Fast alle Anemonenfische sterben in der ersten Nacht

  • Hallo,


    nachdem ich mich recht lange über die Nachzucht informiert habe und auch eine Phytoplankton- und Brachionuskultur gestartet habe, wagte ich letzten Freitag meinen ersten Zuchtversuch von Amphiprion frenatus. Vorsichtig habe ich versucht möglichst viele Larven aus dem Aquarium in mein Aufzuchtbecken (ca. 15l) zu schöpfen. Dieses hatte dasselbe Wasser und ebenfalls 26°C. Anschließen habe ich langsam noch etwas Phytoplankton (Nannochloropsis salina) hinzugegeben. Aber sicher fängt so jeder seine Aufzucht an...


    Aufgefallen ist mir hier bereits, dass sich sehr viele Larven am Boden gesammelt haben. Diese haben sich auch wenig bewegt, allerdings war es ja wie bereits geschrieben mein erster Versuch und daher kam mir das Ganze auch nicht so entscheidend vor. Doch am nächsten Morgen kam dann der Schock: Alle Larven, bis auf eine einzige waren tot :( (diese ist nun 5 Tage alt und dient so zum Erfahrung sammeln)...
    Gestern habe ich dann hier vom sogenannten First Night Death gelesen. Es scheint also Anemonenfische zu geben, bei deren Larven immer ein großer Teil bereits innerhalb der ersten Stunden stirbt, egal was man auch versucht zu verbessern. Auffällig ist auch, dass meine Fische ebenfalls bereits zwei Tage nach dem Schlupf schon wieder ein neues Gelege haben. Haben die Larven evtl. eine Art Mangel? Beide Anemonenfische sind eigentlich sehr gut genährt.


    Jetzt brauche ich natürlich euere Hilfe und möchte wissen, ob ihr auch schon davon gehört habt und/ oder Ratschläge habt, was ich anders machen könnte. :hae2:

  • Hallo lisa,


    Ersteinmal willkommen und danke für deine Anmeldung hier.


    Ich denke und hoffe hier antwortet noch einer der erfahreneren.
    ICh habe deinen LInk verfolgt und auch da scheint man ja viele Theorien, aber keine 100% Antworten zu haben.


    Ich kann nur auf 2 Dinge tippen, wie dort schon erwähnt,


    - lass mal deine grüne Suppe weg. Du weisst nicht wirklich was du da reinkippst, wenn du es nicht analysiert hast.


    - Wie genau schöpfst Du die Larven ab? Mit der Kelle richtig vorsichtig geschöpft? Absaugen mit dem Schlauch hat schon so einige umgebracht.


    Im Endeffekt müssten die Larven 3 Tage alleine mit Dottersack überleben. Es ist also tatsächlich irgendwas falsch im System.


    Gruß Frank

  • Hallo Lisa!


    Das ist ein bisschen im Trüben fischen ?(. Die Ursachen können vielfältig sein. Am ehesten würde ich aber auch primär auf die Algensuppe schließen. Das Wasser im Aufzuchtbecken, stammte das direkt aus dem Hauptbecken? War das Becken beleuchtet/belüftet?
    Die beste Methode dürfte immer noch sein, einen Parameter beim nächsten Mal zu ändern und dann zu beobachten, was passiert.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo,


    erstmal danke für deine Antwort.
    Die Larven habe ich langsam mit einer Tasse abgeschöpft. Dabei war ich eigentlich schon vorsichtig und habe immer gewartet bis die Larven durch den Lichtkegel hineinschwimmen, also nicht irgendwie angesaugt werden. Ins Aufzuchtbecken habe ich sie dann auch schön langsam gegeben. Daher denke ich nicht das mein Fehler hier liegt.


    Zu deinem Tipp: Soll ich das Phytoplankton nur die erste Zeit weglassen oder die Larven komplett ohne versuchen aufzuziehen? Wenn ich Brachionus dazu gebe, haben die schnell nicht mehr genug Nährwert, oder? Düngerreste waren auf jeden Fall keine im Becken, aber außer Phytoplankton habe ich ja eigentlich nichts ins Becken gegeben, weshalb ich auch schon ans Weglassen gedacht habe.


    Seltsam finde ich ja, dass genau eine einzige Larve bis heute überlebt hat.


