.

  • Hallo zusammen,


    ich bin erholt zurück (so erholt, wie man eben nach einer Woche sein kann) und habe mich gleich an die Arbeit gemacht.
    Die Platinen sind bestellt. So bald die Fertigungsdaten aufbereitet sind, bekomme ich noch einen Korrekturabzug als PDF per Email. Nach meinem OK gehen die Boards dann in die Fertigung und sind ca. 10-12 Tage später hier.


    Die Teile sind dann in Industriequalität hergestellt, beidseitig mit Lötstopplack und Bestückungsaufdruck (und ifmn-Logo :-)) Die nächsten Tage schreibe ich noch die Software für den neuen Prozessor um und baue die Menüsteuerung für die Parameter ein. Näheres gibt es demnächst hier.


    Ich muss das Projekt jetzt etwas pushen, da mein Futterautomat Mitte Dezember einsatzbereit sein muss (5 Wochen Tauchurlaub). Ich kann meiner Schwiegermutter nicht zumuten, dass sie da jeden Tag Fische füttern kommt.

  • Hallo Stefan!


    Was denn? Eine Woche Urlaub zur Einstimmung auf 5 Wochen Urlaub? Unglaublich! :D
    Na dann halte dich mal ran, nicht nur wegen der Schwiegermutter sondern auch, weil sicher viele auf deine Erfahrungen warten.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Stefan,


    ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob der Aufwand proportional dem Nutzen entspricht, aber ich verfolge das mit steigendem Interesse.


    Auch wenn ich noch nicht durchblicke, das:
    "Bestückungsaufdruck (und ifmn-Logo :-))"


    finde ich auf jedenfall hammermäßig :D


    Gruß, Frank

  • Hallo Stefan!


    Das sieht so professionell aus, dass ich denke, du machst so etwas nicht nur als Hobby, oder? Und der IFMN-Aufdruck ist echt der Hammer!


    Bin schon sehr gespannt auf das Endergebnis.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo zusammen,


    es wurde von verschiedenen Seiten angeregt, dass der Futterautomat die Möglichkeit bieten sollte, mehrere Pumpen anzuschließen. Das ist von der Hardwareseite entsprechend vorbereitet.


    Jetzt meine Frage hierzu:
    Sollen die weiteren Pumpen in einem bestimmten zeitlichen Abstand zur ersten laufen oder soll jeweils ein separater Zyklus ablaufen?


    Zwar können solche Sachen nachprogrammiert werden, es ist jedoch einfacher und übersichtlicher, wenn es gleich ins Programmkonzept aufgenommen wird.

  • Hallo Wolfgang,


    weiß ich auch nicht genau, war aber auf der Wunschliste :D


    Ich hatte da eh einen kleinen Denkfehler drin, da ich mir überlegt hatte, dass unbedingt vermieden werden muss, dass die Pumpen gleichzeitig laufen können. Das ist aber bei dem hier verwendeten Treiberbaustein egal, der liefert genug Strom. Das Problem hatte ich nur bei meiner Balling-Dosieranlage, die einen anderen Treiber drin hat.


    Gut. Es gibt also für jede Pumpe einen eigenen Zyklus. Jetzt muss ich nur noch das Problem lösen das sich ergibt, wenn die Startzeit nach der Endzeit liegt (Dosierung während der Nacht) :D

  • Hi,


    das ist eine Frage vom Preis des Gerätes. Viele haben mehrere Becken die zu füttern sind. Wenn das Teil 5,50 kostet kann man an jedes Becken einen eigenen Kontroller hängen. Wenn er 100 Euro kostet ist es sinnvoll wenn man mehrere Futterautomaten mit einem Kontroller ansteuern kann ;)


    mfg Uwe

  • Hallo zusammen,


    so langsam wird das was. In den nächsten Tagen sollten die Platinen kommen.
    Die Software umfasst mittlerweile über 500 Zeilen Quellcode und die meisten Funktionen sind schon eingebaut. Das fertige Programm wird wohl über 1000 Zeilen haben. Durch die Verwendung einer "State Machine" als Menüsteuerung macht das richtig Spaß zu programmieren, weil man neue Menüpunkte ohne großen Aufwand nachträglich einbauen kann, ohne das Hauptgerüst des Programms zu ändern.


    Allerdings kann ich noch nicht alles testen, ohne die Hardware fertig zu haben. Ich hoffe aber, dass ich nächstes Wochenende Hard- und Software zusammen testen kann.