Landeinsiedlerkrebs-Larven Aufzucht Versuch 5

  • huhu Wolfgang,


    nach gefühlten 18 h Justierung konnte ich sehen, dass sie wie "Pantoffeltiere" aussehen. Sind furchtbar schnell und wuselten überall rum. Wo kommen die her? Aus dem "Lebend Plankton"?
    Diese Karamellfarbenen Flusen hingen auch an den Larven. Am Kopf vorne und auch am Schwanzflossen-Ende. Ich vermutete einmal das es Häutungs-Flusen sind. Die Larven aus Versuch 4 hatten das auch, aber nicht so stark.


    Hier sieht man ein paar dieser Flusen vorne am Kopf, hinten an der Flosse und auch am Rumpf.


    Dieser tote Megalopa hat auch diese Flusen:




    Was sonst noch so passierte am Tag 23 - 02.11.2012: :buch:


    Wir haben eben beschlossen, beide Becken komplett zu reingen. In der Hoffnung Bakterien, Amöbenartige Tiere oder was auch immer zu minimieren.
    Also hiess es: Kanisterweise Salzwasser aufsetzen, anwärmen. Ausweichbehältnisse mit Salzwasser, Luftpumpen und Strömungsstein bestücken. Frische Pipetten passend zuschneiden und vorsichtig alle Larven abpipettieren. Die guten ins Ausweichgefäss, die schlechten (toten) ins Totenschälchen. Es waren schon noch ein paar Tote.
    Dann wurde der Kreisel samt Aussenbecken mit heissem Wasser gereinigt. Und neu installiert. Wir haben wieder das Luftröhrchen angebracht. Der bringt einfach eine gleichmässige bessere Strömung.
    kreisel-rohr1.JPG



    Nach Kontrolle der Werte kamen die Larven vorsichtig per Pipette wieder zurück in den Kreisel. Sie bekamen Nauplien aus dem Glas.
    (frisch aufgemacht, da das vorherige Glas schon bisschen fies stank! Und das obwohl ich für jede Entnahme ein frischen Zahnstocher genommen habe. Es wurde im Kühlschrank gelagert. Immer wieder direkt geschlossen und reingestellt. Aber wurde trotzdem schlecht. Hälfte war verbraucht)
    Und zwei tropfen Reef Elements. Sowie ein winzige Menge Jod (Tropic Marine)


    Ausbeute:
    75 Larven im Zoea Stadium. (2 davon sahen arg geschwächt aus)


    Auffällig:
    einige sind sehr dunkel orange. So als wären sie über der Zeit (der Umwandlung). Einige sind bläulich. Einige sind 'normal'


    einige haben schwarze Streifen im Hinterteil. Als ob da ein Strang Kot drin steckt (links unten). Hier die traurige Totenschale † :
    totenschale.JPG




    Weiter ging es im Übergangsbecken. Vorsichtig per noch breiteren Pipette habe ich die Megalopa ins Ausweichgefäss (mit Salzwasser, Luftpumpe und Strömungsstein) getan. Die Toten ins Totenschälchen.
    Die Schneckenhäuser wurden rausgesammelt und das Ü-Becken mit heissem Wasser gereinigt. Ebenso wie die Häuser.
    Dann wurde das Ü-Becken wieder mit Meersalzwasser gefüllt und nach Kontrolle der Wert kamen die Megalopa wieder rein. Zum Futtern gab es Krill und Granulat (für marine Krebse und Garnelen). Und auch zwei Tropfen Reef Elements. Sowie ein winzige Menge Jod (Tropic Marine)


    Ausbeute:
    12 Megalopa. ( Einige Megalopa sehen fit aus. Haben auch keine Häutungsreste mehr an sich.)
    Leider auch 9 Tote.


    Was ich beobachten konnte, nach dem die Zoea Larven und zwei Megalopa die sich grad Umwandelten zurück in den Kreisel kamen, schwommen sie direkt besser und die Megalopa verloren ihre Haut, die noch fest hing!


