Rifferkennung - was muss dazu alles in ein Becken?

  • Hallo,


    woran erkennen Krebs- oder Fischlarven, wenn sie vom pelagischen zum benthischen Stadium übergehen, dass sich in dem Moment nicht 1000m Wasser unter ihnen befindet, sondern irgendeine besiedlungswürdige Umwelt (Riff, Küste, Tangwald usw.)? D.h. wie geht die "Rifferkennung" von statten und was muss alles in ein Aufzuchtbecken, wenn ich für pelagische Larven "Riffnähe" simulieren und damit die Metamorphose auslösen möchte?


    Oder ist die Riffnähe bei benthischen Arten kein Auslöser für die Metamorphose und es reiner Zufall, wo sie sich zu diesem Zeitpunkt befinden?l


    Grüße,
    Florian

  • Hi Florian,


    Ja die gibt es. Auslöser können das Substrat, bestimmte Algen oder Bakterien (die das Substrat besiedeln), oder assozierte. Organismen oder, best. Strömungsverhältnisse usw. sein. Habe mich da auch noch nicht eingelesen.


    wenn du englisch kannst, google einfach mal nach "larval Settlement"


    Gruss

  • Hallo Florian,
    Die Larven der marinen Evertebraten sind an die Bedingungen ihres Larvallebens angepasst. Sie besitzen besondere Sinneszellen, welche in einem sogenanntem Apicalorgan sich besonders ich sage mal ansammeln. Damit kontrollieren sie das Substrat bei einem Ansiedelungsversuch. Diese Zellen bilden sich insbesondere bei adulten Polypen zurück. Aber auch andere Larven zum Beispiel von Schnecken und Igel oder Anemonen besitzen diese komplizierten Nerven- bzw. Sinnesorgane. Das bedeutet, Larven sind keine einfach gebaute Organismen! Viele Forschungsarbeiten kannst Du diesbezüglich in Veröffentlichungen zum Beispiel von Pio Fioroni finden. Der Verlag Natur & Wissenschaft, Solingen hat da einiges herausgegeben. Aber auch das Institut für den Wissenschaftlichen Film Göttingen verleiht Filmdokumente zu diesem Thema, sie sind meistens so 10 bis max. 30 Minuten lang.
    Gruß Dietmar

  • Bei vielen Larven spielt auch das Vorhandensein von Adulttieren eine grosse Rolle beim Settlement.nach meinen Beobachtungen beziehen beispielsweise die Megalopa Larven von Clibanarius tricolor die kleinen Schneckenhäuser nur oder zumindest schneller bei Anwesenheit von Adulttieren.