Hilfe, unsere Nachzucht stirbt aus :-(

  • Hallo,


    wir versuchen uns nun schon seit einiger Zeit an der Nachzucht von Reidis, doch leider bisher ohne Erfolg.


    Unsere Pferdchen sind inzwischen 3-4 cm groß und sehen auch recht kräftig aus. Leider sind wir nun wohl an dem Punkt angelangt, wo wir nicht weiterkommen, denn heute lagen seit längerer Zeit mal wieder zwei der Reidi-Kinder tot im Becken und das deutet wieder mal auf den Anfang vom Ende hin... ;(


    Wir vermuten, dass uns die Kleinen regelmäßig verhungern, denn die winzigen Artemiennauplien reichen doch wohl sicher nicht mehr aus?!
    Wie kriegt man die kleinen Pferdchen denn aber bloß ans Frostfutter?? Uns ist es ein Rätsel, warum die Tiere, die ja nur die lebenden winzigen Artemien kennen, überhaupt auf die Idee kommen sollten, dass es sich bei den zerkleinerten toten Mysisbrocken, die Ihnen in letzter Zeit immer öfter um die Ohren fliegen, um etwas Essbares handeln könnte ?(


    Wie macht Ihr das denn mit der Futterumstellung und was füttert ihr? Habe jetzt schon öfters von gefrorenem Cyclop-Eeze gelesen; ist das wirklich empfehlenswert, denn die Cyclops sind doch auch nur so Minidinger?


    Bitte helft uns mit ein paar Aufzucht- und Futtertipps, denn nach den vielen Niederschlägen sind wir inzwischen kurz vorm kapitulieren :(


    Hoffnungsvolle Grüße
    Anja

  • Hallo Anja,


    wenn du nicht so viele hast, dann versuche es doch mal damit einzelne Frostmysis mittels einer langen schmalen Pinzette anzubieten, dass hatte bei meinen damals geklappt. Allerdings würde ich es mit kompletten Mysis versuchen, denn zerfallene werden sie noch weniger erkennen. Ich habe auch schon gelesen, dass einige die Frostmysis mittels Strömung/Luftblasen in Schwebe gehalten haben und es so geschafft haben.
    Ansonsten baue ich mir genau für diese Entwicklungsphase eine Mysiszucht auf, so dass ich dann kleinste Lebendmysis verfüttern kann.


    Gruß
    Benjamin

  • Zitat

    Original von Anja1403
    Uns ist es ein Rätsel, warum die Tiere, die ja nur die lebenden winzigen Artemien kennen, überhaupt auf die Idee kommen sollten, dass es sich bei den zerkleinerten toten Mysisbrocken, die Ihnen in letzter Zeit immer öfter um die Ohren fliegen, um etwas Essbares handeln könnte ?(
    Anja


    Hi,


    Du hast Dir Deine Frage schon selbst beantwortet. Woran sollen die Pferde erkennen das der Matsch eßbar ist?


    1. läßt man das Futter mit den Pferden mitwachsen. Also Schnauzenlänge=Futtergröße. Dazu muß man die Nauplien natürlich auch immer älter werden lassen ehe man sie verfüttert.


    2. wenn man auf Frostfutter umstellt füttert man erst das Frostfutter in lebender Form und mischt dann immer mehr Frostfutter drunter. Und zwar ganze Tiere, keinen Häcksel. Du kannst auch zwischen lebende ausgewachsene Artemien Frostmysis mischen. Das geht auch.


    Von Vorteil ist natürlich wenn man sehr kleine Frostmysis hat. das erleichtert die Sache. Pro-marin.de hat immer mal welche. Ich nehme lebende Garnelenlarven für die Übergangszeit.


    PS. Cyclop EEze frozen nimmt man weil die wesentlich nahrhafter sind als Artemia und die Kleinen so lernen das auch totes im Wasser treibendes Getier eßbar ist. Die versauen aber mächtig das Wasser in geschlossenen Aufzuchtbecken!


    mfg Uwe

  • Danke Benjamin und Uwe für eure Tipps!


    Nachdem gestern wieder drei tot auf dem Beckenboden lagen, sind es momentan nur noch 8 lebende Pferdchen :(
    Das mit den Komplett-Mysis per Pinzette füttern fällt aber trotzdem aus, da unsere Frost-Mysis dafür zu groß sind. Frost-Mysis im Mini-Format haben wir leider nicht und wissen auch nicht, wo wir die bekommen können. Auch pro-marin.de bietet momentan keine an :(


    Es ist aber nicht zwingend notwendig, dass man lebende Mini-Mysis oder andere Kleinstgarnelen für die Aufzucht hat, oder? ?(


    Unser nächstes Problem ist, wie wir denn in den Mengen Artemien in der benötigten Größe aufziehen können? Unsere Artemianauplien sterben nämlich regelmäßig größtenteils nach einigen Tag ab und deshalb müssen sich unsere Pferdchen noch immer mit kleineren Exemplaren begnügen.


