Projekt Larvenkreisel

  • Hallo zusammen!
    Larvenkreisel werden ja schon viele Jahre in der Zucht eingesetzt (nicht zu verwechseln mit Larvenquirl). Specki hat in seinem Thor-Nachzuchten-Thread ja ein schönes Exemplar vorgestellt. Auch wenn es von der Form her eher eine Achterbahn ist (nix für Ungut, Specki :D :lol:), hat es seinen Zweck erfüllt. Da ich gerne bastle und im Frühjahr auch wieder einige Garnelen zur Vermehrung bewegen möchte, denke ich an den Bau eines solchen Geräts. Allerdings habe ich etwas abweichende Vorstellungen gegenüber den herkömmlichen Modellen. Ich möchte einen mobilen Kreisel bauen, der in ein gefülltes Becken gestellt wird. Ich stelle mir das grob so vor:


    - 2 quadratische Acrylplatten (z. B. 20 x 20 cm), davon 1 mit einem kreisrunden Ausschnitt im Durchmesser des verwendeten Rohres;


    - dazwischen geklebt/geschraubt 1 Acryl-Rohrabschnitt mit z. B. Durchmesser 18 cm und 10 cm Länge;


    - die Öffnung (Kreisausschnitt der 2. Platte) mit Gaze verschließen (möglichst austauschbar)


    - seitliche Öffnung/en zum Anschluss einer Minipumpe


    - oben Öffnung für Larven/Futter (am besten verschließbar).


    Das Teil kann in ein gefülltes Becken gestellt werden, bei dem der Wasserstand so eingestellt wird, dass der geschlossene Kreisel exakt gefüllt ist. Für die Rotation wäre mir eine Minipumpe mit breitem Auslauf oder mehreren Anschlüssen an den Kreisel am liebsten. Mir ist klar, dass die hohe Geschwindigkeit des gepumpten Wassers weitgehend gebremst werden muss, um eine sanfte Strömung zu erzeugen (daher der breite oder aufgefächerte Anschluss an den Kreisel). Das aus dem AQ gepumpte Wasser kann den Kreisel über die großflächige Gaze wieder verlassen. Die Maschenweite muss also die Larven zurückhalten, darf aber nicht zu schnell verstopfen. Notfalls verwende ich doch einen Blubberschlauch, dann kann ich den Kreisel aber oben nicht schließen. Wasserwechsel erfolgt außerhalb des Kreisels, auch die Beheizung und evtl. Belüftung.


    Wie gesagt sind das bisher nur grobe Planungen. Was meint ihr?


    Welchen Mindestdurchmesser sollte der Kreisel haben?


    Welche Tiefe?


    Ist die Pumpenlösung ein gangbarer Ansatz?


    Welche Gaze/Maschenweite?


    Wie groß soll die Öffnung oben für die Larvenzugabe/-entnahme , Fütterung und Reinigung sein?


    Fällt euch sonst etwas ein?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Wolfgang,


    finde die Idee nicht schlecht.


    Vorteil: Kein täglicher Wasserwechsel mehr nötig.
    Nachteil: Häufiges reinigen des Siebgewebes.


    Würde ihn nicht zu klein machen, also mindestens 20 cm im Durchmesser.
    Die Öffnung oben auf jedenfall so groß, dass man mit der Hand gut reinkommt. Bei meinem ersten Kreisel war die schon sehr eng...
    Siebgewebe vielleicht 80µm so dass Artemien sicher nicht hindurchkommen.
    Ich bevorzuge immer noch die Wasserbewegung durch Luft, da die meisten Pumpen wohl zuviel Dampf haben werden. Erst bei wirklich größeren Kreiseln denke ich, dass sich eine Pumpe evtl. eignen würde. Habe hier aber noch keine praktischen Erfahrungen mit einer Pumpe.


    Bin gespannt wie es weiter geht.
    Und bitte dann auch alles mit Bildern dokumentieren :)


    Gruß
    Specki

    wir seh'n die Menschen um uns herum
    viele krank und furchtbar dumm
    reden viel von Intellekt
    doch der Natur zoll'n sie keinen Respekt

  • Hallo Specki!


    Schon mal vielen Dank für deinen Rat! Bei 20 cm Durchmesser müsste das Becken mindesten 25 cm hoch sein, damit man alles unter Wasser setzen könnte. Das ließe sich gut machen. Warum meinst du, soll man mit der Hand hineingreifen können? Reinigung? Ich möchte die beiden "tragenden" Teile (Plexiplatten ohnehin lieber nur mit Dichtung am Rohr anschrauben anstatt zu kleben, damit ich das Teil ganz öffnen kann. Oder ist ein Eingriff während des Aufzuchtbetriebs mit der Hand auch erforderlich?
    Die Reinigung der Gaze ist ein Schwachpunkt. Sie sollte während eines kompletten Aufzuchtzyklus nicht erforderlich sein und trotzdem soll das Ding durchlässig bleiben.


