Reef Pods halten und züchten

  • Hallo!


    Angi (nanoriffundmeer) hat hier einen neuen Import angekündigt, der sehr interessantes Zooplankton enthält. Vielleicht behängt sich der eine oder andere heuer ja den Christbaum mit Copepodenbeutelchen.
    Angi war so freundlich, uns eigene Kurzbeschreibungen und ausführliche Angaben des Lieferanten zu den Tieren zukommen zu lassen. Letztere sind zwar (noch) in Englisch, aber ich denke, man kann ihnen die wesentlichen Informationen auch mit geringeren Englischkenntnissen gut entnehmen. Ich stelle sie daher einfach der Reihe nach in weiteren Beiträgen hier ein. Um Platz zu sparen, verlinke ich die Texte von Algagen einfach. Draufklicken und durchlesen lohnt sich!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Mitteilung von Angi:


    Acartia tonsa


    Der calanoide Copepode Acartia lebt in der freien Wassersäule und frisst suspendierten Detritus und Mikroalgen. Sie produzieren kleine Nauplien, die ein hervorragendes Futter für Filtrierer und Fischlarven darstellen. Die erwachsenen Copepoden eignen sich als Futter für junge Seepferdchen, sowie viele kleine planktonfressende Fische. Wie alle Copepodenarten der ReefPods-Serie handelt es sich hier um einen Warmwasserstrain. Einmal etabliert, vermehren sie sich zügig und wachsen innerhalb von 12 Tagen vom Nauplius zum Adulten.Die Nauplien sind kleiner als 65 my und damit eine gute Wahl für viele Fischlarven.


    Hier die Informationen des Zuchtbetriebs.

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Mitteilung von Angi:


    Parvocalanus crassirostris


    Parvocalanus ist der kleinste Kandidat. Wir haben ihn von Karen aus Hawaii bekommen, die damit erstmals Kaiserfische nachziehen konnte. Er hat große Lipid-Depots. Er ist die beste Wahl für extrem kleine Fischlarven wie z. B. Anthias, Zwergkaiser, Doktorfische etc. Die adulten werden nur 0,4 mm groß.Parvocalanus lebt in der freien Wassersäule und ernährt sich ausschließlich von Phytoplankton. Er produziert extrem kleine Nauplien, die ein hervorragendes Futter für bisher kaum zu haltende Filtrierer und kleinste Fischlarven sind. Er ist allerdings etwas schwieriger zu etablieren. Doch wenn er erst mal eingewöhnt ist, reproduziert auch er sich zügig und wächst innerhalb von 8 Tagen von Nauplius zu Adult. Die Nauplien sind kleiner als 40 my!


    Hier die Informationen des Zuchtbetriebs.

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Mitteilung von Angi:


    Pseudodiaptomus pelagicus


    Pseudodiaptomus ist ein mittelgroßer freischwimmender Copepode, dessen Adulte zwischen 1,2 und 1,5 mm sind. Sie haben die Fähigkeit, sich an Oberflächen zu setzen. So kann man die Balz sogar an der Aquascheibe beobachten. Kann gut in Refugien angesiedelt werden. Er ist nicht sonderlich schwierig in der Kultur. Nauplius zu adult ist 12 Tage. Die Nauplien sind kleiner als 160 my. Eignet sich als für eine ganze Reihe von Fischlarven und die Adulten werden gerne von Clowns, Anthias, Zwergseepferden und anderen gefressen.


    Hier die Informationen des Zuchtbetriebs.

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Mitteilung von Angi:


    Tangerine


    Tangerine ist ein nicht näher identifizierter freischwimmender Copepode aus der Famillie Temoridae und mit bis zu 2,5 mm der größte Kandidat der Reefpods Serie. Er ist super leicht in der Kultur. Ich füttere meine Zwergseepferde neben Moina ausschließlich damit. Tangerine hat ebenfalls große Lipid-Depots und gesundheitsfördernde Pigmente, die auch die Farbe der Fische intensivieren. Er frisst neben Mikroalgen auch suspendiertes Partikelmaterial. Von Nauplius zu Adult dauert es 15 Tage. Naupliengröße 100 bis 200 my.


