Beste Artemien

  • Hallo Nilpferd,


    um Deinen kleinen Vergleichstest noch etwas seriöser und aussagekräftiger zu machen, wäre es viell. sinnvoll auch die Chargennummer der Batches bzw. Abfülldatum der Hersteller anzugeben. Nur so als Idee. Sonst könnte vielleicht jemand auf die Idee kommen, dass eine uralt Charge mit einer frischen Abfüllung verglichen wurde..


    Das der verwendete Sera-Batch zu INVE-Batch annähernd gleich große Nauplien hat, hast Du nun schön und auch ausreichend dokumentiert. Danke.


    Da besonders kleine Nauplien nur als Erstfutter für Fischbrut verwendet werden, finde ich persönlich die Wachstumsrate der Nauplien nicht besonders wichtig. Lobend ist aber anzumerken, dass Du die Nauplien sehr gut ernährst, da kein 5-Tages-tod auftritt :D


    Interessant fände ich dagegen wie schon bemerkt, die Wachstumsfortschritte bei mit diesen Nauplien (frisch geschlüpft) gefütterter Fischbrut! Das würde auch etwas über die "inneren Werte" der Cysten aussagen. Das liesse wenigstens einen indirekten Vergleich auf Nährwerte zu.


    Vielen Dank nochmals für Deine Dokumentation.

  • Hallo angi @ Allemal,
    ja, die Chargen-Nr ist nur bei Sera vorhanden. Das 1l-Gebinde steht bei mir schon ungeöffnet fast 1 Jahr in der Gegend rum, die Inve-Cysten habe ich vor 5 Monaten gekauft.
    Die MHD ist bei Sera 01/2016 und bei Inve 01/2012
    (siehe anliegende Bilder)


    Ja, ich habe ja versprochen, dass ich die Aufzucht mit Artemia versuchen werde. 2 Aufzuchtbehälter für die Fischlarven habe ich und der letzte Wurf hat gezeigt, dass mein Prinzip funktioniert.
    Wenn ich mit Artemia füttere kann ich die Maschenweite auf wenigstens 100 um vergrößern. Entsprechendes Gewebe muss ich noch beschaffen. Im Moment sind es ca. 40um und da ist der Austausch mit dem Aquarium noch nicht zu 100% optimal. Die Größe werde ich auch noch verändern....
    Das ist aber ein extra Thema.
    Die 5 Fischlein (ja, nun sind sie Fische und 16 Tage alt) vom 2. Wurf leben schon in einer Mini-Kupfer-Anemone. Leider hat sich die Laichplatz-Anemone wieder einmal geteilt, so das es wieder eine längere Laichpause geben wird.
    Dessen ungeachtet wird es weiter gehen.
    Gruß
    Martin

  • Hallo!


    Angi hat natürlich damit recht, dass die Aufzucht der Artemien wenig über ihre Brauchbarkeit als Larvenerstfutter besagt. Trotzdem finde ich es sehr interessant, die Doku von Martin fortzuführen, zumal es nicht viele vergleichbare gibt. Gerade die Frage, wie lange es dauert, eine bestimmte Naupliengröße zu erreichen, kann auch in der Zucht eine Rolle spielen und viele ziehen ja auch Artemien groß als Lebendfutter. Also bitte weitermachen, wenn es nicht zuviele Umstände macht. :ja:


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Leute!
    Ich habe auch vor kurzem Artemien in einer 2l Colaflasche gross gezogen! Seit ich Rhodomonas und Iso habe hat es auch funktioniert! Mit meinen Synecoccocus haben immer nur ein paar überlebt, und die hatten Verdauungsschwierigkeiten! (Bis zu 3cm Kotfäden)! Hab es leider nicht so gut wie Martin dokomentiert! Nach 3 Wochen sind die ersten lebenden Naupilen der Elterntiere geschlüpft: Hab sie jetzt bis zur dritten Generation aufgezogen und vorgestern verfüttert! War wirklich interessant, aber sie haben mir mein Phyto weggefressen! Jeden Tag 2x Fütterung! Der verbrauch war mir dann zu gross.
    @ Martin:
    Frage: belüftest du die Artemien? Ich habe meine belüftet, und da sind immer ein paar verkrüppelt duch die Luftblasen!

