Eruptionszylinder

  • Hallo!


    Ich habe wieder einmal etwas Neues am Laufen. Der Larvenkreisel ist gut, hat aber auch Nachteile und schließlich ist das Bessere der Feind des Guten. Also experimentiere ich weiter. Eigentlich war meine Vorstellung ein Zylinder mit sanfter Umwälzung, aber herausgekommen ist etwas ganz anderes (siehe Film). Erst dachte ich, das zerschlägt die Larven spätestens beim 3. Mal, aber erstaunlicherweise leben nach 5 Tagen noch mehr Larven, als das beim letzten Schlupf im Zylinder der Fall war. Optimal ist das sicher noch nicht und ich weiß auch noch nicht, wie lange das funktioniert oder wann es verstopft, aber es ist leicht zu reinigen. Der Zylinder enthält etwa 100 Larven von L. kuekenthali (und noch ein paar Geheimnisse 8)).


    Zum Filmchen: Der Film ist geschnitten, in Wirklichkeit liegen zwischen den "Eruptionen" derzeit etwa 50 Sekunden. Die Zeit ist über die Luftzufuhr aber fast frei einstellbar.


    Aber seht selbst: Film


    Gruß


    Wolfgang


    PS an den Spionagetrupp: Wenn hier Ideen herausgesaugt werden, dann ist das - so lange ihr euch selbst dabei wohl fühlt - auch ohne jegliche Gegenleistung in Ordnung. Aber seid wenigstens so fair, darauf hinzuweisen, dass sie von hier sind ;). Danke.

  • Hallo Wolfgang,


    DAS ist mal wirklich ein sehr interessanter Ansatz!


    Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das Konzept sehr gut funktionieren könnte.
    Wie groß ist denn der Zylinder? schaut etwas klein aus. Aber wenn er in nem großen Becken ist und ständig mit Frischwasser versorgt wird könnte das reichen.


    Ich bin gespannt wie sich dieser Weg weiter entwickelt. Ich denke da sollte man auf jedenfall dran bleiben!


    Bin gespannt, wie sich die Larven darin entwickeln. Halte uns auf dem Laufenden!


    Gruß
    Specki

    wir seh'n die Menschen um uns herum
    viele krank und furchtbar dumm
    reden viel von Intellekt
    doch der Natur zoll'n sie keinen Respekt

  • Hallo Specki


    Da es sich nur um eine zufällige Entdeckung handelt, ist das Ganze natürlich (noch) nicht richtig durchdacht. Der obere Zylinder hat 8 cm Durchmesser und ist etwa 14 cm hoch, der untere hat 5 cm Durchmesser und ist etwa 6 cm lang. Das Ganze hängt in einem kleinen Riffbecken (160 l).


    Ob es sich gut entwickelt, wird sich zeigen. Die Kuekenthali-Larven sind eigentlich schlechte Testkandidaten, weil sie zum raschen Ableben neigen und - soviel ich weiß - sie noch niemand durchgebracht hat (ich habe einige wenige Überlebende vom 5. Mai im Kreisel, die in dem Zylinder sind vom 1. Juni).


    Der Wasseraustausch ist eines der heiklen Probleme. Durch die Luftschicht im kleinen Zylinder findet er während des Betriebes nicht statt. Ich überlege daher, im Brutzylinder seitliche Gaze-Fenster anzubringen. Vielleicht hat jemand eine bessere Idee? Bisher löse ich das so, dass ich die Luftzufuhr abschalte und den Zylinder 2 x täglich fast ganz aus dem Wasser hebe. Beim anschließenden Absenken dringt frisches Wasser ein, so dass ein nahezu 100%iger Wasserwechsel erfolgt.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Wolfgang,


    die Gaze sollte 50µ gröber sein und nur den halben Boden bedecken. Dann dürfte der Effekt besser sein. Wenn Du dann noch von oben Wasser reintröpfeln läßt drückt es das Verbrauchte nach unten durch.
    PS. hab ich nicht ausprobiert sondern nur geistig durchgespielt ;)


    mfg Uwe

  • Hallo Uwe!


    Mit gröberer Gaze entweicht der Luftvorrat schneller, aber in der gleichen Form (schon ausprobiert :ja:). Das mit dem Eintröpfeln von oben funktioniert (bisher) nicht, weil die Luft aus dem kleinen Zylinder nicht vollständig entweicht. Wenn die Oberflächenspannung wieder groß genug ist, macht sie zu. Dadurch ist immer eine trennende Luftschicht zwischen den Zylindern. Tröpfelt man von oben ein, läuft der Zylinder über. Vielleicht funktioniert es aber mit noch gröberer Gaze, der Gedanke ist schon gut. Nur sollten die Futterorganismen auch nicht gleich ausgespült werden. Deshalb dachte ich an einen Wasseraustausch über seitliche Gaze-Fenster.


    Ich habe probiert, die Gaze nur über den kleinen Zylinder zu spannen, aber dann wurden die seitlich liegenden Larven nicht gut mitgenommen. Eine vollflächige "Eruption" bewegt die komplette Wassersäule. Aber wie gesagt: Da gibt es noch viel zum Tüfteln.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo!