    Hier die Informationen des Zuchtbetriebs.

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Mitteilung von Angi:


    Tisbe biminensis


    Ebenfalls in der ReefPods Serie ist Tisbe biminensis, die ich seit einigen Jahren im Programm habe. Biminensis stammt ursprünglich aus dem Indian River, Florida. Er ist also ebenfalls ein Warmwasserkandidat. Wie alle Tisben ist er super leicht züchtbar, vermehrt sich hervorragend in Refugien und Hauptbecken. Die Adulten sind benthisch, die Nauplien freischwimmend.


    Hier die Information des Zuchtbetriebs.

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Mitteilung von Angi:


    Euterpina acutifrons


    Haben wir ebenfalls von Karen aus Hawaii. Extrem klein fast wie Parvocalanus. Er ist ein freischwimmender harpacticoider Copepode! Seine Besonderheit: Vergeht sich nicht oder kaum an Eier/Nauplien,deshalb kann man ihn zu hohen Populationsdichten heranziehen. Muss genauso sachte wie Parvocalanus eingewöhnt werden!

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Danke Wolfgang für's Handlangen ;)


    Danke Angi für die Informationen.


    Meinst Du ich könnte mit den Infos von AlgaGen und deren Fotos der Copepoden einen Bericht für unsere Seite basteln?
    Sozusagen Werbung für ReefPods™ mit deren Text und Bildern, sowie Deinen persönlichen Anmerkungen?


    Gruß, Frank

  • Hallo Frank!


    Ich weiß schon, dass das gehen wird; ich war schneller :P. Die Bayern haben halt schon alles ausgemacht, während die anderen noch träumen :D. Du weißt schon: Villariva und Villabajo... ;)


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Frank,
    ich kenne Angi ja auch aus anderen Foren und weiß, dass Copepoden sehr differenziert gesehen werden sollten. Da ich mit Angi schon einigen Schriftwechsel hatte und mich ein wenig tiefer mit den Möglichkeiten der Copepodenzucht beschäftigt habe, mag ich hier mal meine Gedanken "streuen".
    Tisbe ist natürlich eine gute Möglichkeit, er ist kaum umzubringen und sehr produktiv. Die Dichte scheint mit 1...3 Tieren pro cm3 an der Grenze des Akzeptablen.
    Der hier angesprochene Euterpina acutifrons ist mir inklusive seiner Bezugsquellen noch nicht bekannt, seine Individuendichte scheint aber eine vernünftige Haltung auszuschließen.
    Wer sich näher (auch über Angi) mit dem Bezug von brauchbaren Cops beschäftigt lernt schnell: entweder sauteuer oder schlecht bis gar nicht zu bekommen und in der Haltung mehr als schwierig. Auch bei Angi bekommt man nicht Alles, was so offeriert wird, die tatsächliche Liefermöglichkeit klärt sich immer erst im direkten Kontakt.
    Das mag seine Ursache in der stringenten Export/Import Politik der USA und der EU haben, bleibt aber dennoch ein dickes Hindernis und ein Extra-Preispaket. Das verstehe ich zwar, kann es für mich aber nicht akzeptieren.
    Mein persönliches Resümee:
    Cops sind interessant, aber -bis auf Tisbe- keine nützliche Alternative für die Fütterung mariner Jungfische.
    Dabei bin ich mir durchaus bewußt, dass ich noch auf keine eigenen Nachzuchten verweisen kann, deshalb möchte ich auf dieses, mein Handicap, ausdrücklich hinweisen.


    Übrigens mag man sich mal die maximale Individuendichte von z.B. Acartia tonsa mit <1/cm3 real vor Augen führen, das ist kaum effektiv.