    Für die Wasserbewegung habe ich mir Folgendes überlegt:
    Vielleicht sollte die Pumpe nicht als Direkteinspritzer fingieren. Das Wasser könnte in einem Rohr neben dem Kreisel in die Höhe gepumpt werden und dann durch eine Öffnung im oberen Drittel nach unten in den Kreisel fließen. Das sollte sanft genug sein. Die vorgesehene Minipumpe macht eh nicht wirklich Dampf. Die "Von-oben-einfließen-Technik" ließe sich auch mit einem Luftheber verwirklichen. Dann könnte auch die Gaze gröber sein, weil herausgespülte Artemien/Brachionus wieder in den Kreisel zurückgepumpt würden. Weiterer Vorteil: Tote Futtertiere lägen eher im Becken, das leichter zu reinigen ist (Absaugen) als das Innere des Kreisels. Das wären 2 Fliegen mit einer Klappe.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • wir bauen ja gerade auch ein Kreiselbecken. (Plexiglasrohr mit 20 cm Durchmesser und *äh* über 20 cm Länge -- genaue Angaben und Bilder folgen!)


    wir haben uns für eine geschlossene Variante entschieden, weil wir nur ein kleines Aquarium haben (20l ... wo aber eigentlich nur so 15l-18l reingehen, sonst schappt es über)


    meine Fragen dazu:


    Zitat

    Vorteil: Kein täglicher Wasserwechsel mehr nötig.


    dem würde aber nur so sein, wenn der 'Kreisel' in einem richtig grossen Aquarium steht oder?


    In so einem kleinen wie wir das haben, schlägt das Wasser doch dann genauso schnell um, wie im 'Kreisel' selber. Dachte ich zumindest.



    Zitat

    Dann könnte auch die Gaze gröber sein, weil herausgespülte Artemien/Brachionus wieder in den Kreisel zurückgepumpt würden.


    Gibt es denn dann keine Probleme mit der Futtermenge?

  • Also ich musste hineingreifen um den Kreisel mal etwas zu reinigen, dann hat sich mal der Luftschlauch das ein oder andere mal gelöst und natürlich zum Schluss als es ans Herausfangen der umgewandelten Garnelen ging.


    Das Siebgewebe würde ich nicht so groß wählen, dass das Futter wahllos rein und raus kann. Ich schätze so ist eine gezielte Kontrolle des Futters erheblich schwerer und man hat wohl öfters energiearmes, nicht angereichertes, Futter bei den Garnelen, was ja so nicht gewollt ist.


    Ja Curlz, da hast du recht, das mit dem Wasserwechsel entfällt natürlich nur, wenn das Becken größer ist oder an einen Filterkreislauf angeschlossen ist. Davon bin ich irgendwie ausgegangen, dies geht aber aus Wolfgangs ausführungen nicht wirklich sicher hervor.

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  • .. stimmt. Hab nicht nachgedacht. Ihr habt ja stabil laufende Meerwasserbecken!



    zum Sieb: in einem Becken mit Sand, Pflanzen und so, verknaddelte unsere Strumpfhose vor der Luftpumpe sehr stark. (Diente als Ansaugschutz, damit sie nicht in die Blubbern der Luftpumpe gerieten)



    passiert das einem 'nackten' Becken auch so schnell? Am Sieb ist ja kein wirklich starker Sog.
    Futter (Algen / Plankton) ist drin, aber nicht so viel, dass es sich schnell zusetzt, oder doch?

  • Hi!
    Unter 20cm würde ich auf keinen Fall gehen.
    Das mit der pumpe funktioniert einwandfrei, mit einem Rohr mit Löcher drinnen und davor einen eheimhahn kann man das ganze gut regeln, somit sind sie immer in Kreisbewegung, bei uns ist die Öffnung vom kreisel oben so an die 8cm ist nicht viel, aber zum hantieren reicht es.
    Verschlossen wäre natürlich besser, aber es geht auch so.
    Mit dem Gaze ist das ein Problem aber machbar, Gummidichtlippen, sodaß ein Gaze davor eingeschoben werden kann und das verschmutzte heraus gezogen wird. natürlich vorher abdrehen und die Larven per Licht an die Vorderseite locken, dann kann das problemlos gemacht werden.
    wir haben immer die Larven heraus geschöpft und in den kreisel daneben hinein gegeben, damit der alte gereinigt wird.