    Ein fitter im Ü-Becken:



    Entweder wir haben ihnen was Gutes getan, oder sie noch weiter geschwächt. :plan

  • Hallo Curlz!


    Ich tippe auf Euplotes. Die sind latent vorhanden und vermehren sich bei zunehmend schlechten Wasserverhältnissen explosionsartig. Sie sind also nicht gerade ein Zeichen für gute Wasserqualität, sondern eher für sehr hohe Bakterienbelastung. Sie kommen massenhaft in zusammengebrochenen Planktonkulturen vor. Der schleimige Belag, von dem du schreibst, dürfte aus Bakterien bestehen. Eine Grundreinigung war sicher nicht verkehrt.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Curlz,
    diese Wollmäuse hatte ich auch schon, ich habe dann den Kreisel immer auseinander genommen und gründlich gereinigt. Untersucht habe ich die Wollmäuse nicht (hab kein Mikroskop).


    Die Megalopa erinnern schon sehr an einen Krebs. Wann suchen sie sich eine Behausung?

  • Hallo Ihrs,


    @ Euplotes: nein also solche Wimpern hatten die Dinger nicht dran.
    Wirklich eher wie Pantoffeltierchen: http://localhost.ruhr.de/~mcm/…bild_wasser_ciliaten1.htm

    *Memo an Christkind / Weihnachtsmann: ich brauche ein Mikroskop mit USB :)


    also die Nauplien aus dem Glas schwimmen ja in einer Flüssigkeit. Ich habe immer frische Zahnstocher genommen um Futter reinzutun. Gelagert wurde es geschlossen im Kühlschrank. Aber trotzdem fing es an fischig zu riechen. Daher liess ich es weg, als die erste Megalopa umgewandet war. Zu dem Zeitpunkt waren genügen INVE unterwegs.
    Aber diese braunen Flusen waren da schon da.


    Vielleich war es eine Mischung auf der Nauplien Flüssigkeit (die veilleicht schon vorher nicht ok war) und dem DT Plankton.
    Denn trotz täglicher Bodenabsaugung, Kreiselrand-Reinigung und Wassewechsel von 50% gingen diese Flusen nicht weg.


    Von den Werten ist das Wasser ok, sehr gute, fast nicht messbare NO3 und NO2 Werte. No3 = zwischen 0-10. No2 =0. PH bei 8,2. (ok Phosphor, Ammoniak und so habe ich nicht gemessen). Salzdichte bei 1023-1024.


    Wie gesagt, es sind alles nur Vermutung. Es kann auch sein, dass es einfach schwächere Larven sind. Oder aber, dass mit das beim 4. Versuch vor lauter Euphorie nicht aufgefallen ist. Da haben wir auch nicht so intensiv vor den Becken gesessen.



    In meinen Unterlagen waren es 20 Stück an Tag 24. Und noch 1 Zoea Larve. Heute sind es 12 (+9 Tote), also 21. Zwei wandeln sich gerade noch. Und 63 Zoea. Also eigentlich alles "normal".


    Auf jeden Fall sieht es im Kreisel besser aus. Auch wenn sie sich weiterhin mit der Hätung schwer tun. Mehr tun kann ich leider nicht *seufz*




    @Schnubbel: wenn alles gut geht, fangen sie ab Tag 25-27 sich für Häuser zu interessieren. Sie tun sich echt schwer den Sinn zu verstehen *hihi*. Bis sie irgendwann nach Stunden endlich drin sitzen - irgendwie. So ging es dann bis Tag 32-35. Ab da behielten sie Häuser an und klettern am Ausstiegsast rum. Ab Tag 42 kam der erste an Land.

  • Hi Curlz,
    wenn die Landeinsiedler genauso entschlußfreudig sind wie meine Unterwasser-Einsiedler, dann kann das dauern mit den Häuschen :D :doh:
    Manchmal hocken sie inmitten der Häuschen und tauschen einen Tag lang munter hin und her :rolleyes:

  • Tag 25 - 04.11.2012




    Dieser Versuch wird wohl nicht erfolgreich enden.


