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Original von Onophrio
Hallo,
ich frage mich gerade massiv ob ich in die Phytoplanktonzucht einsteigen soll. Ich brauche in Zukunft für meine Seenadel-Zuchtversuche (Corythoichthys) größere Mengen Copepoden.
Wenn Du harpacticoide Copepoden züchten willst, brauchst Du nicht unbedingt eine Phytoplanktonzucht. Sehr viele Arten lassen sich einfacher z.B. mit Flockenfutter kultivieren.
Sollen es freischwimmende (calanoide) Copepoden sein, ist eine Phytoplanktonzucht unumgänglich (Isochrysis!).
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Original von Onophrio
wenn ich es richtig verstanden habe dient die Grünwassermethode hauptsächlich dazu das Wasser phosphat- und nitratarm zu halten?
Nö - Grünwasser-methode dient dazu, den Streß der Larven durch Reduktion der Sichtweite zu verringern. Für die Grünwasser-Methode kannst Du verwenden:
- einen harmlosen Farbstoff,
- totes Phytoplanktonkonzentrat,
- lebendes Phytoplanktonkonzentrat oder eine
- Phytoplankton-Kultur.
Die letzten Drei können zur Ernährung der Larven-futtertiere beitragen, die letzten Beiden nehmen zusätzlich noch etwas Nitrat und Phosphat auf - vor allem aber (und das ist wichtig!) nimmt lebendes Phytoplankton Ammonium sehr schnell auf.
Leider kann lebendes Phytoplankton im Gegensatz zu toten den ph-Wert im Zuchtbecken stark verändern, was für die Fischlarven gefährlich sein kann, somit hat lebendes Phytoplankton auch Nachteile. In kleinen isolierten Zuchtbecken ohne Filter ist lebendes Phyto (aus Konzentrat oder eigener Kultur) trotzdem eine gute Wahl. => Wenn die PhytoKultur zu dicht wird, ist es Zeit Wasser zu wechseln.
Wenn Du allerdings wie Wolfgang bei seinen Riffbarschen einen Filter ins Zucht-Becken einbaust, der Ammonium schnell zu Nitrat abbaut (oder z.B. die Zuchtbecken in einen größeren Kreislauf hängst), dann kommt's nicht drauf an ob das Phyto Ammonium aufnimmt. Du kannst dann beim "Grün" vor allem auf die Inhaltsstoffe achten. =>Der Nährwert ist bei lebenden oder toten Phytoplankton-mischungen sehr viel besser, als bei einer eigenen 0815 Nannochloropsis-kultur.
Grüsse Martin