Beiträge von Daniel

    Hallo Zusammen,


    kurzer Zwischenstand von heute und ein großes Danke! für alle Anregungen und Beiträge:


    Es wurde ein 95%iger Wasserwechsel durchgeführt und dabei wieder das alte Salz verwendet. Ebenfalls wurde eine zweite Zuchtanlage in Betrieb genommen, in welcher auch ausschließlich das alte Salz verwendet wird.


    Dies ist nun etwa 5 Wochen her und heute schwimmen wieder ca. 500 kleine Anemonenfische (Metamorphose bereits überstanden) und etwa 1.000 Larven älter als 5 Tage in meinen Aufzuchtbecken :ja:


    Manchmal sind es die kleinen Dinge mit der großen Wirkung, an die man meist keinen Gedanken verschwendet! :no:


    Daniel

    Hallo Jens,


    danke für deine Idee. Werde ich tun.


    Wasser läuft aber durch eine Osmoseanlage mit Aktivkohlevorfilter und anschließend durch ein Mischbettharz. Da sollte eigentlich alles raus sein, was da nicht hingehört, bevor das Salz dazu kommt.

    aktueller Versuch Tag 3:


    "Fliegen sterben langsamer" ...


    Ich werde nachher mal versuchen, Fotos unter dem Mikroskop zu machen, von einer gerade verstorbenen Larve und einer noch lebenden. Hoffe es klappt.


    Das Frische Wasser reift immer 1-2 Tage und wird auch nie direkt in die Larvenbecken gegeben. Dort nutze ich immer Wasser aus der Anlage.


    Ich habe zwei verschiedene Chargen des Salzes von Dupla erhalten und auch beide mit den gleichen Ergebnis eingesetzt.


    Probleme mit den Zuchttieren und auch den verbliebenen Jungtieren habe ich keine mehr!


    Danke für das Angebot mit dem Reporter. Wenn die neue Anlage fertig ist und das Sommerloch kommt, können wir das gern machen.

    hier habe ich gerade die aktuellsten Erkenntnisse meiner Tierärztin erhalten:



    "Leider gibt es keine mir bekannten Labors hier in D, die diese Tests machen könnten. Ich bin jedoch sicher, dass TB nicht zu diesen Problemen führt, sie ist als chronische Krankheit eigentlich eine Erkrankung der älteren Tiere. In den Untersuchungen hat sich auch keinerlei Hinweis auf TB gefunden. Über Viren bei diesen Fischen ist sehr wenig bekannt und daher auch keine Diagnostik möglich, die histologischen Untersuchungen haben lediglich Hinweise erbringen können, dass eine Entzündung da ist, ob bakteriell oder viral bleibt offen. Da wir keinen Erregernachweis haben und bekommen werden, müssen wir davon ausgehen, dass es eine ansteckende Erkrankung der Larven ist, die nicht benannt werden kann. Ich fürchte, Sie kommen nur weiter, wenn es gelingt, einen neuen Zuchtstamm separiert aufzuziehen. Gerne können wir auch telefonieren, ich muss dringend weg und bin die nächsten Stunden gut im Auto erreichbar! Viele Grüße - es tut mir leid, nicht mehr liefern zu können!"


    Sandra Lechleiter

    Hallo Rainer,


    das neue "alte" Salz ist bestellt. Mache aller zwei Tag ca. 200 Liter Wasserwechsel in der gesamten Anlage.


    Bei diversen Aufzuchtversuchen habe ich probiert, in den Larvenbecken auch bis zum 3. Tag ohne Wasserwechsel auszukommen und hatte die gleichen Ergebnisse wie mit Wasserwechsel bereits ab dem ersten Tag.


    Der ph-Wert in der Anlage liegt je nach Tageszeit zwischen 7,8 und 8,1 und Redox relativ konstant bei 450mV.