    Es schwimmen, nein eher vegetieren, noch ca. 20 Larven
    im Kreisel und schaffen es nicht sich umzuwandeln. Ein einziger sieht
    noch normal aus. Aber die anderen sterben nach und nach. Umgewandelt hat
    sich seit vorgestern keiner mehr. Waren alle vorher tot.




    Es schwimmt noch einer von 6 Megalopa im Ü-Becken.

  • Hallo Curlz!


    Das hört sich nicht gut an :( . Über Ursachen kann man nur spekulieren. Aber naheliegend ist nach deinem Bericht eine recht hohe Bakterienbelastung. Die könnte von Artemien und/oder dem DT kommen. Das muss jetzt nicht heißen, dass die Sachen schlecht waren (kann es aber), vielleicht war auch die Menge zu hoch. Skeptisch machte mich ein wenig, als du geschrieben hast, dass du keine Nauplien siehst. Möglicherweise war die Schlupfrate tatsächlich gering wegen verdorbener Zysten? Das könnte auch den Bakterienreichtum erklären. Ich habe übrigens auch schon die Erfahrung gemacht, dass man bei dem Versuch, Larven vor ungünstigen Bedingungen zu retten, Schiffbruch erleiden kann. Eine Generalreinigung mit quasi Neuansatz ist für viele offensichtlich eine zu dramatische Milieu-Änderung.


    Aber Kopf hoch! Noch leben welche und es gibt sicher ein nächstes Mal!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • huhu Wolfgang,


    nee da kann man nur raten. Richtig.


    Laut Ablaufdatum war alle gut. Das Plankton, die INVE und die Nauplien ausm Glas.


    Ja das teilweise gar keine oder nur extrem wenige INVE Nauplien zu sehen waren, hat uns auch sehr gewundert. Nachdem ich die eingeschweissten INVE geöffnet und verwendet hatte, war es wieder normal. Ich wusste nicht, dass die auch verderben können.....
    Bis zur Umwandlung sahen alle Larven soweit auch ok aus. Bis auf die schon früh erwähnten "Fluseln" vorne am "Bart" und hinten an den Flossen.
    Schiffbrüchig waren sie vor der Reinigungsaktion schon. Naja, kann natürlich sein, dass sie danach schneller starben...



    richtig, noch scheint ein Megalopa zu leben und wenn mich meine LEKS nicht im Strich lassen, gibt es im November gleich zweimal die Chance auf Eier. Und wieder im Januar, vielleicht sind Januar Eier besser? :)


    Danke :) *Kopf oben hält*

  • Hallo Curlz!


    Zitat

    vielleicht sind Januar Eier besser

    Ich würde so bis April warten, man hört viel Gutes von Oster-Eiern :D .


    Artemia-Zysten könne angeblich sogar Jahrtausende überdauern und trotzdem noch schlüpfen. Trotz meines Alters habe ich das aber nicht persönlich überprüfen können ;) . Wenn sie aber z.B. zu warm gelagert oder feucht werden, schlägt das bei der Schlupfrate negativ zu Buche. Ich habe so eine "schlechte" Sorte und sie schon mehrfach gegen eine gute aus der Mittelklasse (JBL) antreten lassen. Das Ergebnis ist ganz interessant. Bei gleicher Menge Wasser, Zysten und Belüftung verkeimt der Ansatz mit den Schlechten wesentlich schneller als derjenige mit den Guten. Ich erkläre mir das so, dass die blanken Eischalen nach dem erfolgreichen Schlupf wesentlich weniger Fäulnispotential haben, als die nicht geschlüpften, in denen die Nauplie ja noch vorhanden ist und allmählich verwest.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • huhu Methusa-Wolfgang,


    ich weiss nicht genau wie man geöffnete Päckchen Artemia Eier lagert.
    Nach Öffnung kamen sie in ein weisse Plastikdose aus der Apotheke. Mit rotem Schraubdeckel. Darin hab ich das "Feuchtigkeits-Entzieher" Päckchen reingetan. Das ganze kam in einen schwarzen Schrank im Wohnzimmer. (also dunkel, Raumtemperatur, trocken) :plan


    Die Artemia persimilis kamen in einer schwarzen Dose an. Mit zusätzlichem Deckel, jedoch ohne diesen "Feuchtigkeits-Entzieher".


