Hangon Aufzuchtbecken?

  • Hallo Forum,


    nachdem unsere A. Ocellaris mehrfach gelaicht haben, möchte ich es nun auch mal mit der Zucht versuchen.


    Macht es Sinn, das Aufzuchtbecken als Hangon an das Hauptbecken zu hängen und in den Wasserkreislauf mit einzubeziehen, da dieser die entstehende Wasserbelastung locker mit auffangen kann und der Sauerstoffeintrag problemlos vom Abschäumer übernommen wird?


    Meine Überlegung war, in das Hangon ein Gazegewebe einzukleben damit das Futter für die Jungtiere nicht in das Hauptbecken gespült wird. Hinter das Gewebe soll eine kleine Rückförderpumpe.


    Könnte das klappen?


    Viele Grüße


    Kristof

  • Hallo,


    ich sehe das Problem darin, dass die Gaze sich sehr schnell zusetzt, ansonsten müsste es aber klappen.
    Vielleicht pumpst du das Wasser nur mit einem Luftheber in das Häng-on, dann ist die Fließgeschwindigkeit nicht so hoch und die Gaze nicht so schnell verstopft (Überlaufgefahr). Kannst ja noch einmal täglich manuell Wasser tauschen.


    Gruß, Frank

  • Hallo Kristof,
    Die ersten Tage sehe ich als Problem an, da die erforderliche Futterdichte mit den Brachionus im Durchlaufbecken schwer zu halten ist.
    Ich würde das Becken dann abstellen und z.B. nur einmal am Tag etwas Wasser austauschen.
    Die Temperatur und den Sauerstoffgehalt muss man dann natürlich gut im Auge behalten.
    Sobald die kleinen dann aber Artemia fressen, wird das sicher gut funktionieren mit dem Durchlaufsystem.
    Den Beckenboden von dem Aufzuchtbecken würde ich dann trotzdem immer gründlich vom Kot der tiere befreien.

  • Hallo Frank, hallo Heinz-Georg,


    vielen Dank für EureTips. Ich werde mir dann doch ein "konventionelles" Aufzuchtbecken basteln.


    Viele Grüße


    Kristof

  • Hi,


    ich habe gerade ein ganz einfaches Einhängebecken für meine Hippocampus abdominalis - Babies in Betrieb. Das ganze besteht aus einer lebensmittelechten blauen Kunststoffbox (24l) aus dem Baumarkt, bei der ich auf der einen Seite als Abfluss ein paar Löcher gebohrt und mit einem Kabelbinder ein Artemiasieb davor befestigt habe. Auf der anderen Seite habe ich ein einzelnes Loch als Zufluss gebohrt, über das das Becken mit Frischwasser versorgt wird. Die Frischwasserzufuhr erledigt meine normale Beckenpumpe über ein dünnes Rohr, das ich einfach lose in die Ausströmer-Öffnung gesteckt habe. Kostenpunkt unter 10,-Euro und es funktioniert.


    48h alte Artemien werden vom Abflusssog bei mir kaum beeinträchtigt, frisch geschlüpfte aber bleiben am Netz hängen und müssen von mir alle paar Stunden mit einem Wasserstrahl befreit werden, was recht lässtig ist. Bei mir ist der Wasserdurchsatz allerdings auch recht hoch, bei A. ocellaris müsste da ein Bruchtteil reichen.


    Zusätzlich zum Abfluss sauge ich 2x täglich den Beckenboden manuell ab, um Kot usw. zu entfernen, was die Gefahr eines Zusetzen des Netzes verringern hilft.


    Das Problem mit dem Zusetzen der Netze ließe sich ev. dadurch lösen, dass man statt einem Abfluss 3-4 vorsieht und damit den Sog am einzelnen Netz entsprechend reduziert. Oder man installiert zwei Abflüsse, die im 15min-Takt abwechselnd als Zuflüsse benutzt werden, sodass zugesetzte Netze immer wieder freigespült werden. Letzteres setzt aber zwei extra Pumpen voraus, die über Schaltuhren betrieben werden müssen.


    Da mein Aufzuchtbecken im großen Becken hängt, wäre ein Überlaufen bei mir nicht so schlimm. Man könnte zur Sicherheit sonst aber für den Fall der Fälle auch einen zusätzlichen Überlauf anbringen.


    Werde dieses System demnächst auch selber mal mit A. ocellaris-Brut ausprobieren, allerdings füttere ich von Anfang an nur Artemia (Platinum). Wenn man mit Brachionus arbeitet und auf feinere Netze angewiesen ist, wird das ganze aber wahrscheinlich doch problematisch, in dem Fall kann ich mich nur Heinz-Georg und Frank anschließen.


    Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian,


    vielen Dank für den Tip. Weil ich am Anfang Brachionus füttern will, werde ich wohl erst mal bei dem externen Becken bleiben.


    Macht es Sinn, die kleinen bei Umstellung auf Artemien doch in ein Hangon-Becken umzusiedeln?


    Viele Grüße


    Kristof

  • Hi zusammen ,
    ich habe mir auch ein externes Hang on/Durchlaufsystem gebastelt , eigentlich in erster Linie für Garnelenlarven gedacht , aber das Prinzip bleibt ja das Gleiche ...
    ich habe es aber noch nicht in Gebrauch genommen ,
    da diese Vorgangsweise ein sehr häufiges Füttern
    voraussetzt ,wofür mir leider nicht die Zeit zur Verfügung steht.Der Nachteil ist eben ,das das Futter
    schnell herausgespült wird , was erst dann zum Vorteil
    werden würde ,wenn es genauso einfach durch neues ersetzt wird...
    ..man müsste dafür noch ein automatisches System erfinden , wo man z.B. angereicherte Nauplien Zeituhr-geschaltet zufügen könnte, ohne den (gesamten) Wasserkreislauf zu sehr zu belasten.
    Da finde ich's im Endeffekt sogar einfacher , ein separates Becken mit grünem Wasser zu fahren , was sowohl die Wasserqualität als auch den Nahrungswert des verbleibendens Zooplankton verbessert.
    Ocellaris-Larven sind ja da auch nicht so zimperlich , die verkraften schon so Einiges.
    Oder eben wie Florian es beschreibt , aber das wäre ja auch nur eine Zwischenlösung , der Dreck bleibt drin , die Netze müssen freigespült werden , dann hat man zwar noch den Wasserdurchfluss , muss aber trotzdem noch saubermachen...
    Gruss
    Thomas