    Ob ich in der Quarantäe noch das alte Salz verwendet habe, kann ich nicht mehr genau nachvollziehen, denke aber laut meinen Liefereingängen ja.


    altes Salz: Dupla Marin Premium Reef Salz


    neues Salz: Dupla Marin Fish Salt (nur für Händler und Züchter erhältlich)


    zu den Zuchtberichten:


    Gern werde ich versuchen, den einen oder anderen Bericht anzufertigen, wenn es die Zeit zulässt. Ich verwende für meine Aufzuchtversuche ein selbst entwickeltes Zuchtprotokoll, welches ich gern dem Forum zur Verfügung stellen kann. Vielleicht hat der eine oder andere ja Lust und Zeit auch mit diesem Protokoll zu arbeiten und man kann hier eine Datensammlung zur Verbesserung der Aufzuchtmethoden erstellen.


    Ich habe meine gesamte Zuchtanlage (ca. 36 Zuchtbecken und 30 Aufzuchtbecken, diverse Aufzuchtbehälter sowie einen Kreisel) neben meiner eigentlichen Arbeit aufgebaut und finanziere meine Versuchsreihen aus eigenen Mitteln. Leider fehlt da oft die Zeit für Dokumentationen und Veröffentlichungen in Foren. Aber ich will es versuchen.

    Hallo Rainer und Uwe,


    zuerst einmal vielen Dank für die schnellen Rückmeldung.


    Ja ich habe seit November 2011 ein neues Salz verwendet und nutze dies auch noch bis heute. Werde aber bei meiner nächsten Bestellung wieder zum ursprünglich verwendeten Salz zurück kehren, da ich dies als Ursache noch ausschließen möchte.


    Zudem hatte ich ein neues Paar Anemonenfische aus Mauritius erhalten, welche nach einer problemlos verlaufenden Quarantänezeit in die Zuchtanlage eingesetzt wurden und leider einige Zeit später verstorben sind. Daher kann ich einen Virus oder ähnliches nicht ausschließen.


    Ich baue gerade an einer neuen separaten Anlage und werde dann dort Versuche mit neuen Zuchtpaaren starten. Möchte ungern Tiere aus meinem Bestand umsetzten bevor ein Virus oder andere übertragbare Erkrankungen ausgeschlossen werden konnten. Nutze dann in der neuen Anlage auch wieder das ursprüngliche Salz.


    VG


    Daniel

    Hallo zusammen,


    da ich neu hier bin ein paar kurze Informationen zu mir vorweg:


    Ich beschäftige mich seit etwa 15 Jahren intensive mit dem Hobby Meerwasseraquaristik und konnte vor 10 Jahren mein Hobby auch zum Beruf machen. Seit ca. 2 Jahren betreibe ich unter anderem eine Korallenfisch-Zuchtanlage mit derzeit etwa 15 verschiedenen Arten die ich regelmäßig nachziehe oder nachgezogen habe, darunter Seepferdchen, Kardinalbarsche, Grundeln und Anemonenfische. Eigentlich versuche ich immer eigene Lösungen für auftretende Probleme zu suchen, diesmal komme ich aber ohne kompetente Hilfe nicht mehr weiter!


    Nun zu meinem Problem:


    Seit etwa einem halben Jahr bekomme ich keine Amphiprion-Larven mehr großgezogen. Die Larven sterben immer zwischen dem 3. und 4. Tag nach dem Schlupf mit einer Quote von 99-100%! Dies betrifft aber ausschließlich Amphiprion-Larven. Zuvor habe ich mehrere Hundert Fische ohne Probleme aufziehen können.