    *hahaha* leider gibt es in der LEK Religion kein Osterhasen. Also gibt es keine Ostereiser :eier:



    Huhu Schnubbel-Steffi:
    Naja, interessant ist anders ;)
    Aber es ist halt auch nicht alles selbstverständlich und einfach. Irgendwie habe ich das über meinen ersten Erfolg wohl verdrängt :)


    So wie es aussieht, lebt auch keiner der Megalopa im Ü-Becken mehr. Wir sahen ein paar fressen und schwimmen. Aber seit gestern nix mehr. Beim Reinigen lagen welche rum, die reagieren auch nicht. Aber manchmal tun sie das wirklich nicht. Einer entfloh dem Reinigungsschlauch. Aber das war es auch schon.


    Die paar 20 Larven im Kreisel scheinen auch nur noch mit sich selber zu kämpfen. Sind liegen zwar noch in der Umwandlunsgzeit. Aber sie sehen so aus, als schaffen sie es alle nimmer.

  • huhu Steffi,


    doch schon. Noch vegetieren 10 Larven im Kreisel. Die aber gar nicht gut aussehen, aber ich bringe es nicht übers Herz die zu entsorgen.


    Und ein Umgewandelter schwimmt tatsächlich noch im Ü-Becken! Beim Futter-Selektieren schoss er durchs Becken :)
    Ich mag es nicht beschreien, aber der sah gut aus. Soweit ich das erkennen kann. Keine Deformierung, keine 'Fusseln', keine auffälligen Färbungen oder so.


    Nachtrag:
    Das ist der Stand der Dinge Tag 26 - 05.11.2012




    hier noch mal ein Bild von den Larven am Tag 24. Die "Fluseln" habe ich mal makiert. Sie sehen alle so aufgeplüscht aus. Ich kann leider nicht erkennen, ob das Häutungsreste sind oder bakterielle / verpilzte Anhängsel.


    Edit: unterm Mikroskop sehen die Fluseln genauso aus wie der Körper. Also von der Struktur. Und auch auf dem lebenden zappelten diese Pantoffeltierchen-Förmigen Dinger rum.
    Aud der Leiche wimmelt es im Körper voller Dinge. Dickere Knuddel und diese Dinger *grusel*

  • Tag 27 - 06.11.2012
    Der einzige Umgewandelte scheint nun auch tot zu sein. Gestern beim vorherigen Bericht schwomm er noch. Gestern Abend bewegte er sich nicht mehr. Wir dachten er frisst Mysis. (Die gab es als Abwechslung zum Krill)


    Heute morgen lag/sass er immer noch am gleichen Platz. Rührte sich nicht mehr


    Im Kreisel bewegen sich noch 5 Larven. Aber auch die machen es nicht mehr lange.

  • Tag 27 - Abends
    Ein letzer einsamer dümplet noch im Kreisel. Morgen wird alles abgestellt. †


    Damit ist leider der Versuch Nr. 5 zu Ende. :(



    Letztes Jahr gab es am 11.11. und 25.11. neue Larven. Wir hoffen sehr, dass sie auch im November die "Termine" aus dem letzten Jahr einhalten und wiederholen ;)
    August stimmte und Oktober stimmte auf den Tag genau. :buch:


    Wir haben neues Futter bestellt. Neue INVE haben wir und neue HIPP Nauplien. PhycoPure und neue Pipetten. Und sogar ein Mikroskop :) Das braucht mir der Weihnachtsmann nimmer mitbringen. Sind dann also hoffentlich wieder gut vorbereitet.


    Mal wieder ein dickes DANKE an Euch alle! Für prompte Hilfe, Mutmachen, Mitfiebern, Mitlesen und alles! :bier: