Eviota atriventris (früher E. pellucida)

  • Hi Wolfgang!


    also alle larven sind nicht gleich, manche wären gleich besser wenn sie nach dem Schlupf eingesaugt würden, die verläßt einfach die kraft, wie die im Meer überleben ist mir oft auch ein Rätsel oder liegt es an unserer Ernährung.
    Die H. iridis Eierchen sind ein Horror fast gleichzusetzen mit den Mandarins, da war sogar die Luftcirkulation zu viel bei der Eierentwicklungsflasche, da muß ich mir auch etwas neues überlegen. ?(


    Gruß
    Geri

  • Zitat

    Original von Wolfgang S
    Vielleicht sind die Eviotas nicht so sehr vom (Blau-)Licht angezogen oder einfach zu zart, um gegen die Restströmung von der Rückförderpumpe (Stream ist in der Fangzeit aus) anzukommen?


    Hallo Wolfgang,


    ich glaub auch, dass gerade erst aus dem Nest entlassene Eviota-Larven nicht gegen die Strömung schwimmen können, auch wenn die nicht sehr stark ist.


    In meinem Schreibtischnano hatte ich zu der Zeit als auch noch die Wächter drinnen gewohnt haben, nur einen belüftete, Riffpfeiler und einen luftbetriebenen Schaumstofffilter. Selbst die hab ich abgeschaltet, sobald die Garnelen angezeigt haben, dass wieder Eviota-Kinder da sind. Dann haben sich die Larven sehr wohl im Licht der auf die Deckscheibe gestellten Taschenlampe gesammelt, wo ich sie mit einem Schlauch absaugen konnte. Sehr viele hab ich auch nie zusammengebracht, weil ich die winzigen transparenten Stricherln ja kaum sehen konnte. Aber mehr als 4 oder 5 wären sicher möglich, mit halbwegs gutem Sehvermögen sowieso.


    In den dann folgenden 2 Tagen konnte man schon erkennen, dass die Larven gegen eine leichte Luftheberströmung schwimmen können. Das Problem war dann immer, dass ich kein geeignetes Futter zur Verfügung gehabt hab.


    Aber daran wollen wir ja arbeiten.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda!


    Ich denke auch, dass das ein Strömungsproblem ist. Da werde ich mir etwas einfallen lassen müssen, denn ganz abschalten will ich die Strömung nicht. Vielleicht eine Konstruktion, die die Strömung ausnutzt ?(.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo ihr Lieben,


    in der aktuellen Koralle gibt's einen Bericht über die kommerzielle Zuchtversuche von Freilaichern. Gelungen ist das erstmals bei Xanthichtys mento mit einer Ciliatenart aus der Gattung Strombidium.


    Das wär doch was für unsere Eviotas ...


    Hat jemand von euch eine Ahnung, wo man einen sauberen Ansatz von Strombidium sp. bekommt? Der Autor des Koralle-Artikels, Dr. Matthew Wittenrich, macht leider keine näheren Angaben zur Species.


    Es sollt halt eine marine Art sein, die mit tropischen Temperaturen zurecht kommt.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo zusammen!


    Ich habe regelmässig Larven von den Priolepis boreus. Aus diesem Grund kann ich jedes Mal futtermässig wieder was ausprobieren. Nun haben auch die Elacatinus puncticulatus ein Gelege. Toll, wie ein neuer Winziglarvenlieferant ;)


    Bei den P. boreus-Larven ist es so, dass sie nach drei Tagen verschwunden sind. Die Larven sind ca. 2 - 2,5 mm gross und ganz dünn - eigentlich nur Striche. Trotz Brille, Lupe und Flutlicht kann ich nicht erkennen, ob sie was im Bauch haben. Ich kann auch nicht erkennen, ob die ein kleines Dottersäckchen haben. Nehme ich eine Larve unter das Mikro, dann seh ich sie nur von oben. Wie Torsten diese Bilder immer hinkriegt.......da staun ich einfach nur ?(


    Mir ist mal dieser http://ferraqua.de/zucht-tipps…arven-leicht-gemacht.html zugeschickt worden. Dort ist auch ein interessanter Ansatz festgehalten. Nebst Brachionus (ich hab wirklich sehr kleine Dinger) gebe ich S.presso (in einem ml Meerwasser drei Tropfen S.presso verrührt) ins Becken. Ebenso löse ich in einem ml Meerwasser eine Prise Proton auf und gebe ebenfalls ein paar Tropfen ins Becken. Dann noch einen Schuss PhycoPure oder CopepodeBlend. Doch bis jetzt hat es noch nichts gebracht.


