Acartia tonsa Zucht


  • Hi Kin,
    Es ist im Laufe des threats mehrfach der Begriff drill cuttings erwähnt worden ohne ihn zu beschreiben. Gehe ich richtig in der Annahme, dass dies in Anlehnung an "drilling cuttings" =Bohrspäne^=Abfall^=Dtritus gemeint ist?

  • Hi Martin - sh. hier


    Zitat

    Original von kin-o


    Die Drill Cuttings sind sedimentaere Koerper, die durch das Bohren der Bohrloecher im Bodengrund entstehen. Das passiert, wenn man z.B. nach Erdoel sucht. Man weisst nicht, wie Flora und Fauna auf sowas reagieren, deswegen mache will ich diese Experimente machen.

  • Zitat

    Original von angi
    Hi
    ......


    Und zu Kin: Bei ihrer Thesis ging es um Drill Cuttings, nicht um Aquariumfischzucht.


    na ja, das hatte ich ja auch angenommen und so gesagt. Ich vermute, das es um Grundlagen für industrielle Planktonzucht geht. Mit den "drill cuttings" habe ich nicht wirklich was anzufangen gewusst =) , vermutete aber, dass es um die Verschmutzung geht, die durch die Tiere selbst erzeugt werden.
    Ich hatte da die Erklärung von Kin irgendwie überlesen :evil: und auch noch den vorherigen Beitrag gepostet.....
    Hallo Kin, meine Nachfrage hat sich damit erledigt.


    Zitat

    Original von angi
    Ich hatte ihr persönlich alle Infos zu Acartia gegeben, die sie zu ihrer Thesis brauchte. Man muss nicht alles öffentlich breit treten.


    Da halte ich es eher wie der Bäcker. Der verkauft seine Brötchen, nicht aber seine Rezepte. ;)


    Salzigen Gruß, Angi


    nun, dann hattest du ja mein "lass das und kauf das" doch verstanden ;)
    Aber wir sind doch hier nicht der Bäckerei? Deine Cops würdest du noch viel besser loswerden, wenn sie hier nachgezogen werden, weil dann der Importkrempel entfällt und es gewiss noch viele Leute gibt, die das Zooplankton nicht nachziehen wollen, es aber für annehmbares Geld kaufen würden.
    Das mit den Lizenzen kommentiere ich mal absichtlich nicht, wirklich nicht.

  • Zitat

    Original von nilpferd


    Für meine Begriffe wäre es in einem Forum, das sich mit marinen Nachzuchten (ich vermute mal, es handelt sich um Aquarienfische?) beschäftigt wichtig, die realen Möglichkeiten UND Erfahrungen mit gelungenen Züchtungen und -so wie in diesem Fall- mit dem richtigen Futter zu beschäftigen.
    Es kann ja nicht ernsthaft unser Ziel sein, Fischlarven mit Mitteln ernähren zu wollen, die häufig zu genetischen Fehlbildungen führen und die daraus entstandenen Nachfahren dann auch noch als Besonderheit verkaufen zu wollen.
    Genau das aber wird getan. Wenn ich mir die Nachzuchten von A. ocellaris anschaue, die mir in der Praxis zu Gesicht kommen, sehe ich eine sehr hohe Rate an Binden-Fehlbildungen.
    Ich bin kein Experte, vermute aber, dass dies auf die Ernährung der Larven und mangelhafte Selektion zurück zu führen ist. Darwin lässt hier mit erhobenem Zeigefinger grüßen.
    .


    Hallo Martin ,


    ich wäre sicher der letzte , der die qualitäten freischwimmender copepoden in frage stellen würde , halte es aber für reichlich überzogen , sie als einzige taugliche alternative zur fehlerfreien aufzucht für z.b. clownfische anzupreisen.
    Das geht mit sicherheit auch mit anderen vorgehensweisen mit zufriedenstellenden resultaten.


    Das problem mit calanoiden copepoden (auch bei den als "einfach" eingestuften a.tonsa) ist immer noch , sie in ausreichenden mengen kostengünstig herzustellen , das ist sogar noch in der proffessionellen aquakultur so .
    Calanoide copepoden stellen verglichen mit anderen zooplnakterkulturen sehr hohe ansprüche an sowohl wasserqualität , fütterung , und sonstige kulturpflege , und stellen somit sogar rein
    arbeitsmässig eine grössere herausforderung dar als z.b. eine ocellarisbrut ;)
    Man könnte auch sagen , entweder beschäftigst du dich mit copepodenzucht , ODER mit der fischzucht , beides könnte man bestenfalls als rentner unter einen hut kriegen ...


    mfg


    thomas

  • Zitat

    Original von nilpferd
    Aber wir sind doch hier nicht der Bäckerei? Deine Cops würdest du noch viel besser loswerden, wenn sie hier nachgezogen werden


    Hallo Martin ,


    was glaubst du denn ,wieso die kultivierung dieser copos so wenig verbreitet ist ?
    An dem bestem rezept arbeiten selbst die forscher noch , was bekannt ist , reicht , um sie zu kultivieren , auch oder gerade für den hobby"bäcker" , aber selbst ein gutes rezept ist immer noch keine garantie fürs gelingen ;)


    mfg


    thomas


  • Hallo Thomas,
    ich halte hier eine größere frei schwimmende Copepodenart seit einem Monat in 15 l Wasser ohne große Probleme. Ein Sterben hatte ein paar Tage nach dem Kauf meinen erhöhten Besatz auf das Optimum(?) reduziert und seit dem entnehme ich immer wieder mal was, ohne eine Reduzierung festzustellen. Diese Cops sind ohne spec, weil als futtertier verkauft worden.
    Auch Moina salina hält sich. Beide Futtertiere sind allerdings für mein Verständnis zu groß für meine Zwecke.
    Siehe auch meine Fotos dazu.

