Einsiedlerzuchtbecken Paguristes cadenati

  • Moin !


    Ich war lange auf der Suche nach Einsiedlernachzuchten, habe diverse Foren und Händler nach einer Quelle abgegrast um von Wildfängen unabhängig zu werden. Leider ohne Erfolg. Anscheinend gibt es in der Szene zwar viele Leute die für den Eigengebrauch Paguristes cadenati ziehen, aber nicht kontinuierlich vermehren und abgeben. Da ich selbst keine Erfahrung mit Zucht habe hier nun meine Frage an Euch:
    Wie würdet Ihr ein Becken gestalten um P.cadenati gezielt zu ziehen?
    In den entsprechenden Seiten wie hier und hier steht was von zB 5l Wasservolumen. Das scheint aber das Becken für die Larven zu sein.
    Welche Geometrie sollte das Becken haben: Eher ein flaches Becken mit großer Oberfläche oder eher eine Wassersäule?


    Was müsste ich bieten um die Einies "willig" zu machen?
    Welche Technik? Eine Pumpe mit Filter scheidet wohl aus, da sonst die Eier/Larven im Filter enden würden. Also nur einen Luftheber á la Knop?
    Wie sieht es mit der Einrichtung aus? Möglichst mager um Eier/Larven überhaupt finden zu können? Oder bestimmte Elemente damit die Einies in "Stimmung" kommen?
    Welche Temperatur? 25°C? 26°C?
    Salzgehalt?
    Besonderes Futter? Möglichst viel Frostfutter?
    Besondere Beleuchtungsdauer? Wieviel Watt auf wieviel Liter?


    Sollte man die Becken für die Elterntiere und die Larven getrennt halten? Oder geht beides in einem Becken?
    Wieviele Einies bräuchte man für den Start? Reichen zwei solange es ein m+w ist oder brauchen die größere Gruppen?
    Gibt es überhaupt einen zuverlässig erkennbaren Unterschied zwischen m+w?


    Womit zieht man die Larven groß? Phyto-/Zooplankton? Später Artemia? Lebend oder als Frostfutter?
    Woher bekommt man am besten kleine Gehäuse? Ein kleines Süßwasserbecken mit Schnecken daneben stellen? Auf "Livesand" würde ich gerne verzichten: Was macht es für einen Sinn Einies zu züchten, gleichzeitig aber Sand einfliegen zu lassen? ;)


    Danke für Eure Anregungen!
    LG David

  • Hi,


    es gibt im Handel auch keine Nachzuchten von Einsiedlern. Der Aufwand beträgt so 10-15 Euro pro Nachzuchttier und der Verkaufspreis im Laden liegt bei 3 Euro. Das heißt der Züchter bekommt höchstens 1,50 pro Einsiedler.
    Jetzt kannst Du Dir ausrechnen warum es die im Handel nicht als Nachzuchttiere gibt.


    Was Du füttern mußt steht in den Zuchtberichten. Für 5 Einsiedler reicht ein 50l-Becken welches aber die gleichen Wasserwerte benötigt wie ein normales Meerwasseraquarium. Minigehäuse gibt es im Reefsubstrat von AMA wo auch der Livesand herkommt.


    mfg Uwe

  • Hi David


    zum Züchten nimmst am besten eine 6er Gruppe (oder mehr)... bei 6 ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du zufällig nur Weibchen oder nur Männchen erwischt schon sehr sehr gering (nur 3,125% wenn beide Geschlechter gleich häufig sind :D).


    Gut füttern damit sie in Stimmung kommen klingt gut :) pflanzliche Futtertabletten (Spirulina tabletten) und getrocknete Algen werden in folgendem Artikel empfohlen:


    Till Deuss: Die Nachzucht des Karibischen Einsiedlerkrebses (Paguristes cadenati), Der MeerwasserAQUARIANER 4/2005 Seite 30 - 32


    Zum Futter: es geht auch ohne Phyto, nur mit Artemien ... mit angereicherten Brachionus während der ersten 2-3 Tage und mit Phyto funktioniert die Zucht aber besser.


    Das Heft gibt's immer wieder bei ebay, noch beim Verlag, oder bei mir im Shop :D zu kaufen.


    Grüsse Martin