    Nun bin ich gespannt, wie gross die E. puncticularis-Larven sind.


    Wenn ich nur mal die Larven vier - oder noch besser - fünf Tage halten könnte, dann wäre ich schon einen Schritt weiter, aber ich arbeite daran ;)


    Das mit dem Strombidium habe ich auch gelesen. Finden tut man dazu nicht viel. Und zur Kultivierung gar nichts.

  • Zitat

    Original von Brigitte
    Das mit dem Strombidium habe ich auch gelesen. Finden tut man dazu nicht viel. Und zur Kultivierung gar nichts.


    Hallo Brigitte,


    zur Kultivierung schreibt M. Wittenrich, dass Strombidium mit Schwebealgen (Isochrysis, Pavlova und Nannochloropsis) gefüttert wird. Das ist ja keine so große Überraschung.


    Und weil du ferraqua erwähnst: Von Jutta Bauer habe ich auch die Info, dass die Erstversorgung von Süßwassergrundeln mit Euplotes (also auch ein Wimperntierchen) gelungen ist.


    Es scheint jedenfalls die richtige Richtung zu sein.


    Ich denk mir, dass von den hier versammelten Kapazundern eventuell jemand Kontakt zu Dr. Wittenrich hat oder ihn herstellen kann. Mit mir wird er wahrscheinlich net reden :)


    lg
    Linda


    PS/Edit: Den Herrn Dr. Wittenrich wird man vielleicht gar nicht bemühen müssen. Es reicht ein Zoologisches Institut, das an marinen Ciliaten forscht :)

  • Hallo zusammen


    Ihr glaubt gar nicht wie sehr ich mich seit dem Erscheinen der neuen Koralle ärgere!


    Ein paar Tage vor dem Erscheinen der Koralle hatte ich mit meinem neuen Mikroskop etwas geübt.
    Zum Beobachten und üben hatte ich einen Tropfen aus dem 11my Sieb, durch welches ich zuvor N. salina hab laufen lassen.


    Dabei hatte ich etwas gesehen das ich zunächst nicht einordnen konnte und was relativ zügig unterwegs war.
    Da für mich im Moment unter dem Mikroskop eh alles neu ist hatte ich dem aber auch keine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Ich hatte echt noch überlegt die Kamera dranzuschrauben und das Ding mal auf Verdacht zu knipsen. Aber man ist ja Anfänger und muß erst noch den Umgang lernen und später ist ja auch noch Zeit.


    Naja, als die Koralle dann rauskam und ich den betreffenden Artikel mit dem Bild gesehen habe...............:doh:..................soll ich noch weiter schreiben?



    Jetzt frage ich mich, wie macht man solche Präparate dauerhaft haltbar?
    Wie isoliere ich so einen Fund?
    Kann man daraus was vernünftiges machen?



    MfG Torsten

  • Zitat

    Original von Torsten81
    Kann man daraus was vernünftiges machen?

    Gute Frage, Torsten! So wie's die Eizellenkünstlichbefruchter machen ... mit einer Kanüle, unterm Mikroskop ;)


    Nein, im Erst: Wirklich Ahnung hab ich nicht, aber wenn sich das Ding auf Ciliatenart blitzartig vermehrt, sollte sich in absehbarer Zeit eine Population gebildet haben, die als Basis für eine Reinkultur dienen kann.


    Bist du sicher, dass es sich um Strombidium handelt? Für mich schauen ja alle Wimperntierchen gleich aus.