    Viele Grüße
    Lisa

  • Hallo,


    noch eine Antwort, sehr schön :)


    Das Wasser war nur aus meinem Hauptbecken. Natürlich war das Becken auch belüftet, allerdings habe ich das Licht kurz nach dem Abschöpfen gleich ausgeschaltet, da es in der Natur nachts auch kein Licht gibt. Angegangen ist es dann wieder kurz nach 5 Uhr. Soll ich die Nacht auch beleuchten?


    Vielleicht versuche ich es auch mal auf zwei verschiedene Varianten in zwei Aufzuchtbecken.


    Viele Grüße
    Lisa

  • Hi,


    also frenatus-Larven überleben locker die ersten 2-3 Tag ohne Futter. Die ersten 24h ernähren die sich noch aus dem Dottersack und bis die dann verhungert sind dauert es noch mal 1-2 Tage.
    Bleiben 2 Ansatzpunkte. Dein Phyto/Brachionus vergiftet die Larven oder die Eltern haben laue Eier gelegt.
    Punkt 1 kannst Du einfach testen indem Du die ersten 24h gar nichts zugibst.
    Punkt 2
    Die Larven sollten 3-4mm groß sein. Sind sie kleiner war die Energie im Ei zu schwach was zu schwächlichen Larven führt. Mit dem Schlupf wird die Restenergie verbraucht und die Larve stirbt kurz darauf.
    Die Eltern können immer nur soviel Energie in die Eier packen wie sie übrig haben. Also 3-5 mal täglich in kleinen Dosen mit hochwertigem Futter füttern. Dann schlüpfen auch fette Larven mit vollem Dottersack. Die überleben dann auch die ersten 24h ohne Futter.
    Im Nachzuchtenregister gibt es auch einen Bericht zu frenatus.


    mfg Uwe

  • Hi!
    Also Phytoplankton mit Brachionus ist immer der Tod von Larven.
    die Brachionus versauen dir das Wasser, da kommst dann mit WW nicht nach.
    Würde die kleinen entweder mit cops aufziehen oder angereicherter Brachionus im klaren Wasser. ;)


    Gruß Geri

  • Hallo,


    danke für die Antworten, ich denke ich versuche es nächstes Mal anfangs ohne Phytoplankton. Brachionus waren zu der Zeit aber ohnehin noch keine im Becken.


    Die Eltern bekommen 4x am Tag Flockenfutter und jeden Abend Frostfutter mit Vitaminen. Allerdings lassen sie sich zwischen dem Schlupf und ihrem neuen Gelege nur ca. 2 Tage Zeit, möglicherweise sind die Larven deshalb geschwächt. Wie groß die Larven waren, weiß ich leider nicht.


    Viele Grüße
    Lisa

  • Hi Lisa!
    also am futter der elterntiere kann es nicht liegen, das nenne ich eine gute Ernährung. ;)


    Hast du die Sauerstoffzufuhr (Luftblasen im Becken) nicht zu stark eingestellt, das erlecdigt auch Larven.
    1 Blase pro Sekund reicht.
    Auf alle Fälle keinen Ausströmer verwenden.


    Gruß Geri

  • Hallo Geri,


    ich glaube du hast meinen Fehler gefunden ;), Erstens habe ich mit meiner Tasse immer nur ein paar Larven erwischt und zweitens habe ich auch noch recht lange gewartet, bis die Larven wieder von selbst in die Tasse geschwommen sind, damit ich keine durch den Wassersog der Tasse verletze. Dadurch hat das Abschöpfen natürlich lange gedauert....


    Am Mittwoch müssten die nächsten Larven schlüpfen und dann nehme ich mir definitiv ein größeres Gefäß oder baue mir ne Larvenfalle. Hoffentlich klappts dann besser.


    Viele Grüße
    Lisa

  • Hallo zusammen ,


    meiner erfahrung nach sieht man schon beim schlupf, ob die larven gut drauf sind
    wenn es ewig dauert bis sie oben ankommen (mit entsprechender lichtquelle natürlich) ist es schon ein schlechtes zeichen


    ich würde es so machen ,wie Uwe vorschlägt ,um anderes ausschliessen zu können


    ich bin nicht ganz einig mit Geri , brachis haben schon ihre tücken , am ersten tag haben sie aber bei mir noch nie schaden verursacht


