Landeinsiederlarven 2015, 2.

  • Seid drei Tagen bin ich hier so richtig an rotieren, daher kommt der Beitrag auch erst jetzt.


    Meine karibischen LEKs (C. clypeatus) haben abgelaicht und zwar wohl alle vier Weibchen gleichzeitig. Vorsichtig geschätzt waren es 15.000-20.000 Larven.
    Deshalb habe ich schon neue Kreisel geordert. Ich mag aber keine weg schütten, weshalb ich es eben mit allen probiere die ich erwische. Der tägliche Wasserwechsel fällt diesmal natürlich etwas größer aus.


    Grob alles wie beim letzten Versuch, diesmal allerdings mit Nannochloropsis im Wasser, weshalb es auf den Bildern so gelblich wirkt.


    Ein "paar" der Larven in Großaufnahme:



    Und einer der Kreisel mit Larven:


  • Hallo Dany!



    Zitat

    Seid drei Tagen bin ich hier so richtig an rotieren

    Hast du da nicht etwas falsch verstanden? Die Larven sollen im Kreisel rotieren, nicht DU! :D
    Da hast du ja eine gewaltige Rasselbande in der Vase. Kannst du die alle ernähren oder setzt du darauf, dass sie sich sozusagen gegenseitig ernähren?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Wolfgang,


    doch die kann ich ernähren, wenn ich genug Artemien absetze! Täglich ca. 15 Messlöffel, wie sie bei einer Hobby-Dose dabei sind, reichen aus (entspricht ca. einem gehäuften Teelöffel). Von gestern auf heute blieben sogar ein paar Nauplien übrig.
    Gegenseitig fressen die LEK-Larven sich erst, wenn sie das Megalopastadium erreicht haben.
    Sicher werden einige vorher schon sterben, aber das hängt meiner Erfahrung nach nicht unbedingt von der Menge ab.
    Bei meinen bisherigen Versuchen habe ich ja schon alle möglichen Varianten probiert und auch mal kleine Behelfskreisel eingesetzt in denen der Besatz ziemlich hoch war, nicht ganz so hoch wie derzeit aber etwa so, wie es sein wird, wenn die Hälfte raus und in den neuen kreiseln ist.
    Prozentual gab es immer grob die selben Todesraten, egal wie dicht sie lebten.
    OK, ich muss derzeit natürlich stark auf die Wasserqualität achten, aber bisher geht es und morgen oder Übermorgen habe ich die zwei neuen Vasen. Die fassen je so um die 7-8 Liter und dann verteile ich die Tiere natürlich sofort .
    Da es bisher keine auffälligen Sterbefälle gab - und heute ist ja schon Tag 3! - hoffe ich, dass ich einige durchbringe.


    Bei den beiden anderen Vasen überlege ich derzeit noch, ob ich sie mit Umgebungswasser in ein Aquarium stelle oder auch nur so auf den Tisch. Die Temperaturen sind derzeit eigentlich noch hoch genug, dass es ohne gehen sollte. das entscheide ich dann, wenn sie da sind. Da ich ja täglich reinige, kann ich sie notfalls auch täglich in Umgebungswasser setzen, falls es doch kälter wird.

  • Teils nicht so gute Nachrichten, denn in einem Kreisel gab es von Vorgestern auf Gestern größere Verluste. Ca. 1/3 der darin lebenden Larven sind tot. Da ich erst am Vorabend das Wasser geprüft hatte und es auch einen Teilwasserwechsel gab, kann ich mir das nur damit erklären, dass es an den Artemien lag, die sie bekommen hatten. Da war etwas mehr von dem Wasser mit hinein geraten, in dem ich die Artemien angesetzt hatte und das hat wohl zu einer drastischen Verschlechterung der Werte geführt.


    In den anderen Kreiseln habe ich so gut wie keine Verluste (vielleicht mal so 10-20 Larven pro Tag) und da sind die Wasserwerte auch stabil.

  • Hallo!


    Ein kurzes Update: Tag 13:



    Die Larven haben nun das Z3, teilweise sogar das Z4 Stadium erreicht. Soweit geht es dem Großteil gut.