    Freundliche Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original von nilpferd
    Auch bei Angi bekommt man nicht Alles, was so offeriert wird, die tatsächliche Liefermöglichkeit klärt sich immer erst im direkten Kontakt.


    @all


    Alle Copepodenarten der ReefPods Serie sind jederzeit bei meinem amerikanischen Geschäftsführer orderbar und werden von mir auch regelmäßig importiert. Ich habe diese Cops lediglich aufgrund der kurzen Lagerfähigkeit in den original Flaschen nicht in stock.


    Bei jedem Import werden die Copepoden hier vor einem Weiterversand stabilisiert und mehrfach gefüttert. Das das jedesmal ein nicht unerheblicher Arbeitsaufwand ist, versteht sich von selbst, wenn man sich 100 oder mehr Flaschen mit Reinkulturen nach Arten geordnet nebeneinander auf einem Tisch vorstellt, die täglich gefüttert sowie auf Vitalität kontrolliert werden müssen. Da auch Copepoden jedesmal zur Zoll-Veterinärabfertigung müssen (was natürlich weitere Kosten verursacht) hoffe ich auf Verständnis, das ich diese Copepoden nur auf Pre-Order bestelle.


    Martin
    Natürlich hat hier jeder das Recht, seine eigne Meinung zu vertreten. Deine hast Du ja schon an diversen Stellen bekannt gegeben. Das ist legitim. Schön, dass Du zumindest eingestreut hast, dass Du kein Züchter bist und - jetzt mein Rückschluss - somit wenig Ahnung von der Machbarkeit und tatsächlichen Effektivität von Copepoden bei der Zucht hast. Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. Nichts für ungut.


  • Ach Angi,
    das ist doch nicht wirklich ein Problem. Ich hatte netten Kontakt mit dir und werde ihn bei Bedarf wieder haben. Du bist ein Größe, wenn es um das Wissen und den Import geht. Du hast sicherlich bemerkt, dass ich dir nicht das know how in diesem Bereich ankratzen will. Mir geht es darum, klar zu stellen, das Cops -jedenfalls im Moment- eher was für freaks sind, die auch noch richtig Kohle abdrücken müssen. Ein gut Teil dieser Kohle geht nicht auf dein Konto, wie ich es bereits beschrieb.
    Und Angi, dass ich noch keine Nachzucht habe, liegt gewiss nicht am Futter. Ich züchte regelmäßig meine Rhodomonas nach, die Isochrysis auch und Inve-Nauplien und Rädertierchen, die in einer der Algenarten oder einem Gemisch davon aufwachsen, sind für mich kein Geheimnis. Das geht schon alles... Bleibt die Frage, ob der Aufwand für Cops -im Moment jedenfalls- wirklich lohnt.
    Aber auch hier: ich will deine Reputation nicht in Zweifel ziehen, es waren ja nur meine Gedanken.
    Gruß
    Martin

  • Martin


    ich schrieb nichts für ungut ;) Klar weiß ich um Deine Erfolge in der Phytozucht und bin hier auch sehr stolz auf Dich - manch alter Züchterhase traut sich das nicht zu und Du hast mit Deinen Erfolgen gezeigt: so schwer ists gar nicht.... ;)


    Was ich wiederum meine: so schwer wie angenommen, sind auch die Cops-Zuchten nicht... ;)


    Wer Rho schafft, schafft auch alle Cops-Arten...


    Und ich will damit den Leuten Mut machen , die vielleicht Interesse haben, aber sich nicht trauen..


    lieben Gruß, Angi

  • Hallo Angi,
    danke für die Blumen und ich wollte mit meinem Statement eigentlich nur, dass da kein übler Nachgeschmack bei dir bleibt. Ich kenne ja vom Lesen her dein umfangreiches Wissen und kann mir sehr gut vorstellen, welchen Zirkus ein Import aus Übersee darstellt.
    Also denn, alles Gute im Neuen Jahr und bis demnächst mal wieder.


    Gruß
    Martin