    Heute hat mich der GAU ereilt. Offensichtlich habe ich beim Hantieren die provisorische Halterung des Zylinders nicht gut genug angezogen und der Zylinder ist ins Becken gekippt. Sämtliche Larven wurden "in die Freiheit" entlassen und dadurch Fischfutter. Als ob das nicht schlimm genug wäre, waren auch 2 Kuekenthali-Larven dabei, die über 1 Monat alt und gut entwickelt waren. Ich habe sie erst aus dem Kreisel in den Zylinder umgesetzt. :(


    Aber was solls - auf ein Neues! Nichts Schlechtes, wo nicht aus etwas Gutes dabei ist. Ich habe die Gelegenheit genutzt und erst einmal eine stabile, zur Seite schwenkbare Halterung gebaut. Dann habe ich auf Uwes Anregung hin doch noch einmal gröbere Gaze ausprobiert. Das sieht ganz gut aus, löst das "Frischwasserproblem" aber immer noch nicht. Allerdings kann ich damit leben, den Zylinder 1 - 2 mal täglich etwas anzuheben und wieder abzusenken. Etwas Mühe muss ja auch dabei sein, sonst geht ja die ganze Mystik der Nachzucht verloren :D.


    Jetzt ist aber erst einmal die Larvenfalle am Zug. Beide L. kuekenthali tragen massig Eier, es kann nicht recht lange dauern.


    Gruß


    Wolfgang

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  • Hi Wolfgang,


    und wenn Du den unteren Zylinder unterteilst mit einer kleinen Platte und nur in die eine Hälfte Luft zugibts? Dann sollte die andere Hälfte das Wasser durchlassen das von oben reinkommt.


    mfg Uwe

  • Hallo Uwe!


    Auch eine gute Idee! Das wäre einen Versuch wert. Das Problem ist, dass die Larven zwischen den Luftstößen auf die Gaze sinken. Wenn die nicht ganz durchströmt wird, bleiben sie liegen und werden durch das ausfließende Wasser sogar festgesaugt. Das ist nicht gut.


    Gruß


    Wolfgang

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  • Hi,


    bei dem kleinen Behälter reichen doch Tropfen für einen Wasseraustausch. 0,5-1/h des Behälterinhalts sollte doch reichen. Da kommt kein Sog zustande.
    Wenn Du die Gaze im 45° Winkel am Boden machst und in der unteren Hälfte die Luft zugibst bleibt auch nichts liegen weil die Larven auf der Schräge nach unten rutschen.


    mfg Uwe

  • Hallo Uwe!


    Schon, aber es passiert Folgendes: Wenn die Luft nur über einen Teil der Gaze einströmt, verlässt das dadurch im großen Zylinder verdrängte Wasser schlagartig den Behälter über den Teil der Gaze, der nicht durchlüftet ist. Das gibt den Sog. Ich denke, seitliche Gazefenster sind da günstiger. Die einströmende Luft verdrängt etwas Wasser nach außen. Ist die Luft weg, fehlt das Volumen und es dringt wieder Wasser durch die Seitenfenster ein. Sicher nur kleine Mengen, aber ein ständiges "Aus- und Einatmen".
    So jedenfalls meine Vorstellung

    .


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi,


    ich denke eher das das verdrängte Wasser den Weg des geringsten Widerstandes nimmt, also nach oben. Deine Idee mit den Seitenfenstern ist aber auch nicht schlecht. Fenster in der Rundung des Rohres sind allerdings nur sehr schwer hinzubekommen. Habe ich nie zufriedenstellend hinbekommen und scharfe Kante wo die Larven bei dem Wirbel dagegenprallen können sollte man vermeiden. Du müßtest die Gaze also innen einkleben.
    Wenn die Gaze gröber ist braucht es weniger Druck bis sie nach oben entweichen kann. Das besänftigt den Schwall noch etwas.


    mfg Uwe

  • Hallo Uwe!


    Ja, Seitenfenster in Rundungen sind schon eine Herausforderung, aber durchaus lösbar. Ich habe das einmal alternativ in einem anderen Projekt so gelöst, dass ich einen 90° PVC-Winkel innen montiert habe (Öffnung nach oben und mit Gaze verschlossen). Vielleicht wäre das auch hier eine Idee? Die Rundungen des PVC-Rohre sollten ungefährlicher sein, als evtl. Kanten und Grate.


    Deine Idee mit der Gaze im 45° Winkel gefällt mir auch. Ich weiß nur noch nicht, wie ich das vernünftig hinbekommen.


    Gruß


    Wolfgang

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  • Hi,


    ein Rohr im 45°-Winkel zersägen, ein Teil mit Gaze bekleben, anderes Teil wieder ankleben, Trennscheibe einkleben, Luftröhrchen einkleben, fertig. Die Wasserzufuhr von oben könnte man über einen Luftheber an der Seite des Rohres lösen.


    Das mit Deinem PVC-Winkel kann ich jetzt nicht wirklich nachvollziehen wie Du das meinst ?(


    mfg Uwe

  • Hi wolfgang!
    Auch diese Idee finde ich von dir super, nur der Zustrom kommt mir auch etwas viel vor, das werden dir auf Dauer nicht alle Larven überleben, das mit den Seitenausgang nimmst ja schon in den Griff.
    Weniger dafür öfter wäre da mein Gedanke.
    Da bringst mich wieder auf die Idee, wenn ich Zeit habe, an meinem Eimer weiter zu basteln, da ist im Boden ein Zustromloch mit Wasserverteilerplatte aber mit Schaumstoff ausgelegt, hat sich nicht als gut erwiesen, das mit dem Gaze hat auch nicht geklappt, deswegen gammelt der eimer irgendwo im Keller herum.
    Danke, du hast mir jetzt wieder auf die Sprünge geholfen. ;)


    Gruß Geri

  • Hallo!


    Gaze einkleben mag ich nicht so sehr, das hat etwas endgültiges ;-). Ich bleibe gerne flexibel zum Austauschen oder Reinigen.


    Das mit dem Winkel habe ich mal versucht unten darzustellen :D


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!