    Ich habe sie nun auf 3 Kreisel verteilt:



    1. Mit Grünwasser, also "guten" Algen richtig hoch konzentriert, das Wasser ist mittelgrün und kaum noch durchsichtig. Den Anfangsbesatz hatte ich drin gelassen, da hier bisher nicht sehr viele Todesfälle auftraten. Natürlich gab es hier auch Todesfälle.
    Geschätzt derzeit noch über 5000 Larven (könnten 1-2-tausend mehr sein ;)).



    2. Meerwasser mit etwas Algen (leicht grünlich, aber noch gut durchsichtig).
    Geschätzt um die 2000 Larven.



    3. Meerwasser ohne Algen. Geschätzt um die 2000 Larven.



    Wie schon im letzten Jahr bei den Clypeatus-Larven, konnte ich beobachten, dass die Larven ab Stadium 3 auch größere Artemien fangen und fressen.
    Bei der Reinigung sind auch kaum "überschüssige" Artemien in den Filtersieben, obwohl ich die Futterdichte noch immer recht hoch halte.



    Heute habe ich auch wieder eine Larve gesehen, die eine andere auffraß!
    Es ist aber möglich, dass die andere schon vorher tot war und erst dann von der Larve gefangen wurde. Zumindest konnte ich noch nicht beobachten, dass sie sich gegenseitig fangen.

  • Hallo Dany,


    ich komme gerade von ein paar Tagen Mittelmeer-Urlaub zurück und freue mich, nicht nur eine schlechte Nachricht (vom Tod des kleinen Rackers), sondern auch eine gute (von massenweise lebenden Larven) zu lesen. Deine "Schiffchen-Vasen" sehen von der Form her wirklich gut aus! Als wären sie für den Zweck gemacht. Vielleicht ist der Designer Krebszüchter? hmm


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang!


    Vielleicht ist der Designer Krebszüchter? hmm

    Ja, vielleicht hast du damit recht. ;)
    Als ich die erste von den Vasen damals zufällig im Laden sah, ging mir gleich durch den Kopf, dass das sicher ein toller Kreisel wäre. Eine Vase habe ich an sich damals gar nicht gebraucht, die wurde dann nur für Testzwecke angeschafft.


    So weit ist es schon, dass man in runden Dosen, Vasen etc. nur noch potenzielle Kreisel sieht. :D

  • Update Versuch 2-2015:


    Die letzte Zählung/Schätzung ergab in
    Kreisel 1 ca. 1050 Larven
    Kreisel 2 ca. 700 Larven
    Kreisel 3 ca. 3000 Larven


    Und es sind die ersten Megalopa da!!!


    Vorgestern:
    Kreisel 1 (Meerwasser): 3 Megalopa
    Kreisel 2 (etwas Grünwasser): 2 Megalopa
    Kreisel 2 (nur Grünwasser): keine Megalopa


    Gestern:
    Kreisel 1 (Meerwasser): 12 Megalopa
    Kreisel 2 (etwas Grünwasser): 1 Megalopa
    Kreisel 2 (nur Grünwasser): keine Megalopa


    Heute (Tag 23):

    Kreisel 1 (Meerwasser): 13 Megalopa (morgens) + 7 (mittags)
    Kreisel 2 (etwas Grünwasser): 3 Megalopa (morgens)
    Kreisel 2 (nur Grünwasser): keine Megalopa


    Was ich interessant finde ist, dass es scheinbar im Meerwasser mit etwas Algen höhere Ausfälle (85%) gibt, in reinem Meerwasser auch einige (80%), aber bei stark mit Algen versetztem Wasser die Ausfälle recht gering sind (50%). Berechnet an der Anfangszahl in den Kreiseln und dem derzeitigen Bestand nach 23 Tagen.
    Die Entwicklung im starken Grünwasser scheint dabei verzögert zu sein, denn dort habe ich bisher noch keine einzige Megalopa.
    Bzw. vermutlich beschleunigt das "sauberere" Wasser die Entwicklung, was dann zu erhöhten Verlusten führt.
    Bei diesem Versuch deuten die Werte jedenfalls ziemlich darauf hin.


    ( Versuch 3-2015 startet dann auch heute Morgen. Das waren aber "nur" ca. 500 Larven, die jetzt in Grünwasser im Kreisel 4 sitzen. Wenn die das Megalopastadium erreicht haben, berichte ich darüber rückwirkend in einem getrennten Beitrag.)

