H. zosterae

  • Hallo,


    bisher habe ich in diesem Forum nicht viel gepostet, da ich mich in den letzten Jahren auf die Zucht von SPS konzentriert hatte.


    Seit einiger Zeit aber sind bei mir H. zosterae dazu gekommen und haben mittlerweile den größten Teil meiner aquaristischen Aktivitäten eingenommen.


    Im Rahmen der Zucht von H. zosterae habe ich einige Fragen, die ich in diesem Forum gern stellen würde.


    Das heutige Anliegen habe ich bereits im Meerwasser Forum gepostet und wird daher einigen Lesern bekannt vorkommen. Normalerweise vermeide ich Doppelposts vollkommen. Doch wegen der Eilbedürftigkeit einschlägiger Antworten, habe ich diesen Vorsatz über Bord geworfen und stelle meine Fragen nun auch hier:




    Beim morgendlichen Reinigungsritual musste ich am 05.01.2015 feststellen, dass etwas auf dem Beckenboden lag, das zwar den üblichen Kotbällchen glich, von der Farbe her aber intensiver rot gefärbt war.
    Bei näherer Betrachtung war ein dann ein Schwänzchen zu erkennen, das eng an den Körper angelegt war. Es sah fast so wie auf Bild 1 aus, nur noch mehr zusammengefaltet.
    Von der Seite her war es nur schwer als Seepferdchen Embryo zu erkennen. Die Draufsicht entsprach dann schon mehr der eines unterentwickelten Ponys.


    Ich saugte die Frühgeburt vorsichtig ab.
    Bisher hatte ich so etwas noch nie zu sehen bekommen und wollte es mit der Lupe näher untersuchen.
    Anschließend kam das Untersuchungsobjekt in eine Petrischale, um es mit Lupe und Mikroskop näher zu betrachten.
    Zuvor wollte ich jedoch noch einige Bilder machen.


    Im Sucher der Kamera wurde das Objekt deutlich größer als in Natura dargestellt und ich sah, dass es deutlich das winzige Röhrenmaul bewegte, um Wasser in die Kiemen zu bekommen.
    Schnell wurde die Petrischale mit frischem Meerwasser weiter aufgefüllt und an einen ruhigen, warmen Ort gestellt.
    Ob das Kleine eine Chance hat, um zu überleben, kann ich nicht sagen, da mir solche Erfahrungen vollständig fehlen.
    Der geplante Larvenkreisel ist noch nicht gebaut bzw. nicht beschafft.
    Ob ein Larvenkreisel im Falle von H. zosterae hilfreich wäre, ist ebenfalls zu hinterfragen.


    - Wer hat einschlägige Erfahrungen mit Seepferdchen Frühgeburten?
    - Ist es hilfreich die Position in der Petrischale durch Rütteln periodisch zu verändern, damit nicht immer dieselbe Stelle durch das Liegen beeinträchtigt wird?
    - Oder sollte man das Pony lieber in Ruhe lassen?
    - Evtl. dem Wasser etwas Desi-Mittel zugeben?
    - Gibt es überhaupt eine Chance das Pony überleben zu lassen?


    Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar!


    Mit freundlichen Grüßen


    Knut

  • Hallo Knut,


    da hast du dir eine schöne Hebammenaufgabe gestellt. Ich kann dir leider nicht mit eigenen Erfahrungen dienen und habe Vergleichbares auch noch nie gelesen (außer bei P. kauderni). Ich würde vom Gefühl her eher dazu neigen, das Pferdchen ruhig liegen zu lassen, allenfalls gelegentlich mit einer Pipette etwas anpusten. Mit Mittelchen wäre ich vorsichtig, vor allem im Hinblick auf eine mögliche Sauerstoffzehrung. Ob es eine Chance hat, weiß ich nicht, aber ich finde es sehr respektabel, dass du ihm eine gibst!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo,


    im Laufe des Abends hat mein Zosterae Mann leider weitere Frühchen ins Zuchtbecken entlassen.


    Die Entwicklungsstadien sind sehr unterschiedlich.
    Eines versucht sich bereits aufzurichten.
    Ein anderes XXS Pony ist bereits relativ weiß gefärbt ( Geburtsfärbung ), während die anderen noch orange rote Farbe zeigen.
    Die Farbe der Eier bei der Übergabe und die des Dottersacks.


    Hat niemand Erfahrungen mit der Aufzucht von " PONY FRÜHCHEN " bzw. Seepferdchen Frühchen ?


    MfG


    Knut

  • Hallo Wolfgang,


    unsere Antworten haben sich leider etwas überschnitten.


    Ich denke in die gleiche Richtung wie du.


    Allerdings gibt es pflanzliche DESI-Mittel, die relativ schonend ein Bakterienwachstum verhindern bzw. eindämmen. Leider verfüge ich derzeit nicht darüber.


    Um nicht missverstanden zu werden: Es ist keine Frage des Kommerz. Es handelt sich vielmehr um eine Frage der Tierliebe.


    MfG


    Knut

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Knut,


    leider kann ich Dir nicht aus eigenen Erfahrungen antworten. Nach Rücksprache m. J. Thölke hatte er auch ab und zu mal Frühchen, es kamen nur wenige durch. Es ist halt abhänig vom Entwicklungsgrad.