  • Hallo Martin,


    schöne Bilder! Die abgebildete Copepodenart stammt aus gemäßigten Gewässern, die teils monatelang austrocknen. Durch den Umstand, dass diese Cops auch größere Partikel aufnehmen (fressen sogar Brachionus) und in der Lage sind, Dauereier zu bilden, sind diese die wohl am leichtesten zu haltenden Calanoida. Auch eignen sie sich für Outdoorkultur und kommen auch nach unseren strengen Wintern zuverlässig im darauf folgenden Frühjahr wieder. Sie sind ein gutes Futter für zB. Mandarinfische, Anthias, Zwergseepferdchen oder Seepferdchenjunge. Für die Aufzucht von kleinen Fischlarven, sind sie wie Du bereits gesagt hast, weniger geeignet.


    Wie Thomas schon verdeutlicht hat, selbst ein gutes "Rezept" ist noch kein Garant dafür, dass die Kultur jedem Hobby-Züchter gelingt. Dies trifft insbesondere auf kleine und auf tropische Arten zu, die viel engere Umgebungsparameter tolerieren als die von Dir gezeigten Cops.


    Ich halte seit einigen Monaten Parvocalanus - einen tropischen sehr kleinen Calanoida - in einer Dauerkultur und glaube mir, diese erfordert sehr disziplinierte tägliche Pflege. Machbar ist eine solche Kultur aber. Ich halte sie in einer Stockdichte von 1 bis 2 Cops per ml. Doch eine 3 tägige Abwesenheit würden sie nicht überleben. Deshalb bin ich heil froh, dass ich meinen Geschäftspartner AlgaGen überreden konnte, diese ebenfalls in Dauerkultur zu halten, da dort auch das Wochenende über Personal ist und so die Kulturen "safe" und im Notfall wieder leicht beschaffbar sind. Denn mit solch kleinen Copepoden kann man selbst winzigste Fischlarven wie zB die von Zwergkaisern zuverlässig ernähren. Deshalb sehe ich persönlich in den neu verfügbaren Copepodenarten ein großes Potential für die marine Zierfischzucht - auch wenn es nicht jedem Hobbyzüchter gelingen wird, diese Cops zu kultiviern :D

  • Thomas,



    da ich Deine bisherigen Zuchterfolge kenne und weiß, das Du über einen reichen Erfahrungsschatz auch in der Futtertierzucht verfügst, bin ich mir ziemlich sicher, dass Dir eine Dauer-Parvokultur ebenfalls gelingen kann ;)


    Wirklich schade, dass es damals nicht geklappt hat. Wir holen das irgendwann nach.

  • Hallo Angi,
    wenn du weißt, dass diese Cops Dauereier bilden, ist dir vielleicht auch bekannt, ob sie sich NICHT NUR über Dauereier vermehren und möglicherweise wie Artemia auch Nauplien direkt (er)zeugen können.
    Besten Dank für deine Info, vielleicht hast du einen Tipp, welche Art das ist? Leider kann ich den Cop unter meinem Mikroskop nicht auf die Brust drehen und die eingeklappten Ruderfüße (?) und den Schwanz so spreizen, dass man mehr erkennen kann :D . Die Biester sind entweder so wieselflink, dass du sie unter dem Okular nicht fixiert bekommst, oder du stoppst sie mit Wasserentzug und dann liegen sie eben so da. Für mich und meine momentane Ausrüstung nicht zu ändern.


    Noch was nebenher.
    Ich werde ab dem 27. diesen Monats für 16 Tage in Kenia am Meer sein. Ist es sinnvoll, dort etwas in einer Thermoskanne einzupacken oder ist das eher vergebene Liebesmüh? Mikroskop und Rechner habe ich dabei, genug Zeit auch. Möglicherweise sind auch Kunststoffbeutel eine Alternative. So was schweiße ich schon mal mit nem Bügeleisen zu. Ich bin da flexibel.
    Also schauen werde ich auf jeden Fall, das Mikroskop ist dabei!!! Das steht schon heute fest.

  • Zitat

    Original von nilpferd
    Hallo Angi,
    wenn du weißt, dass diese Cops Dauereier bilden, ist dir vielleicht auch bekannt, ob sie sich NICHT NUR über Dauereier vermehren und möglicherweise wie Artemia auch Nauplien direkt (er)zeugen können.


    Yep - diese Copepoden tragen einen Eisack, aus dem lebende Nauplii schlüpfen, wenn die Umgebungsparameter stimmen. Sie sind also keine Eierabwerfer wie Acartia oder Parvocalanus.



    Keine Ahnung, welche Art es ist. Selbst für Taxonomen ist die genaue Artbestimmung fast unmöglich, wenn nicht die genaue Fundstelle bekannt ist.


    Klar kannt Du einen Planktonzug in Kenia versuchen und einzelne Arten isolieren, um 1 Weibchenkulturen zu starten. Vorsichtig wäre ich dennoch, denn es gibt auch viele schädliche Arten (Stecher zum Beispiel) oder carnivore.