  • Hallo Dany,


    das sind ja immer noch atemberaubende Zahlen!


    Zitat

    Bzw. vermutlich beschleunigt das "sauberere" Wasser die Entwicklung, was dann zu erhöhten Verlusten führt.

    Das ist ein interessanter und durchaus plausibler Denkansatz!


    Gruß


    Wolfgang

  • Hi Wolfgang!


    Ja die Zahlen gehen hoch und hoch,...
    Heute waren es bisher 45 neue Megalopa. Insgesamt müsste ich schon fast 150 heraus gefangen haben.
    Morgen werde ich noch ein paar zusätzliche Becken einrichten, die die weitere Megalopas einziehen können.
    Gestern habe ich neues Meersalz gekauft. Neue Schneckenhäuser sind auch geordert, falls die sich nicht alle auffressen, habe ich nämlich zu wenig. ;)
    Mal sehen, wie das weiter läuft.


    Ich vermute mittlerweile auch, dass das zwei unterschiedliche Arten sind. Aber die Antwort darauf erfahren wir wohl nur, wenn es welche ans Land schaffen und da eine Weile leben, bis ich die Art zuordnen kann.

  • Da ich neulich vergessen hatte das Video hoch zu laden, nun ein anderes, dass zeigt, wie ein paar der Larven größere Artemien fressen.



    Bisher habe ich das Verhalten nur bei Larven beobachtet, die vermutlich Clypeatus sind. Ab Z3 schnappen die sich schon Artemien, die so groß sind, wie sie selbst. gelegentlich habe ich sogar schon Larven beobachtet, die andere Larven auffraßen, doch das ist wesentlich seltener.



    Hier gibt es das Video:



    Aktuell bin ich gerade an eine Großreinigung, Zählung und Umsortierung.
    Ich werde die gesamte Larven neu auf die drei Kreisel verteilen. Jeder Kreisel bekommt nun ca 1/3 Grünwasser hinzu, so dass das Wasser noch durchsichtig ist. Für das Fangen von Megalopa ist das einfach praktischer.



    Blöder Weise habe ich mit dem alten Grünwasserkreisel angefangen und bin gerade bei 1100 Larven - schätzungsweise nochmal so viel müssen noch gezählt uns sortiert werden. Dann kommen die Larven aus den anderen Kreisel dran und in jeden Kreisel sollen etwa gleich viele.



    Genaue Zahlen folgen also irgendwann, wenn ich mit Zählen durch bin.

  • Ergebnis der Zählung von 2-2015:
    Heute (Tag 26) 63 Megalopa und noch 2947 Larven!
    Einige der Larven stehen kurz vor der Umwandlung. :)
    In zwei Kreiseln sind genau 975 Larven und in einem 997.



    Die neuen Megalopa sitzen in einem weiteren Behälter, da im ersten ja schon über 100 Stück sind. Wobei ich da nicht mehr so viele sehe. Vermutlich fressen die sich gegenseitig auf. Aber um die 20 kann ich problemlos beobachten und wenn ich genau hinsehe sind es sicher doppelt so viele, die sich schon auf dem Boden herumtreiben und im groben Sand einfach schlecht zu sehen sind.

  • Update, Tag 37:


    Gestern habe ich einige Magalopa zusammen in nur einen großen flachen Behälter gesetzt. In den drei Kreiseln sind auch noch welche, die aber bald umziehen. Insgesamt müssten es noch um die 70-80 Megalopa sein.


    Heute habe ich drei kleine Häuschen, die "von selber" durchs Becken liefen, in das Übergangsbecken gesetzt, das ich vorbereitet hatte. Sie bekamen dann noch ein paar leere Häuser dazu, falls sie doch noch wechseln wollen.
    Viele von den anderen interessieren sich nun auch für Häuser, was das Zählen leider sehr schwer macht, den ich kann nur von oben in das Becken blicken und da ist Sand drin, Muschelkritt und eben Häuser. Die kleinen Megalopas dazwischen zu erkennen ist echt nicht leicht und wenn sie in den Häusern sind, erkennt man sie nur, falls Beine raus schauen oder sich das Haus eben "von selbst" bewegt.

  • Hi Wolfgang,


    ja spannend und nervenaufreibend!!!


