Beste Artemien

  • Hi angi!


    ich weiß du bist auch ein Fan vom Sonnenlicht. ;)
    Weißt du vielleicht zufällig, was Moinas und tiggerpods an Minus graden aushalten?
    Voriges jahr hatte ich sie ja in dem nebengebäude und habe sie einfach vernachläßigt, da ich dachte im Frühjahr kannst die Behälter sowieso leeren und im Frühjahr hatte ich einen vollen Pott mit Moinas.?????
    Frage deswegen, da man im Netz eigentlich nur von 20° stellen sie die Fortpflanzung ein und was passiert danach. Hatte voriges jahr -1°, das heißt Eisbildung an der Wasseroberfläche. Diese tiere geben mir irgendwie Rätsel auf. Nach den Angaben im Internet dürften sie ja nicht mehr leben.
    Danke
    Gruß Geri

  • Hi Geri,


    da ists von Vorteil, wenn man wie ich in Bayerisch Sibirien lebt. Da weiß man, dass Zooplankter wie Tigerpods und Moina, aber auch die käuflichen Pods in Tüten (die aus den gemäßigten Zonen) auch nach minus 26 Grad und komplett zugefrorenem Medium zuverlässig im Frühjahr wieder kommen ;)


    Das schaffen im Prinzip alle, die in der Lage sind, Dauereier auszubilden.

  • Hi Geri,


    jau - auch die Moinas legen Dauereier. Hier manchmal schon Mitte/Ende September. Also im Spätsommer besser keine Kübel mehr reinigen oder eben vorher die Eier aussieben und bei einem Neuansatz wieder mit reingeben.


    Mei Geri, bei Dir ists ja auch nicht viel wärmer als hier LOL

  • Hallo!


    So, jetzt habe ich angeregt von Martins Bericht auch Sera getestet und zwar den Artemia-Mix. Ein Päckchen auf 0,5 l Wasser ergibt Salzwasser mit 35 Promille. Nach 24 Stunden waren bei 22 - 24°C zwar viele geschlüpft, aber es waren auch erkennbar noch viele ungeschlüpfte Cysten vorhanden. Nach rund 40 Stunden zeigte sich eine große Menge Nauplien und die leeren Schalen stiegen nach oben, aber es schwebten doch auch noch viele ungeschlüpfte Cysten/leere Schalen in der Wassersäule. Das macht das Abtrennen schwierig. Aber da ich dafür sowieso die Hobby Artemiaschale verwende, ist das saubere Trennen kein Problem.


    Die Nauplien sind sehr klein, gemessen habe ich sie aber nicht. Sie zeigen sich unter dem Mikroskop sehr agil. Allerdings stellt man unter dem Mikroskop auch fest, dass sich die recht unterschiedliche Schlupfzeit doch deutlich auswirkt. Während die frisch geschlüpften Nauplien noch ihre typisch rundliche Form aufweisen, haben die ersten bereits Instar II erreicht und sind damit wesentlich größer. Das macht die Verfütterung an Larven, die auf kleinste Futtertiere angewiesen sind, schwierig, da größere Nauplien nicht mehr gefressen werden und dann das Wasser belasten.


    Das war jetzt natürlich ein einmaliger Durchlauf, der keineswegs repräsentativ und daher nur sehr eingeschränkt aussagekräftig ist. Ich habe das Gefühl, dass die Menge an Cysten für 0,5 l Wasser zu groß ist. Ich werde daher in den nächsten Tagen eine halbe Portion testen, natürlich mit entsprechender Ergänzung von Meersalz.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Mojens,
    ja Leute, ich will da gar nicht wiedersprechen. Sonne kann logischerweise nicht ersetzt werden. Weder vom Spektrum noch von der Intensität.
    Ich bitte aber darum, die Diskussion sachlich und auf das Machbare zu lenken.
    Ich habe ja nicht dagegen oppuniert, das Artemia im Freiland zu halten ist. Ganz im Gegenteil. Ich habe schon wahre Riesen so ca. 1980 bei Herrman Dahlke in Angermünde besichtigen können. Dessen Garten war geradezu übersäät mit Wannen, in denen Artemia überwinterten und im Frühjahr wieder aufkamen.
    Ein Urgestein der Seewasser-Aquaristik in Deutschland, der seine ersten AQ noch mit Kohle oder Holz auf Temperatur brachte.....
    Das ist es also nicht. Ich bezweifele, das eine Algenkultur im Freiland nach oben offen überleben kann. Egal welchen Flagellaten wir nehmen, er wird durch Eintrag aus der Umgebung (und sei es durch einen Vogelschiß) binnen kurzer Zeit dominant abgeschafft. Oder warum haltet ihr Eure kostbaren Kulturen relativ steril?
    Rhodomonas überlebt im Freiland, davon bin ich überzeugt, keinen Monat ohne Abdeckung.
    Mit Abdeckung gibt es andere kitzelige Probleme.
    Und die Artemia? Ja meine Güte, die leben auch von anderen Algenarten und vermehren sich im Freiland. Nur ebend lange nicht so produktiv, wie mit gut gefütterten Flagellaten.


