Qualle ohne Quelle?

  • Hallo!


    Ich betreibe ja im Freiland u. a. ein 840-L-Becken, das in 2 Abteilungen aufgeteilt ist. Im Frühjahr habe ich Leitungswasser eingefüllt, ATI-Feuchtsalz dazugegeben (35 ppt) und ein paar Copepoden in die eine Abteilung gesetzt. In die andere kamen einige Felsengarnelen. Da das Wasser bald völlig undurchsichtig grün wurde, habe ich in die garnelenfreie Zone größere Mengen Brachionus und Artemien gegeben. Das Plankton verschwand und das Wasser blieb grün. Auch die Tiggerpods, die sich anfangs gut vermehrten, wurden irgendwie immer weniger. Nun wollte ich es wissen und habe die letzten Tage wirklich große Mengen Brachionus und Artemia-Nauplien hineingegeben. Heute war das Wasser etwas klarer und was entdecke ich: Jede Menge Medusen von 0,5 bis über 2 cm Durchmesser. Ich bin etwas ratlos, wo mitten im Bayerwald die Tierchen herkommen, da ich derzeit kein Hauptbecken betreibe, sondern nur einige Plankton- und Garnelenzuchtbecken. Ich habe mal ein Bild gemacht, ist nicht wirklich gut, aber die völlig durchsichtigen Tiere sind sehr schwer zu fotografieren. Vielleicht hat ja einer eine Ahnung, was das ist?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang S ()

  • Hallo
    Sieht aus als ob du dir Medusen eingeschleppt hast.
    Welche Art wird kaum einer bestimmen können


    Diese Biester holst du dir über die Artemiazysten ins System.


    Kenn ich aber selber nur von INVE Zysten.
    Ist auch nicht leicht die wieder los zu werden und vermehren sich pächtig wenn Nauplien noch im Becken sind.


    MfG Sylvio

  • Hallo Sylvio!


    Das ist auch für mich die einzige Erklärung. Dein Hinweis auf die INVE-Zysten ist wirklich interessant, denn solche waren auch dabei! Aber in welcher Form können denn die Medusen in den getrockneten Zysten überleben?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang


    Eine einleuchtende Erklärung darauf zu finden ist sehr schwierig bis unmöglich .
    Da es da auch Wiedersprüche gibt.
    Die Inve Zysten sollen laut Hersteller vordesinfiziert sein somit würde das anhaften an den Zysten ausscheiden.
    Aber anderseits müsste die Medusen auch in anderen Zysten auftauchen.
    Da Inve ja nicht der einzige ist der im großen See ernten tut.


    Deshalb müssten sie auch bei anderen Herstellern auftauchen.


    Da ich seit Jahren nur Chinesische nehme kann ich es nicht beurteilen.
    Denn da sind keine drin.


    MfG Sylvio

  • Hallo Sylvio!


    Jou, wieder so ein Rätsel, das vielleicht eines bleiben wird. Ich habe auch heuer zum ersten Mal die kleinen INVE verwendet und auch zum ersten Mal Medusen. Also ein Zusammenhang drängt sich da vielleicht wirklich auf, zumal dann, wenn du oder andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
    Irgendwie sind die kleinen "Bayerwald-Quallen" ganz witzig. Ich lasse sie jetzt einfach mal, im Winter wird das Becken eh wieder abgelassen (oder ich kaufe mir eine Meeresschildkröte als Fressfeind :D ).


    Gruß


    Wolfgang

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  • Hallo Wolfgang


    Im Grunde sind es recht witzige Tiere aber sie richten in Becken wo Zoo gezogen wird echt Schaden an.
    Auch wenn man Artemias ziehen möchte können sie ganze Bestände auffuttern.
    Ob ein einfaches Auswintern eines betroffenen Becken ausreicht mag ich bezweifeln.
    Wenn sie schon den Trockenprozeß der Zysten überleben.


    Vieleicht hilft ja ein einfrieren der Zysten schon.
    Das habe ich damals noch nicht praktiziert.
    Ansonsten hilft nur die Zysten mit Chlor vor dem schlüpfen zu behandeln.


    MfG Sylvio

  • Hi Sylvio!


    Stimmt, wenn sie bei Artemia-Zysten überleben, dann vielleicht auch den Winter. Werde wohl vor der nächsten Befüllung das Bescken desinfizieren müssen. Aber meine Frau wollte eh immer ein Quallen-Becken - jetzt hat sie eins :D.


