NZ Lysmata kuekenthali - gelungen!

  • Hallo Brigitte!


    Vor zwei Tagen lebten bei Elena noch 13 Stück, aber immer noch pelagisch. Ich kann es kaum glauben, dass sie in freier Natur so lange als treibendes und höchst gefährdetes Plankton (über)leben.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang!


    Danke für die Info!


    Gut, diese Larven sind natürlich nicht die einzigen Organismen, die in diesem gefährdeten Stadium durch den Ozean treiben. Die Masse macht's halt....!


    Aber Du hast schon Recht - irgendwie schon ein Wunder, wie so ein feines Etwas schlussendlich trotzdem überlebt.

  • Hallo Brigitte!


    War das die letzte, sprich einzige Überlebende? Ich habe nämlich gerade heute beobachtet, dass eine gut entwickelte Larve (geb. 23.08.12) ein etwas weniger entwickeltes Geschwisterchen verspeiste. Das war kein bloßes Aneinanderklammern, das war offenkundiger Kannibalismus!


    Gruß


    Wolfgang


    PS: Ich hoffe, du lässt dir den Ersteintrag im Nachzuchtenregister nicht entgehen! :bitte: :danke:

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang!


    Ich habe nun noch elf Larven. Die auf dem Bild ist die erste, die sich umgewandelt hat. Ich hab's zuerst gar nicht realisiert. Weil - seit Elena Theys mir am 9. August 2012 geschrieben hat, dass ihre letzte Larve (vom Dezember 2011) nun unumgewandelt verstorben ist - ich nicht sehr grosse Hoffnungen hatte, dass sich irgendwas noch tut.


    Die kleine, fertige Garnele hat im vorderen Teil noch Häutungsreste. Ich hab nun ein paar Tropfen Lugolsche Lösung in ihr (logischerweise nun separates) Becken gegeben. Kann sie die letzten Reste nicht abstreifen, kann das u.U. tödlich enden.


    Es ist echt traurig. Auch bei den L. debelius, die Thomas Engels nachgezogen hat, kamen die Schwierigkeiten nach der Meta.


    Ich hatte ja sehr lange sehr viele Larven. Die ersten Häutungen haben sie gut überstanden. Bis die L. kuekenthal-Larvi fast auf einen Zentimeter gewachsen ist, durchläuft sie viele Häutungen (viel mehr Häutungen als L. boggess, L. seticaudata und Thor amboinensis). Die Häutungen zehren schon Energie. Das ist sicher auch ein Grund, warum sich die Larven gegen Ende (60. bis 90. Tag) so dezimieren.

  • Hallo Brigitte,


    herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Umwandlung, ich drück die Daumen, dass auch die Häutungsreste abgehen.


    Das ist wirklich ein sensationeller Erfolg!


    Und danke für deine schlüssige Theorie bezüglich der neuerlichen Häufung von Todesfällen gegen Ende des langen Larvenstadiums.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hey Brigitte!


    Auch von mir herzlichen Glückwunsch! Der Erfolg freut mich für dich :ja:


    Gruß
    Specki

    wir seh'n die Menschen um uns herum
    viele krank und furchtbar dumm
    reden viel von Intellekt
    doch der Natur zoll'n sie keinen Respekt

  • Hallo Brigitte,



    hab ichs nicht erst letzthin am Telefon gesagt, dass Du es schaffst ;)


    Glückwunsch!!!


    Was mich nun natürlich interessieren würde, gabs den speziellen Schlüsselreiz und wenn ja, welchen :D


    Ach, ich freue mich so für Dich.



    lg aus dem Fichtelgebirge
    Angi

  • Hallo Brigitte!


    Natürlich kann auch nach der Meta noch etwas passieren. Ich glaube, Geri hat einmal erzählt, dass er einmal einen Schwung Lysmata amboinensis(?) nach der Meta verloren hat. Aber dass du und deine Larve es bis hierher geschafft haben, ist schon ein Durchbruch, der mich sehr freut und anspornt!


    Zum Kannibalismus:
    André Luty hat ja auch schon die Vermutung geäußert und ich hatte auch den Verdacht, zumal in manchen Phasen viele Larven verschwinden, ohne dass man Tote sieht. Gestern konnte ich es dann direkt beobachten, aber vielleicht war das ja ein ausnahmsweises Ereignis?


    Hast du bis zum Schluss nur Artemien gefüttert? Nauplien oder größere? Angereichert oder nicht? Und hat du während der 95 Tage auch schon Jod oder anderes zugegeben?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo zusammen!


    Also Kannibalismus konnte ich nie beobachten, was aber nicht heisst, dass es vielleicht ab und zu zu Uebergriffen kommen könnte. Kannibalismus hab ich ab und zu bei den L. boggessi gesehen, das aber erst nach der Meta.


    Nur mit Nauplien füttern, das reicht nicht. Das reicht bei dieser langen Zeit wirklich nicht. Ich habe noch mit Inve-Granulat und hie und da Frostmysis gefüttert. Bei den letzten Larven kommt jetzt noch Jod dazu. Das hilft vielleicht in diesen letzten Phasen, die Häutungen besser zu überstehen.


    Gestern und heute bin ich mir vorgekommen wie Dr. House. Ich habe die Larve unter die Stereolupe genommen und mit einer Pinzette die gut sichtbaren Häutungsreste von der Garnele gezupft/geschüttelt. Nun ist sie fast (!) häutungsrestefrei. Ich hoffe, sie schafft es. Auf jeden Fall war sie heute viel vitaler.


    Letzte Nacht habe ich noch geträumt von diesem Tierchen :ja: Ist ja auch kein Wunder, oder ;)

  • Hallo Brigitte!


    Nein, das ist nicht verwunderlich, das Tierchen ist ein Traum! Und dass du ihm Häutungshilfe unter dem Mikroskop leistest, macht dich zur ersten Garnelenhebamme, die ich kenne. Respekt!


    Danke für die Informationen! Es ist heutzutage ja nicht mehr selbstverständlich, dass jemand aus dem Geheimnis seines Erfolgs kein Geheimnis macht ;)! Hast du die Mysis im Ganzen verfüttert?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • huhu Ihrs,


    Zitat

    Original von Wolfgang S
    Nein, das ist nicht verwunderlich, das Tierchen ist ein Traum! Und dass du ihm Häutungshilfe unter dem Mikroskop leistest, macht dich zur ersten Garnelenhebamme, die ich kenne. Respekt!


    Dem kann ich nur komplett zustimmen! :)



    "Garnelenhebamme Brigitte" :D

  • Hallo Wolfgang!


    Ja, die paar Mysis habe ich ganz gegeben. Das sind ja mittlerweile so grosse Larven, dass die mit so einem Mysisteil locker umgehen können. Es sieht jeweils sehr drollig aus, wenn so eine Larve mit einem Mysis in den Scheren durch's Wasser schwebt ;)


    Gestern abend habe ich das Garnelchen nicht mehr gesehen.....aber auch keine Leiche! Da wir die Utensilien von der Messe (am Wochenende war in der Schweiz die erste Aquaristikmesse - so ähnlich wie Sindelfingen) noch wegräumen mussten und einfach müde waren, habe ich nicht mehr um den Filter herum nachgeschaut, weil ich dann zuerst Wasser hätte raussaugen sollen. Heute morgen habe ich sie wieder gesehen :lol: So wie sie sich verhält, bin ich der Meinung, dass es ihr gut geht. Ich kann keine Häutungsreste mehr erkennen. Ich bin so froh!