    Ich freu mich jedenfalls, dass mit dem Koralle-Bericht bewiesen ist, dass Ciliaten als Erstversorgung für extrem kleine pelagische Fischlarven geeignet sind.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo,


    Hat jemand von euch schon mal Euplotes abgefiltert? Nööö? Aber Ruedi und ich! Euplotes kann man ja sehr gut selber machen. Salzwasser grosszügig mit S.parkle versehen, warten und schon entwickeln sie sich. Weil sie so klein sind, braucht man ein sehr feines Sieb. Da bleibt dann aber wirklich aller Dreck hängen und das Sieb verstopft. Wir haben dann durch das Sieb geblasen wie die Irren(das Gesicht im Sieb und mit den Händen ringsherum verschlossen), bis wir fast ohnmächtig vom Hocker gefallen sind.


    Also wenn jemand mir eine tolle Idee hat, wie über 50-Jährige gefahrlos Euplotes ernten können, wäre ich sehr dankbar.


    Ääähhmmm......Linda, was ist das?


    Zitat

    Kapazundern

  • Hallo Brigitte,


    deiner Frage nach der gefahrlosen Ernte von Euplotes schließ ich mich an. Bin ebenfalls über 50 und schasaugert.


    Ich hoff, du findest auch diesen Begriff hier.


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Nein, schasaugert steht da net drin. Auf hochdeutsch übersetzt heißt es darmwindäugig und bedeutet, dass ich schlecht seh.

  • Hallo Linda!


    Ich bedanke mich für den link und jetzt kehren wir sofort wieder zum Thema zurück ;)


    Hier wird die Nachzucht von kleinen Fischen beschrieben, die alle mit Brachis geglückt sind. Da ich halt ein Brachionusfan bin, lese ich so was natürlich gerne ;)


    http://www.rcthawaii.com/research/5.htm


    Um eine entsprechende Futterdichte zu bieten, kann ich das nur mit Brachis erreichen. Nauplien von Thisbes krieg ich nie in solchen Mengen hin und dann noch in einem gewissen Tempo ?( Auch bei A. tonsa und Parvocalanus werde ich nie die erforderliche Menge hinbekommen. In meinen Brachikulturen gedeihen immer wieder Thisbes. Wenn ich dann Brachis abfiltere, hat es auch von denen drin. So haben die Larven doch zwei verschiedene Planktonarten als Futter.

  • Hallo Brigitte,


    so wie in dem Koralle-Artikel beschrieben hatte ich bei den Eviota-Larven auch einmal den Eindruck, dass sie am 2. Tag Brachionus aufnehmen. Spätestens am 3. waren sie trotzdem gestorben, meist schon früher.


    Euplotes hab ich zwar hin und wieder in den Futterkulturen dabei, aber bis jetzt noch nie versucht, sie gezielt zu vermehren. Und deine sowie Ruedis Erfahrungen mit dem Aussieben machen mir keine große Hoffnung, dass ich da jemals was zusammenbringen werd.


    Das würd mit Strombidium vielleicht auch net anders sein :(


    Interessant ist auf jeden Fall, dass die Larven bestimmte Futtertiere zwar aufnehmen, die aber nicht verdauen bzw. verwerten können.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda!


    Von den P. boreus sind es jeweils sehr viele Larven. Bis jetzt geschah es zweimal, dass ich am vierten Tag noch eine(!) Larve hatte. In drei Tagen schlüpfen sie wieder. Nun bin ich schon am Ueberlegen, was ich noch verbessern könnte. Diesmal ist das Ziel: Am 4. Tag noch mehr als eine rumschwimmen zu haben ;) Schon das wäre für mich ein klitzekleiner Erfolg. Wenn ich die Larven so sehen könnte, wie Torsten die fotografiert, dann könnte ich wenigstens sehen, ob die was im Bäuchle haben.