    Übrigens sind nun bei mir die Sera-Artemien eindeutig keine Nauplien mehr (flüssige Schwimmweise) Bei Inve zuckt es noch. Ich werde morgen mal Fotos fabrizieren. Es sieht so aus, als würde auch eine größere Zahl an Sera-Artemien unter sonst gleichen Bedingungen (gerade noch mal Rhodomonas nachgefüllt) vorhanden sein.


    Gruß

  • Hallo Martin!


    Die Zucht sensibler Planktonkulturen im Freien läuft immer Gefahr, mit invasiven Arten infiziert zu werden, sicher noch mehr als im Haus. Aber man kann schon ein paar Maßnahmen ergreifen, z.B. geschlossene Beutel verwenden, Belüftung der Behälter über Filter und Waschflaschen, kleiner Luftauslass mit Wattepfropfen etc. Ein größeres Problem sehe ich für empfindliche Arten darin, dass die Umweltbedingungen stark schwanken können. Anbei Bilder einer Freilandkultur (Diatomeen, vermutlich Nitschia sp.).


    Aber auch das wäre ein eigenes Thema wert.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!


  • Hallo Wolfgang,
    genau das, deswegen fand ich ja den Ansatz mit den Beuteln interessant. Da bleibt es aber beim Zufüttern, nur die Artemienwannen sind dann größer als im Innenraum.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin!


    Da Artemien nonfakultative Filtrierer sind, kann man sie ja mit allem möglichen füttern. Es muss nur verwertbar und klein genug sein. Bei mir bekommen sie immer das, was gerade anfällt bzw. übrig ist. Allerdings zeigen sie bei verschiedenen Futtersorten auch ganz unterschiedliches Wachstum. Bei uns schlägt halt die Schweinshaxe auch besser an, als das Salatblatt :D.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!


  • Ja klar,
    aber die Schweinshaxe macht dich auf Dauer auch nur fett und nicht besonders nahrhaft. ;)
    Also, am Leben kannst du Artemia in Freilandkutur zur Not auch mit "Missachtung" halten. Das ist für mich kein Thema. Aber die Artemien, die du fotografiert hast, sind schöne fette, mit Flagellaten groß gezogene Artemia. Es sind keine nebenbei entstandenen Populationen. Das sollten unsere Mitleser wissen. Es ist auch (und gerade) in der Freilandkultur nicht einfach, solche schönen Artemien zu bekommen.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin!


    Die Artemien auf den alten Fotos wurden tatsächlich mit unterschiedlichsten Sachen gefüttert, insbesondere auch mit verschiedenen Phytoplanktonsorten. Ob die Färbung daher kommt oder auch nur wesentlich beeinflusst wird, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen. Quellen zufolge hängt sie auch mit Sauerstoffwerten zusammen. Und auch hier gebe ich dem Sonnenlicht zumindest einen Teil die "Schuld". Indoor habe ich auch schon rote Tiere gezogen, aber nicht in der Qualität.


    Hast du noch welche aus deinem Vergleichstest?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!


  • Ja Wolfgang,
    ich hatte ja versprochen, sie bis zum adult werden zu begleiten. Ich habe die Menge bei beiden Artemia-Populationen nach Augenmaß gleichmäßig reduziert und versucht, die Färbung der beiden Maßbecher durch Zugabe von Phyto gleich zu halten. Das Wasser (nun je 1l) ist bislang nicht gewechselt worden.
    Beide Populationen sind agil und anscheinend gesund.
    Aber in den letzten 4 Tagen hat sich Dramatisches getan. Die Krebschen sind nund so gut wie erwachsen, die Sera-Krebse wachsen wie doof weiter und die Inve-Artemia bleiben stehen(?)
    Die anliegenden Bilder sind gleichen Maßstabs (!!). Da habe ich nicht dran gedreht, es sind jeweils die größten Tiere, die ich finden und fangen konnte.