    Gruß
    Anja

  • Hallo Anja,


    Zitat

    Es ist aber nicht zwingend notwendig, dass man lebende Mini-Mysis oder andere Kleinstgarnelen für die Aufzucht hat, oder?


    Nein, das ist nur die besonders komfortable Methode, nur eine Copepodenzucht würde ich sehr empfehlen.
    Die Aufzucht von Artemien ist wirklich nicht leicht, zumindest in den benötigten Mengen. Evtl. wäre der Zinn Artemiareaktor etwas. Ansonsten im Sommer in Freilandkultur.


    Gruß
    Benjamin

  • Hi,


    zwingend nicht. es geht auch mit ausgewachsenen Artemien. Nur ist die Überlebensrate dann lausig.
    Artemien bis zur adulten Größe aufzuziehen ist relativ einfach. man benötigt auch dazu nur das passende Futter. Isochrysis und Rhodomonas sind hier die Lösung ;) Dann noch etwas Prolon zum anreichern und die sind nahrhaft genug.


    mfg Uwe

  • Hallo, da bin ich wieder!


    Eine Copepoden-Zucht haben wir bereits - das klappt sogar momentan relativ gut, nur sind die eigentlich für die ersten Tage der nächsten Pferdchen gedacht.


    Die größeren Tigger-Pods könnten wir dann wahrscheinlich jetzt auch gut gebrauchen, oder? Leider ist da unsere schöne Kultur kürzlich zusammengebrochen.


    Letzten Sommer haben wir es auch schonmal im Garten (im Mörtelkübel) mit den Artemien probiert, die haben sich da auch ganz gut vermehrt, nur damals sind unsere Baby-Pferdchen gar nicht so weit gekommen... Naja, jetzt geht die Freiland-Saison ja (hoffentlich) bald wieder los.


    So wie ich das sehe, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass wir uns doch mal näher mit der Garnelenzucht befassen müssen...


    Danke nochmal für Eure Hilfe!


    Lg
    Anja

  • Hi,


    die Garnelenzucht ist gar nicht schwer wenn man die passenden Garnelen hat. Ich habe die GGvJ, so an die 500 in einem 200l-Becken. Die Eiern ununterbrochen das ganze Jahr über und die Larven lassen sich mit Artemianauplien leicht auf die gewünschte Größe bringen. So 100 Garnelen benötigt man aber schon mindestens um genug Garnelenlarven zum verfüttern zu haben. Die Überbestände kann man sich dann in der passenden Größe selber zu Frostfutter verarbeiten ;) Eine bessere Qualität findet man dann nirgends. :D


    mfg Uwe

  • Hallo,


    sorry Anja, ich muss da mal kurz vom eigendlichen Thema abweichen:


    Zitat

    Die Überbestände kann man sich dann in der passenden Größe selber zu Frostfutter verarbeiten Eine bessere Qualität findet man dann nirgends.


    Kann man kleine Garnelen, ich denke da vor allem an Mysis, einfach einfrieren, also im Gefrierschrank? denn die Profis benutzen Schockfroster um die Bildung von großen Eiskristallen zu vermeiden die die Zellstrukturen zerstören würden.


    Gruß
    Benjamin

  • Hi,


    also meine werden gefressen und sind nicht Matsch. Ich kühle den Gefrierschrank auf -25° vor und frier dann direkt in einem Blister/Tablettenbox in dünner Schicht von max. 1cm Portionsweise ein. Konnte nichts negatives feststellen. habe aber auch keine Röntgentiefenanalys betrieben :D


    mfg Uwe

  • Hallo Anja,


    ich habe die Mysis von Pro Marin zum Füttern. Davon gebe ich seit ein paar Tagen immer einen Schwung in eine Petrischale und fische mit einer Pinzette die Kleinsten raus. Die Mysis sollten noch 2 Augen haben, davon scheinen die Pferdchen fasziniert ... das haben Sie zum fressen gern, zumindest bei mir. Meine Pferdchen sind ca. 5 Wochen alt und etwa 3 cm groß. Die Mysis wurde ohne Probleme angenommen, allerdings im Moment nur von den Größeren um die 3 cm.


    Gruß
    Ralf