    Mit leichter Wasserbewegung im Behälter könnte es gehen.

  • Leider habe ich am heutigen Vormittag 3 weitere Findelkinder am Behälterboden gesichtet und bergen müssen.


    Damit hat sich die Gesamtzahl der Frühchen auf 7 erhöht.


    Der Stand der Dinge kann den Bildern entnommen werden.


    Es ist erstaunlich, wie schnell sich die Entwicklung auch außerhalb des Brutbeutels vollzieht. Ich hoffe es geht so weiter, die Ponys richten sich nach vollzogener Entwicklung auch selbständig auf und sind schwimmfähig.


    Erstaunlich ist aber auch, wie unterschiedlich weit die Embryonen oder besser Larven, entwickelt sind. Es lässt mich vermuten, dass sie aus mehr als 1 Eiübergabe stammen.


    @ Rainer


    Ich bewege die Larven nur wenig. Sie bewegen sich von allein.


    Lediglich beim kleinen Wasseraustausch werden sie vom Einströmen des Wassers bewegt.


    Ich bin erstaunt, wie wenige Erfahrungen mit Frühgeburten allgemein vorliegen. Vemutlich schaut man bei den vergleichsweise gigantischen Würfen anderer Seepferdchen Arten gar nicht so genau hin bzw. akzeptiert diese als gegeben. Durch die geringe Individuenzahl bei Zosterae und die vergleichsweise kleinen Aquarien fallen evtl. Frühgeburten natürlich besser auf


    MfG


    Knut






    Knut

  • Hallo Knut,


    da keimt doch Hoffnung auf! Es wäre schon wunderbar, wenn du wenigstens ein paar davon durchbringen könntest. Ich drücke fest die Daumen und hoffe, du hältst uns und alle Interessierten auf dem Laufenden!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Bevor der aktuelle Stand gepostet wird, hier mal die Portraits der Beteiligten.


    Zunächst der Hallodri !


    Man kann verstehen, dass er den Annäherungsversuchen der Schönheit ( Bild 2 ) erlegen ist und sich von den Hinterlassenschaften früherer Beziehungen getrennt hat.

  • Aus Termingründen heute mal der identische Text zum Meerwasser Forum:




    FORTSETZUNG Tag 4





    Bei einem Großteil der Neonate hat sich der Greifreflex ausgebildet.


    Sie halten sich an allem Erreichbarem fest. Bevorzugt an den Geschwistern.
    Ob es auch im Brutbeutel des Vaters derart chaotisch zugeht?


    Morgen werde ich erstmals separieren.
    Die größten Exemplare und solche, die sich offensichtlich gut festhalten können, werden umgesetzt.
    In der neuen Box werden sie erstmals mit Futter versorgt werden.


    Leider sind mir in allen Boxen gleichzeitig die Tisbe Kulturen auf ein Minimum gekippt, nachdem sie vor ca. 2 Wochen offensichtlich einen Populationshöhepunkt erreicht hatten.
    Das habe ich leider nicht erkannt und keine weitere Aufteilung vorgenommen, sodass die Besatzdichte zu groß wurde. mit den oben genannten Folgen.


    So muss ich es halt mit Artemia Nauplien 430 versuchen.
    Ich denke, hier wird sich die Aktion zwischen Erfolg und Misserfolg entscheiden.
    Der hier beschriebene Versuch war halt total ungeplant und ich musste alle Maßnahmen improvisieren.


    MfG


    Knut

  • Bei einer ersten Kontrolle des Zosterae Beckens musste ich heute Morgen feststellen, dass es eine Fehlübergabe der Eier gegeben hatte. 9 Eier lagen auf dem Boden des kleinen Beckens. Das ist nach dem frühen Freilassen der Neonate ein erneuter Rückschlag in meinen Zuchtplänen, da ich gerade aus der angestrebten Verpaarung eine neue Generation erhalten wollte.


    Später wurden dann 5 der Sorgenkinder, die sich gut genug festhalten konnten, separiert. Auf dem beigefügten Bild sind sie noch alle zusammen.


    Die Frühchen sind deutlich schlanker als neugeborene Zosterae es üblicherweise sind.


    Zwei Exemplare habe ich beim Fang von Nahrung beobachten können. Stünde mir noch mehr Zeit zur Verfügung, ich würde einen kleinen Film drehen. Nur so könnte man feststellen, wonach sie geschnappt haben. Im Angebot stehen Artemia Nauplien 430 und Tisbe .



    MfG


    Knut

  • Hallo Knut,


    nun ich bin zwar neu im Forum, aber sehe ich bei dir im Aqua eine Kunstanemone? Manchmal geben diese Gifte ab ( ich weiß sollen sie nicht), habe dies im Forum Meerwassernachzuchten.de schon mit bekommen.
    Es kann aber auch sein das das freilassen der Neonate vor dem eigentlichen Schlupftermin damit zusammen hängt das es halt zu viele Eier waren die der Vater tragen musste ( eigene Vermutung).
    Weiterhin viel Erfolg bei deiner Zucht.


    Gruß
    Berthold