    Gruß


    Wolfgang

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  • Hi wolfgang!
    Ich schleppe sie mir immer wieder ein, habe schon aufgegeben, die sind lästiger als ein Sack Flöhe, am liebsten fressen sie frischgeschlüpfte Artemianauplien, habe sie aber auch schon beobachtet, wie sich auf Garnelenfrostfutter angehalten haben, als wenn sie das fressen könnten.
    Den letzten Garnelenwurf haben sie erledigt, aber jetzt werden die Garnelen noch einmal separiert und denke muß schon Ford Knox machen damit sie nicht hinein gelangen.
    Starke Strömung mögen sie nicht.


    Gruß Geri

  • Hi Wolfgang, Sylvio und Geri


    Ich hab in amerikanischen Foren schon gelesen, daß man Hydroidea (Hydroid-polypen) mit Panacur oder mit Temperaturerhöhung bekämpfen kann. Angeblich sollen Hydroidpolypen auch häufig für Todesfälle bei Seepferdchennachwuchs verantwortlich sein.


    Grüsse Martin

  • Hi


    das einfrieren könnte helfen. Ich habe bei mir schon lange keine Quallen mehr gesehen und ich verarbeite die INVE ja in Mengen. Ich habe die aber auch bei -20° im Gefrierschrank gelagert.


    mfg Uwe

  • Hi!
    Da könnte schon etwas dran sein, weil ich habe sie nur im Eiskasten, aber was mich wieder verwundert ist, daß ich sie jetzt bei den separierten kleinen Wurdemanis nicht habe, obwohl ich mit Inve gefüttert habe, aber es kann ja noch kommen. :rolleyes:


    Gruß Geri

  • Hallo Ihr,


    tut mir leid, das ich diesen alten Fred wieder belebe, aber ich hatte keine Lust fürs gleiche Thema ein neuen Fred zu eröffnen.


    Zitat

    Zitat von seegraswiese Angeblich sollen Hydroidpolypen auch häufig für Todesfälle bei Seepferdchennachwuchs verantwortlich sein.


    Was mache ich denn, wenn ich ein leeres Aufzuchtbecken für den Seepferdchen-Nachwuchs habe und ich mir durch neue Schnecken die Medusen plötzlich eingeschleppt habe. Die Dinger vermehren sich wie Heuschrecken, und da mein Becken gerade wieder rund läuft, habe ich keine "Lust" das Becken wieder leer zumachen, hatte vorkurzem eine starke Cyanosplage dadrin, weshalb ich das schon auseinander gerupft habe. Also bitte, bitte nennt mir Alternativen, bevor mein Hengst wirft und ich dann nach 14 Tagen die Babys umsetzte.


    Lieben Dank!!

  • Hallo Michele!


    Ich nutze gleich mal die Gelegenheit, dich bei der IFMN herzlich willkommen zu heißen!
    Hast du in dem Becken freischwimmende Medusen (Quallen) oder festsitzende Polypen?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Leider schaffe ich es nicht ein Foto davon zu machen ;(


    Aber die sehen aus wie Quallen, haben unten längere "Füsse", womit die sich an der Scheiben festhalten und wenn sie im Becken schwimmen sieht es aus wie Quallen in dem Nemo-Film, also fallschirmartige vorwärts- bzw. Aufwärtsbewegungen. in dem "glaskörper" ist eine Öffnung, die aussieht wie die Ausscheidungsöffnung bei einem Diamantigel.


    Die sehen an der scheibe so aus, nur der Körper ist durchsichtig:


  • Hallo Michele!


    Sehen putzig aus =). Bei mir haben sich über festsitzende Polypen (das waren allerdings nicht die gleichen) die Lysmata boggessi hergemacht. Aber im Larvenbecken kann man die nicht einsetzen, den dann sind die Larven auch weg. Wie das mit jungen Seepferdchen ist, kann ich nicht sagen, aber vermutlich würden die auch von den Garnelen verspeist. :rolleyes:


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang


    im Moment habe ich in dem Aufzuchtbecken nur ein grosses reidi Paar, 2 Einsiedler und einige Schnecken. Theoretisch könnte ich vorübergehend die Garnelen nutzen können.

  • Hi Michele


    Laut amerikanischen Foren kann man Hydroiden (und auch Glasrosen) in Aufzuchtbecken mit folgender Methode bekämpfen:


    Präventiv:
    1µl Panacur (Suspension 10%) pro Liter, Einmaldosis


    Behandlung bei akutem Befall:
    1µl Panacur (Suspension 10%) pro Liter täglich (an 6 aufeinanderfolgenden Tagen)


    Panacur (Suspension 10%) ist ein flüssiges Tier-Medikament für die Entwurmung von Rindern und Pferden. Den selben Wirkstoff (Fenbendazol) gibt es auch als Pulver für Hunde und Katzen (!Achtung! andere Wirkstoff-Konzentrationen erfordern Neuberechung der Dosis!)
    Panacur gibt's nur vom Tierarzt z.B. in der 250ml Flasche ... Der Doc hat in aller Regel keine Ahnung vom Thema "Hydroidpolypen" aber es gibt auch da lernwillige und lernfähige :).