    Informationen zum Tag-X:


    Ein halbes Jahr zurück ist folgendes passiert. Ein plötzliches sterben junger Anemonenfische (ca. 10-12 Wochen alt) in meinen Aufzuchtbecken ließ die Alarmglocken läuten. Die auftretenden Symptome waren schnelles Atmen, abgespreizte und rote Kiemen, Verweigerung der Nahrungsaufnahme, weiße Kotfäden? und sterben innerhalb von 3-4 Tagen nach den ersten Anzeichen. Ich habe natürlich eigene parasitäre Untersuchungen unter dem Mikroskop durchgeführt (ohne Ergebnis), alle Wasserparameter überprüft (ohne erklärbare Ergebnisse) und die gesamte Anlage auf den Kopf gestellt (nichts gefunden). Als ich mir selbst nicht mehr zu helfen wusste habe ich Frau Dr. Lechleiter (Fishcare) zu Rate gezogen. Sie hat nochmals die Wasserparameter überprüft und sowohl parasitäre, als auch bakterielle Untersuchungen durchgefüht. Ohne Ergebnisse. Bei den Untersuchungen wurde aber eine Veränderung der Kiemen mit Einblutungen, eine Veränderung der Leber sowie eine Veränderung des Darms ebenfalls mit Einblutungen festgestellt, aber keine Parasiten oder primäre bakterielle Infektionen.


    Eine virologische Untersuchung (sofern möglich) steht noch aus!


    Eine Toxikation mit Kupfer (es wurde ein neues Aufzuchtfutter getestet) oder anderen Schwermetallen konnte durch eine Laboruntersuchung der Leber ausgeschlossen werden.


    Der Verkauf der Jungfische wurde natürlich eingestellt und der Bestand schrumpfte in den darauf folgenden Wochen um 70-80%.


    Die Zuchttiere (insgesamt etwa 25 Paare) waren von den Symptomen nicht betroffen und haben auch keine Veränderungen im Laichrhythmus oder ähnliches gezeigt.


    Zeitgleich mit diesen Ereignissen begann auch das Larvensterben bei der Aufzucht.


    Ausschlussverfahren für mögliche Aufzuchtfehler:


    In den darauf folgenden gut 100 Aufzuchtversuchen konnten mögliche Fehler bei der Aufzucht nahezu ausgeschlossen werden. Folgendes wurde getestet:


    - Aufzucht in Glasaquarien mit einem Volumen von 20-60 Liter
    - Aufzucht in schwarzen, runden Larvenbehältern
    - Aufzucht mit abgedunkelten Glasscheiben
    - Aufzucht mit Phytoplankton (nur Nannocloropsis)
    - Aufzucht mit Phytoplanktonmischungen
    - Aufzucht ohne Phytoplankton (abgeschlossenes System)
    - Aufzucht ohne Phytoplankton (im Kreislauf der Elterntiere)
    - Aufzucht mit verschiedenen Belüftungsintensitäten
    - Aufzucht mit angereicherten Brachionus
    - Aufzucht mit frisch geschlüpften Artemia (INVE AF430, INVE MC 450 und mit ganz kleinen nur 400 micron Artemien)
    - Wasserwerte wurden überprüft
    - Verdunstung wurde ausgeglichen
    - Salinitäten zwischen 32 und 36 °/oo wurden ausprobiert
    - Temperaturen zwischen 24 und 27°C wurden ausprobiert
    - mit Heizstab und ohne
    - mit Nachtlicht nach dem Schlupf
    - mit Nachtlicht bis zum 4. Tag nach Schlupf
    - ohne Nachtlicht
    - Einsetzen neuer Larven in das Wasser der gerade verstorbenen Larven (bis zum 3. Tag keine nennenswerten Ausfälle)


    Immer das gleiche Ergebnis. Gelegentlich schaffen es mal 2-10 Larven darüben hinaus. Diese wachsen dann auch zu gesunden Jungfischen heran!


    Neuer Überlegungsansatz:


    Was passiert zwischen dem 3. und 4. Tag in der Entwicklung der Larven (Immunsystem)?
    Gibt es Viren oder andere Erreger die an die Eier und somit an die Larven übertragen werden (Haben die Elterntiere eventuell Antikörper entwicklet)?



    Über Anregungen und Denkanstöße würde ich mich sehr freuen und hoffe auf eine spannende und ergebnisreiche Diskussion.


    Mit freundlichen Grüßen


    Daniel