    Ich glaube, ich muss Torsten einfliegen lassen :D


    Mit diesen Cilliaten habe ich halt ein wenig ein komisches Gefühl. Vielleicht täusche ich mich auch, aber das sind ja Bakterienfresser. Und vor Bakterien habe ich einen gewissen Respekt. Ich weiss ja wirklich nicht, mit welchen Bakterien ich schlussendlich in Kontakt komme. Vor Jahren habe ich mal eine "Rezeptur" zur Herstellung von Euplotes gelesen. Da stand u.a., dass ein kleines Stück Fleisch oder Hackfleisch im Meerwasser angesetzt werden kann und dass dann Euplotes entstehen. Das haben wir damals auch probiert. Das funktioniert auch. Aber irgendwann mussten wir uns eingestehen, dass das einfach zu gefährlich ist.

  • Hai

    Zitat

    Original von Brigitte
    Wenn ich die Larven so sehen könnte, wie Torsten die fotografiert, dann könnte ich wenigstens sehen, ob die was im Bäuchle haben.


    Ich glaube, ich muss Torsten einfliegen lassen :D


    Nix dagegen, ich fliege gern, die Schweiz ist auch schön und so ein Austausch ist auch interessant 8).


    Larvenfotografie ist auch so ne Nummer für sich, bin da oft am Rande der Verzweiflung.


    Hab aber grad noch ne Idee!
    Nimm doch mal ein Paar Larven weg und in setz sie in reinen Alkohol (Bacardi geht zur Not auch).
    In einem kleinen Glas luftdicht verschließen und zu mir schicken, dann könnte ich mal versuchen ob ich da was brauchbares draus machen kann.


    MFG Torsten

  • Zitat

    Original von Brigitte
    Diesmal ist das Ziel: Am 4. Tag noch mehr als eine rumschwimmen zu haben ;) Schon das wäre für mich ein klitzekleiner Erfolg.


    Ja, Brigitte, ich hab auch immer gedacht: Jeder Tag mehr ist ein Erfolg. M. Wittenrichs Bericht hat mich zurückgeholt in die Realität. Es nützt ja nix, wenn die Larven mit Ach und Krach 24 Stunden länger am Dahinvegetieren sind (und vielleicht sogar das Baucherl voll haben), wenn sie das Futter nicht verwerten können.


    Ich kenn das von meinen Seegrasponies: Die hatte ich anfangs auch mit frisch geschlüpften GSL-Artemien gefüttert, in der Meinung, dass das sicher das Beste ist. Die Seepferdchen waren aber immer mager, obwohl sie ständig gegessen haben. Dann hab ich bei einem Vortrag erfahren, dass sie mit ihrem kurzen Verdauungstrakt die Nauplien gar nicht aufschließen können, weil die bis zur ersten Häutung weder Mund noch After besitzen.


    Geradezu begeistert hat mich deshalb an der Doku, dass die Fütterung mit Strombidium die Vitalität der Drückerfisch-Larven gesteigert hat und sie nach ein paar Tagen die typische Pigmentierung gezeigt haben.


    Irgendwas muss bei diesen Ciliaten dran (oder drin) sein, dass grad die den Erfolg gebracht haben.


    Vor den Euplotes fürcht ich mich weniger, auch nicht vor den Bakterien, die sie essen. Du schreibst, ihr habt sie auch mit Selco gefüttert, das ist ja lang net so grauslich wie Hackfleisch. Mein Problem ist da eher, sie auszusieben und dann das Wasser im Aufzuchtbecken in einem ordentlichen Zustand zu halten. Bei der beschriebenen Futterdichte in den ersten Tagen ist das bestimmt eine Herausforderung.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Zitat

    Original von Torsten81
    Nimm doch mal ein Paar Larven weg und in setz sie in reinen Alkohol (Bacardi geht zur Not auch).
    In einem kleinen Glas luftdicht verschließen und zu mir schicken, dann könnte ich mal versuchen ob ich da was brauchbares draus machen kann.

    Hallo Torsten, meinst du damit sowas wie Tequila mit Wurm? 8o


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Deine Fotos sind trotzdem toll! :)

  • Hai zusammen



    Noch ne Anekdote was es mit dem Bacardi auf sich hat?