    Gruß
    Martin


  • Hallo Wolfgang,
    ich sehe das auch so. Erstaunlich ist für mich, das dennoch beide Sorten in etwa gleiche Ausgangsgröße hatten. Weil mich das verdutzt, werde ich den Versuch in etwas größerem Volumen mit weniger Tieren wiederholen.
    Anliegend mal der Versuchsaufbau gerade eben fotografiert, also aktuell.
    Gruß
    Martin


    links: Inve; rechts:Sera

  • Zitat

    Original von Mxmartin
    Hi!
    Ich hab noch ein Foto von 2008 gefunden! Grössenvergleich Ocillaris 36Std, alt mit Artemien 430µm frisch geschlüpft!
    Und ein Link von mir aus 2008!
    http://www.riffaquaristik.at/f…B6ssenvergleich#post78961


    Hallo Martin,
    ich habe -obwohl nun schon sehr spät- eine Bemerkung zu dem Foto anzubringen.
    Die Fischlarve ist in diesem Zustand sehr aufgedunsen. Der Maßstab zur Nauplie stimmt nicht wirklich. Dennoch, wenn meine A.percula wieder laichen, werde ich zwei Aufzuchten mit Inve und Sera betreiben.
    Mal sehen, was dabei raus kommt.
    Übrigens sind nun 4 Perculas am groß werden. Sie wohnen schon in Anemonen und kabbeln sich....
    Einer ist aus der ersten Nachzucht übrig geblieben, die anderen Drei aus der folgenden...
    Bemerkenswert dabei ist, dass bisher nur die vordere weiße Binde vorhanden ist.
    Aber auch das werde ich dokumentieren.... Ich bin gespannt.
    Gruß
    Martin


  • Hallo Wolfgang,
    danke für die Info. Genau das habe ich auch getan. Die Hobby-Schale ist wirklich ein geniales Hilfsmittel, wenn auch die Befüllung gelernt werden will.....
    Aber wozu haben wir ein Hirn?! :lol:
    Schön, das du meine Schlupfraten bestätigt hast?!
    Da ich aber nicht von Sera bezahlt werde, will ich auch andere Produkte testen. Möglicherweise gibt es da ja noch unbekannte Welten.


    Gruß
    Martin


    Special thanks to Wolfgang:
    ich muss ganz ehrlich eingestehen, dass mir die Stadien der Artemia-Nauplien nicht bekannt waren und ich also nach deinen Antworten in Google meine Dummheit etwas überdeckt habe. An dieser Stelle also mein Dank für die begleitenden Beiträge von dir.



    p.s.
    ich habe Wolfgang wohl nicht vollständig interpretiert. Darum hier noch ein Nachsatz.
    Angebrütet sind Artemias durchaus in der Lage ganz ohne Licht zur Welt zu kommen. Das heißt, in der "Hobby"-Artemia-Schale erwischst du jeden Tag die, die gerade geschlüpt sind. Nur Mut, das funzt!!!
    Ich benutze bei mir in der "Hobby"-Schale kein reines Salzwasser sondern Rhodomonas-Wasser. Die Nauplien werden also sofort "angereichert".
    Und noch mal eine eine Bemerkung zu den Nauplien-Staden: ganz unabhängig vom Stadium verändern die Nauplien in meinem Versuch ihre Größe in den ersten 48h NICHT.
    Das heißt aber nicht, dass die Nauplien eventuell schneller werden und damit für die Fische schlechter erreichbar. Das mochte ich noch bemerken.

  • dramatisch.
    Heute das Sera-Gefäß in grünem Zustand vorgefunden und die großen Artemia flitzen sehen....
    Bei Inve geht es gemächlich zu.
    Wasserwechsel bei beiden Linien beschlossen und Gefäße mit R. baltica befüttert.
    Alles wieder easy.

  • Hallo Martin!


    Zitat

    Wasserwechsel bei beiden Linien beschlossen und Gefäße mit R. baltica befüttert.

    Ich denke, das war eine gute Entscheidung. Man sieht die Sera-Brummer sogar bei diesem Maßstab schwimmen.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!