    Von den dreien, die ich gestern umsetzte, hat einer sein Haus verlassen und schwamm so herum. Heute morgen lag er am Strand, etwas außerhalb vom Wasser. Ich habe ihn erst mal liegen lassen, da ich mir nicht sicher war ob er noch lebte und nicht doch wieder zurück ging.


    Dann habe ich vorhin noch 5 weitere in Häusern erwischt und umgesetzt. Als ich dann nach dem am Strand sah, war er weg. Offenbar ist er doch wieder zurück ins Wasser gekrochen.


    Und vor einer halbe Stunde herum schaue ich nochmal nach und da sitzt doch schon einer mit Haus auf dem Strand!!! :D
    Das ist ein anderer, da bin ich mir sicher, aber einer von denen, die gestern umsetzte.



    Die Magalopa aus den Kreiseln habe ich nun doch zu den anderen gesetzt, da waren gerade mal noch 13 lebende in den Kreiseln.


    Noch weiter drei Häuser mit Beinchen habe ich vor wenigen Minuten umgesetzt. Jetzt also 11 im Übergangsbecken und der an Land ist schon ein ganzes Stück weiter in Richtung Erde unterwegs.



    Bis auf den Kreisel von Versuch 3-2015 (vermutlich C. rugosus, jetzt Tag 16, um die 300 Larven leben noch) sind jetzt alle Kreisel leer und warten auf neuen Besatz ;) . Meine Marmorkabben könnten ihre Larven jetzt also entlassen, aber die haben ja einen eigenen Beitrag.

  • hi Steffi,


    ja, sind sie!
    Boh, ich hoffe nur, dass es diesmal besser klappt.
    Den letzten Versuch verbuche ich ja schon als erfolgreich. immerhin war der kleine Krabbler über eine Woche an Land. Blöd nur, dass er dann verstarb.


    Diesmal scheinen es mehr zu werden. Zwei sind jetzt schon an Land!
    Der das gestern schon geschafft hatte, war heute morgen kurz zu sehen, verstecke sich dann aber wieder unter Blättern und Rinde.
    Der zweit muss heute Nacht raus sein, der hat sich im Sand eingegraben, aber man sieht noch die Spitze des Hauses.


    Heute habe ich schon wieder 9 mit Häusern umgesetzt, das heißt es sind schon 35 Stück mit Häusern ins Übergangsbecken gekommen. Einige davon sehe ich auf dem Stein zum Ausstieg krabbeln. Daher hoffe ich sehr, dass dieses Mal einige mehr an Land kommen werden. :)

  • Update: Heute sind schon 6 Stück an Land unterwegs! :D
    Von den Tieren die ich ins Übergangsbecken setzte, haben leider einige ihre Häuser wieder verlassen. Sie schauen sich zwar auch andere Häuser an, aber leider scheinen sie noch kannibalisch zu sein, so das von den bisher 43 umgetsezten "Häuschen mit Beinen" nicht mehr alle leben. Aber es wuseln noch eine Menge herum und eigentlich sitzen immer ein paar am Ausstieg an der Wassergrenze.

  • hi Wolfgang,


    schau mal ins Blog. ;) (Die Bilder lade ich hier nicht nochmal hoch)


    Aber kurz zusammengefasst:
    Wegen diverser Ausbruchsversuche, habe ich gestern und heute alle Landgänger abgesammelt und in eine große Faunabox (60x30x25cm) gesetzt. Da haben sie nämlich kein Silikon, an dem sie hoch klettern könnten. ;)
    Natürlich haben sie dort alles andere, was ein LEK so braucht.
    Mittlerweile bin ich da schon bei 20 Tieren!!!


    Vier Megalopa mit Haus habe ich heute ins Übergangsbecken gesetzt. Im Übergangsbecken selbst, krabbeln noch einige herum und auch in dem Becken, wo sich die Megalopa Häuser suchen können, leben noch einige.


    edit:
    OK, ein Bild gibt es hier auch, das einen der Mini-Krebse zeigt. Leider sind die so klein, dass ich selten scharfe Aufnahmen bekommen. Der hier war netter Weise an der Scheibe, so dass das mit dem Scharfstellen besser klappte.


    DSCI0936kl.jpg