Hallo Freunde!
Habe einen schönen Erfolg zu vermelden, es ist mir geglückt diese wunderbaren kleinen Gesellen erfolgreich nachzuziehen. Bin absolut glücklich und auch ein klein wenig Stolz, dürfte es sich doch hierbei um die erste Nachzucht in Österreich handeln.
Ich habe vor nunmehr 22 Tagen die Larven aus meinem Weichkorallenbecken geschöpft, die Brutdauer betrug 5 Tage. Ich wollte eigentlich nur mal versuche damit starten um zu sehen ob und was sie fressen und wie sie sich entwickeln. Habe darum nur 30 Larven aus dem Becken entnommen und in ein Aufzuchtbecken (25Liter) überführt. Hier hatte ich einen Planktonmix aus Brachionus, Euplotes, Tiggerpods, Tispe sp. sowie freischwimmender Copepoden (sie vermehren sich in einem meiner Hauptbecken),angesetzt. Das Wasser wurde über einen luftbetriebenen Innenfilter in eine Filterröhre geleitet welche mit Sinterglas und Aktivkohle bestückt war. Diese Methode garantierte mir beste Wasserqualität , so waren Nitit und Nitrat niemals nachweisbar. Auf diese Art ersparte ich mir den Wasserwechsel, von dem ich annehme dass er doch auch einen gehörigen Stress für die Fischlarven bedeutet. Das verdunstete Wasser füllte ich täglich mit verschiedenen, mit Süsswasser vermischten Instantalgen auf, hier kamen Isochrysis, Pavlova, Tetraselmis und Thalssiosira weissflogii zum Einsatz. Hiermit konnte ich die Phytoplanktondichte extrem hoch halten und das Plankton vermehrte sich darin sehr stark. Die Beleuchtung erfolgte über 24Stunden, durch das trübe Wasser war das Licht sehr diffus. Die Temperatur betrug 26°Celsius.
Die Entwicklung der Larven ging recht rasch und sie wuchsen zügig. Ab dem 12Tag gab ich frischgeschlüpfte Artemianauplien (Inve) zu.
Hier machte ich eine interessante Entdeckung die nicht die C. parasema betrifft sondern die Larven von Elacatinus oceanops, ich hatte aus Platzmangel die frischgeschlupften Larven von E. oceanops zu den parasema gegeben, bei der Fütterung der parasema bemerkte ich dass bereits zwei Tage alte oceanops Larven in der Lage sind friscgeschlüpfte Nauplien zu fressen.
Zurück zu den C.parasema, sie nahmen die Nauplien bereitwillig an, zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch sieben Larven. Zwei starben durch schlecht ausgesiebte Artemiaschalen, habe dann besser aufgepasst (und mir eine Brutschale gekauft), und die restlichen fünf Larven bis heute erhalten.
Ab dem 18.Tag machten die Larven eine merkliche Wandlung duch, schwammen die nun knapp10-12mm langen Larven bislang ruhelos unter der Oberfläche durchs Becken, verzogen sie sich nun in eine Ecke des Beckens. Am 19.Tag begannen zwei Tiere sich vom Kopf an beginnend blau einzufärben, innerhalb weniger Stunden wurde aus silbrig/schwarzen Fischleins leuchtend hellblaue Tierchen.
Am nächsten Tag wurde das Blau intensiver und dunkler, das Gelb der Schwanzflosse fehlt noch. Am 22.Tag (heute) haben sich 4 Fische umgefärbt, der 5. ist noch silbern, wird aber vermutlich Morgen folgen. Habe von den 30 Larven also 5 durchgebracht (wenn ich mit den Artemiazysten besser aufgepasst hätte wären es wohl 7 gewesen), das entspricht einer Überlebensrate von ca 17%, für den ersten Versuch win Wert mit dem ich durchaus zufrieden bin.
Zum Schluss noch die Übersicht was sich sonst noch in meinen Zuchtbecken tut, hier tummeln sich nun zwei Amphiprion ocellaris (27Tage, hatte nur eine Handvoll Larven von einem befreundetet Aquarianer bekommen). Elacatinus oceanops (21Tage, hier setzte in den letzten Tagen leider ein Massensterben ein und ich habe nurmehr 20Larven)sowie dem zweiten Wurf der E. oceanops die ich mit den Nauplien aufzuziehen versuche(10Tage), Morgen schlüpft der nächste Wurf E.oceanops, dann habe ich erstmals drei verschiedene Würfe zeitgleich, hoffe ich habe hiermit auch bald Erfolg.
So, hoffe der Bericht gefällt, zum Schluss noch ein paar Bilder, wobei ich mich hier entschuldigen muss, es ist mir nicht möglich bessere zu machen,habe fast 100 Stück aufgenommen, auf den meisten erkennt man nur blaue Flecken, hier lässt sich zumindest ein Fisch vermuten. Aufgrund des Planktontrüben Wassers gibt es auch keine Larvenbilder, werde aber bei einem nächsten versuch einen Freund (Wolfgang Suchy) um mehrere Bilder der Larven bitten(er hat die richtige Ausrüstung dazu).
In weiterer zukunft habe ich vor mich mit Gramma loreto zu beschäftigen, wird aber noch eine Zeitlang dauern bis ich von meiner neuen Zuchtgruppe (7 Tiere) Larven bekomme, messen die kleineren Tiere ja erst 3,5-4cm.
Lieben Gruß Wolfgang