    Die Methode soll für Seepferdchen egal welchen Alters ungefährlich sein - eignet sich aber nicht für Riffaquarien da fast alle Korallen (Weiche und Steinige) dabei absterben, ebenso versterben einige Schneckenarten, alle Würmer einschliesslich Planarien, sowie Schlangenseesterne (auch die kleinen) und einige andere Wirbellose. Wenn man diese Tiere nicht im Aufzuchtbecken bei den kleinsten Fohlen hat bzw. haben will ist Panacur mittel der Wahl. Vorsichtshalber sollten poröse Steine aus "panaKurierten" Aufzuchtbecken später nicht in Riffbecken eingesetzt werden, da Steine das Mittel eventuell speichern könnten.


    Ich wende die Präventiv-Methode zurzeit mit Erfolg an, um gekaufte Algen die später ins Seepferdchenbecken sollen, von Planarien und Glasrosen zu befreien. Die Algen werden einen Tag im Eimer behandelt, dann gespült, und kommen dann zu den Pferden.


    Grüsse Martin


    PS.: Mikroliter
    1 µl = 0,001 ml = 0,000 001 l

  • Zitat

    Original von Michele
    Also bitte, bitte nennt mir Alternativen, bevor mein Hengst wirft und ich dann nach 14 Tagen die Babys umsetzte.


    Hi Michele


    ... Wenn Du Hydroidpolypen bzw. Hydroidmedusen (das ist ja das gleiche Tier - nur die jeweils andere Generation) bei deinen erwachsenen H. reidi hast, ist das nicht weiter schlimm. Du kannst die Jungtiere nach dem Umsetzen präventiv behandeln.


    Eine Liste mit Tieren die das "panaKurieren" in der Regel überleben kann ich bei Bedarf aus dem Forum auf http://www.seahorse.org raussuchen ;). Aber wie gesagt: am besten in kahlen Aufzuchtbecken anwenden.


    Dein Bild von den Hydroidmedusen ist klasse ... darf ich mir das runterladen???


    Grüsse Martin

  • :D :D Frag hier die Autoren ich habe das hier von der HP geklaut unter Berichte :D :D :P :P
    Zu finden unter der hier ansässigen Seite:
    http://www.ifmn.net/berichte.html :D :D



    Also die Medusen sind in meinem Aufzuchtbecken, wo meine Babys nach ca. 14 Tage Copepodenbaden umgesetzt werden. Zur Zeit pflege ich in diesem Becken ein erwachsenes Reidi Paar, weil ich das von einem anderen Paar trennen musste. Ja, ja, wenn man sich auf Verkäufer verlässt, naja, egal, ist eine andere Geschichte.
    Also vom Prinzip her ist die Anwendung dieser Lsg. kein Prob, da ich nur 2 Einsiedler und nur einige Schnecken (die man ja alle schnell umsetzen kann) habe.
    Nur meine Bedenken waren es, wegen dem Reidi-Paar, da ich das nicht umpacken kann. In dem einen Becken gibt es potenz gehabe und die anderen Aufzuchtbecken (Copepodenbecken) sind zu klein.

  • Hi Michele


    lol - oki werd ich weiterfragen ;).


    Mit den Seepferdchen gibt es bei der oben beschriebenen Behandlung, nach der von mir zitierten Quelle, keine Probleme.


    Die Einsiedler und die Schnecken vor der Behandlung zu entfernen ist sicher eine gute Idee. Es lässt sich von meinem Bildschirm aus allerdings nicht sehen wie Dein Becken noch ausgestattet ist. In einem "normal" eingerichteten und eingefahrenen Aquarium könnte es natürlich erhebliche Probleme mit der Wasserqualität geben, z.B. durch im Boden absterbende Wurm-massen.
    Dass das dabei entstehendes Ammonium und Nitrit durchaus nicht gesund für Fische ist, ist ja sicher bekannt.


    Eventuell ist es sinnvoller ein weiteres Aquarium für die Jungpferde aufzustellen - oder das Einhangebecken für die Kleinen (Du verwendest doch ein Einhangebecken oder?) regelmässig zu säubern und die Jungpferde außerhalb des Aquariums in einem Behandlungsbecken zu behandeln, falls fädige Hydroidpolypen auf den Jungpferden und im Einhängebecken wachsen.


    Grüsse Martin