    Gruß Geri

  • Danke Leute,


    das hilft mir schon weiter (sollte euch aber nicht von weiteren Ideen abhalten ;)).
    In welches Becken das Teil kommt, steht noch nicht fest. Das ist ein Vorteil der Mobilität. Ich denke aber, dass es sich in einem kleinen Becken besser macht. in ein laufendes Riffbecken würde ich es eher nicht setzen, denn wer weiß, was dann alles in den Kreisel gepumpt wird. Auch wäre dort die Verstopfungsgefahr für die Gaze noch größer. Es wird also eher ein Außenbehälter, der nur etwas größer ist, als der Kreisel. Man könnte aber mehrere bauen und gemeinsam in ein größeres Becken stellen. Das Ganze dann noch automatisiert und ich mach :urlaub2:


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • So,


    bei Uwe gibt es 200er und 250er Plexirohr (http://meerwassershop.de/assets/s2dmain.html?http://meerwassershop.de/plexi…007269fbd0cc7214.html</a>) auch in 10 cm Abschnitten zu vernünftigen Preisen. Das Problem wäre gelöst.


    Gruß


    Wolfgang


    PS: Wer es bis 500 mm Durchmesser braucht, kann ja da rein schauen, aber das wird teuer!

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • jupp, je grösser der Durchmesser, desto teurer wird es. :/


    Ich habe für den Verbindungstunnel meiner beiden Terrarien damals auch eine Acryl-Röhre gekauft. (bei ebay Verkäufer DaBenMo) Die war um die 70€ für 20cm Durchmesser und 1 m Länge. Relativ dicke und gute Qualität.


    Eine nach Mass gefertigte Röhre wäre sehr teuer geworden. Daher hat mein Freund den Tunnel gebastelt. Es lies sich sauber verarbeiten (schräg sägen, schleifen, mit Acrylkleber kleben...)


    (Sieht allerdings unser Kreisel mit schwarzen Silikon nicht ganz so schick aus, als wie der Verbindungstunnel. Aber der muss ja auch nicht dicht sien ;) )

  • Zitat

    Original von Wolfgang S
    . Man könnte aber mehrere bauen und gemeinsam in ein größeres Becken stellen. Das Ganze dann noch automatisiert und ich mach :urlaub2:


    Gruß


    Wolfgang


    Hi wolfgang!


    Ja 4x 25cm Röhren nebeneinander.
    Becken 120x50x40, da paßt das ganz gut hinein, da hat man noch Platz für Pumperl, Heizi und einiges anderes. ;)


    Schönen Url
    Geri

  • Hallo Wolfgang,


    da gehts ja kräftig rund. Stufe 3 ist nichts für lange Paddel :D


    Verrätst Du was über die "Eindüsung" und die austauschbare Gaze?
    Da kann ich als Laie und DoppeltLinksBastler nicht wirklich erkennen, wie du das gemacht hast.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank!


    Stufe 3 ist nicht die höchste :D. Ich habe eine stufenlos regulierbare Minipumpe (ist aber nicht auf den Filmchen). Aber es soll ja ein Kreisel und keine Schleuder sein. Die Wasserflöhe haben es übrigens unbeschadet überstanden und sind wieder in Freiheit.
    Alternativ zur direkten Einströmung, die im Kreisel über 2 Zuflüsse an einem T-Stück erfolgt, kann an das T-Stück auch eine größeres und oben offenes Rohr senkrecht montiert werden. Das steht einige cm über die Wasseroberfläche hinaus. Pumpt man oben Wasser hinein, drückt es ausschließlich durch die Schwerkraft in den Kreisel. Eine sehr sanfte Methode mit dem Vorteil, dass man in das dicke Rohr Watte geben kann und so kein Schmutz in den Kreisel gelangt. Es ist nur ein Prototyp, noch nicht recht sauber verklebt, aber voll funktionstüchtig (bin selbst positiv überrascht). Man kann ihn auch ganz unter Wasser einsetzen oder mit Luft betreiben (dann aber nicht ganz untergetaucht :)).


    Die Gaze ist austauschbar und kann auch durch einen dichten Deckel ersetzt werden (für Luftbetrieb). Beim Wasserwechsel oder Herausheben des Kreisels bleiben immer ca. 5 cm Wasserstand im Kreisel stehen, so dass die Larven nicht trocken fallen. Beim Wasserwechsel, der außerhalb des Kreisels erfolgt, gibt es keinen Larvenverlust. Das Teil kann auch in großen Becken eingesetzt werden mit Saughaltern oder (Tunze) Magnethaltern.


    Meinst du wirklich, ich soll hier Betriebsgeheimnisse im Einzelnen verraten? Da lesen zu viele Industriespione mit ;).


    Ich bastle übrigens auch noch an einer "Stand-Alone-Lösung", die ohne Aquarium auskommt (dafür im Durchmesser 25 cm gegenüber 20 cm hat). Die ist aber primitiver und bietet nicht so viele Vorteile.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Christian!


    Ich bin noch nicht weiter dazu gekommen, da ich mit allem Möglichem beschäftigt bin (das Wetter ist zu schön :plan). Aber wenn er fertig ist, gibt es ihn natürlich hier zu sehen.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!