    Ich hatte vor ein paar Jahren, am Anfang meiner Aquarianerlaufbahn, eine kleine Welsart.
    Otocinclus negros, kaum bekannt zu dieser Zeit und daher was besonderes für mich.
    Eines Tages, ich saß auf der Couch und habe gelesen, bemerkte ich im Augenwinkel eine seltsame Bewegung im Sand des betreffenden Aquariums. Zunächst dachte ich es sein ein Sankorn das von der Strömung getrieben wurde.
    Allerdings gegen die Strömung?!?
    Also genauer hingeschaut und nach kurzer Suche das vermeintliche Sandkorn entdeckt. Es war eine Larve von O. negros.
    Ich war echt erstaunt, bis dahin war fast nichts bekannt über deren Vermehrung. Glücklicherweise hatte ich Kontakt zu einem anderen Aquarianer der auch die Art pflegte. Kurze Zeit später konnte er meine Beobachtungen auch bestätigen und so ging es voran mit der Zucht.
    Den Thread dazu gibt es sogar noch:
    http://www.aquaristik-live.de/…cinclus-zucht-t27487.html


    Kurzum, um auf die Sache mit dem Bacardi zurückzukommen, eines Tages sah ich eine tote Larve von den O. negros auf dem Sand liegen. In einem Geistesblitz kam mir die Idee sie zu konservieren und später irgendwan mal zu fotografieren.
    Mangels reinem Alkohol kam notgedrungen eben der Bacardi zum Einsatz.
    Ich hatte dafür eines meiner Testgläschen genommen und randvoll gemacht. Larve mühsam rausgeholt aus dem Aquarium und rein damit. Naja, was soll ich sagen, im Aquarium hatte sie keinerlei Lebensgeister gezeigt, im Bacardi dagegen war sie Schlagartig quicklebendig um kurz darauf dem Alkoholtod zu erliegen.
    Ich glaube ich war noch nie so verblüfft wie in diesem Moment!


    Die Larve habe ich übrigens noch immer irgendwo in dem Gläschen rumliegen, muß die mal suchen und endlich Bilder davon machen :rolleyes:.


    Erkenntnis daraus, Bacardi weckt kurzfristig selbst totgesagte und macht lange haltbar :D.



    MfG Torsten


    Edit:
    Hab noch ein altes Bild von der Tat gefunden:

  • Hallo!


    Ein interessantes Thema habt ihr da aufgemacht: Wimpertierchen. Irgendwie meine ich zwar, den Koralle-Bericht über Xanthichtys mento und Strombidium schon vor einiger Zeit anderweitig gelesen zu haben, weiß aber nicht mehr wo (das Alter.... ?(). Egal, jedenfalls glaube ich, dass wir uns auf die "herkömmlichen" Futterorganismen nicht beschränken können. Michael Taxacher (Aquatax) hat ja schon beschrieben, dass er Grundeln mit Euplotes aufgezogen hat. Ciliaten sollten also für die eine oder andere Art durchaus brauchbar sein, Wittenrich bestätigt das ja.


    Zur Futterdichte ein eher deprimierendes Erlebnis. Gestern Nacht habe ich - wie schon des Öfteren - mit eine LED-Taschenlampe längere Zeit ins Mittelmeer geleuchtet. Hält man man die Lampe ruhig, sammeln sich bereits nach wenigen Minuten Unmengen planktonischer Organismen im Lichtstrahl. Ein Zug mit dem Planktonnetz ergibt bereits eine erkleckliche Menge sichtbaren Planktons - von den mikroskopisch kleinen Arten ganz zu schweigen. Das zeigt, welche irren Mengen Plankton im Meer stets vorhanden und jedenfalls über Stunden auch verfügbar ist. Vor allem herrscht dort keine Monokultur, sondern eine Artenvielfalt, bei er für jede Larve und jedes Stadium das Passende dabei ist; sie kann frei wählen (ach ja: Fischlarven waren auch eine Menge dabei). Das auch nur annähernd zu simulieren, wird mit unseren Mitteln nicht möglich sein. Also werden wir weiter darauf angewiesen sein, DEN passenden Futterorganismus zu finden und in hinreichender Menge anzubieten.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!