    Flockenfutter halte ich für die schlechteste wahl ,um die elterntiere in die beste kondition zu bekommen(da hilft auch die menge nix)
    ich bevorzuge gutes frofu (auch muscheln und krabben) und granulat als nachtisch ;)


    clownfischlarven sind diejenigen , die das abschöpfen noch am besten vertragen können , es ist besser ,es geht zügig , als wenn es ewig dauert,ich habe immer ein litermass dazu genommen


    mein altes percula päarchen hatte zu seiner glanzzeit auch immer nur 2 tage "pause" gemacht zwischen den gelegen , es gab deswegen aber nie probleme


    mfg


    thomas

  • Hallo,


    Die Larven müssten heute Nacht schlüpfen. Es stehen bereits zwei kleine Becken bereit. Eines davon werde ich erstmal ohne Phytoplankton lassen, auch wenn ich eigentlich nicht mehr denke, dass hier der Fehler liegt. Das Abschöpfen werde ich dann jedenfalls mit einem größerem Gefäß versuchen.
    Hoffentlich klappt es besser...


    Da ich tagsüber nicht zu Hause bin, muss ich die Tiere von einem Futterautomat füttern lassen. Flockenfutter benutze ich, da es nicht so schnell auf den Boden sinkt wie Granulatfutter und von den Fischen lieber gefressen wird. Ist die Qualität wirklich so viel schlechter?


    Viele Grüße
    Lisa

  • hallo Lisa ,


    frischgeöffnete dosen mögen noch o.k. sein , die qualität verringert sich aber danach recht schnell.
    Granulat hält sich da besser , und kann auch mit einem automat gefüttert werden.
    Meine fische nehmen granulat sehr gerne (sogar die mandarinfische),
    und stöbern auch noch am boden danach


    Na dann wünsch ich dir viel glück heut' abend


    mfg


    thomas

  • Hi Thomas!
    du hast schon recht, das die Brachis den ersten Tag nichts ausmachen, aber das Problem liegt dann in den folgenden Tagen, denn die Brachis vermehren sich mit Phytoplankton so schnell, das die Larven das nicht alles fressen können und das Problem wird die Wasserqualität, da kommst einfach mit den Wasser wechseln nicht mehr nach.
    Wenn ich jetzt ein Becken schon vorher mit Phytoplankton und Brachis ansetze, dann setze ich die Larven schon in die Giftbrühe.
    Weißt was ich meine?
    Deswegen ziehe ich die Fische nur mit Cops. ;)
    Würde am liebsten alle Brachis loswerden, aber einmal Brachis dann immer Brachis. ;)


    Gruß Geri

  • Hei Geri


    klar weiss ich was du meinst


    ich ziehe auch copos vor , meistens hat man aber zuwenig davon ...


    ...mit ein bischen übung kriegt man das auch schon hin mit den brachis ,


    bei clownfischen allemal , da braucht man es ja eh nicht so lange machen.


    Ich habe auch nie becken mit phyto/brachis angesetzt ,und dann larven darein, sondern immer erst


    phyto in den larvenbehälter , und gut gespülte brachis rein ,nachdem die larven da waren dann muss


    man eben zusehen , das es nicht zuviele sind von anfang an.


    mfg


    thomas

  • Hallo,


    die Larven sind am Mittwoch geschlüpft und es sind immerhin mehr Überlebende als beim ersten Versuch :rolleyes:: ca. 8 im Becken mit Phytoplankton und ca. 5 im anderen. Trotzdem ist es natürlich schade den Boden am nächsten Morgen von 100 Larven zu befreien :(...


    Aufgefallen ist mir, dass viele der Larven bereits kurz nach dem Abschöpfen aufhörten zu schwimmen und erschöpft auf dem Boden liegen blieben. Folglich gibt es eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten:


    1. Die Larven sind schon nach dem Schlupf zu schwach
    2. Meine Fangmethode schwächt die Larven zu stark


    Zu 2. kann ich eigentlich nur sagen, dass ich die Larven diesmal mit einem größeren Gefäß (1l) abgeschöpft habe, was jedoch trotzdem lange dauerte. Ob das allerdings an meinem Geschick oder an zu schwachen Larven lag, kann ich nicht sagen. Es haben sich eben immer noch recht wenige Larven im Becher gesammelt.


    Zum Schluss wollte ich euch noch allen dafür danken, dass ihr immer so fleißig antwortet. Jetzt versuche ich eben von den übrig gebliebenen Larven so viele wie möglich aufzuziehen. Mein einziger Fisch vom 1. Wurf lebt schließlich auch noch :D. Bis ich mich das nächste Mal an eine Aufzucht wage wird es wohl erstmal ein paar Wochen dauern aber davor füttere ich meine Anemonenfische mit viel Frostfutter und Vitaminen und ich bau mir ne Larvenfalle.


    Viele Grüße
    Lisa