  • Hallo Martin,
    ich belüfte nur ein wenig. Nicht so, dass alle Purzelbäume schlagen; also blub,blub - nicht brrrrrt :lol:
    Die Nauplien sind, wie du das richtig schreibst nach etwa 4 Wochen so weit, dass sie Eipakete bilden und die Jungen Nauplien direkt abgeben, also im Prinzip lebend gebähren. Sie schwimmen dann lange als Paar herum. Ihre Endgröße hängt von der Salzkonzentration (der Dichte) ab. Ich verzichte hier bewusst auf Varianten, weil ich die Dichte so, wie in meinem AQ halte.
    Außerdem wollte ich auch rausbekommen, ob diese Nauplien größer oder kleiner sind als die aus den Dauereiern (Zysten), habe das aber noch nicht gemacht. Man weiß ja nie, wie alt die wirklich sind, wenn man sie vor dem Objektiv hat. Also ich jedenfalls nicht solange sie diese typisch rundliche Form haben.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,
    noch Eines habe ich vergessen. Du kannst das Phyto für die Aufzucht nicht nur kaufen, du musst es aktiv selbst vermehren. Ab und an kommst du nicht umhin, etwas nachzukaufen, aber den Grundstock musst du selbst im Haus haben. Dann kannst du auch die Artemia über längere Zeit am Leben halten.


    Gruß
    Martin

  • Hi Namensvetter!
    Die Algen züchte ich ohnehin, aber in kleinerem Massstab, da ich nicht so viel Platz habe! Hab 4l Rhodomonas, 3l Iso und 6l Synecoccocus! Nächstes Jahr ist mein Sohn 18, und dann fliegt er raus! dann hab ich mehr Platz! :D
    Nein im Ernst, er bekommt die wohnung meiner Freundin, aber nur wenn er so weit ist!
    Übrigens meine Flasche macht nur Blub, Blub! Hast du schon mal ohne Belüftung probiert?

  • Hallo,
    ich füttere immer noch mit Isochrysis, werde diese Algenart aber nicht weiter vermehren.
    Rhodomonas gefällt mir besser und ist produktiver.
    Hier noch mal die beiden Artemia-Sorten (immer noch als Nauplien, aber man sieht die Fortschritte im Körperbau und in der Größe. Noch schwimmen sie aber nicht gleitend.


    Von der Inve hatte ich das 6-Tages-Foto wohl nicht gemacht, muss noch mal suchen...


    Gruß
    Martin

  • Hi Martin!
    Die Luft brauchst beim Artemia aufziehen nicht, nur die ersten Tage nach dem Schlupf, sonst pappen sie dir auf den Scheiben und Boden fest, durch das abgelagerte Phyto, dann kannst sie ohne Luft groß ziehen. Die Outdoorzuchten laufen ohne Luft im Sommer.
    Bevor sie verfüttert werden werden sie angereichert und paßt. ;)


    Gruß Geri

  • Zitat

    Original von geri
    Hi Martin!
    Die Luft brauchst beim Artemia aufziehen nicht, nur die ersten Tage nach dem Schlupf, sonst pappen sie dir auf den Scheiben und Boden fest, durch das abgelagerte Phyto, dann kannst sie ohne Luft groß ziehen. Die Outdoorzuchten laufen ohne Luft im Sommer.
    Bevor sie verfüttert werden werden sie angereichert und paßt. ;)


    Gruß Geri


    Hallo Geri,
    ich habe auch eine Tonne draußen. Das ist aber verschwendeter Platz. Die Ernte ist relativ gering, weil sie von minderwertigen Algen leben. Man kann so was machen, ist auch interessant, aber eben ein Muster ohne Mehrwert. Falls natürlich bei dir ein Pool leersteht, da rede ich nicht von. ;) Das wär doch mal was......
    Und ja, man kann die Luft abschalten, wenn es nur um die Artemia geht. Wenn du allerdings einige Artemia in (z.B.) Rhodomonas groß ziehen willst und nicht alle 3 Tage nachfüttern magst, kommst du um Belüftung nicht drumrum.

  • Hallo Martin!


    Ich will deinen sehr interessanten Thread nicht mit dem Thema "Freilandkultur" auf einen Nebenschauplatz führen. Aber dass die Freilandkultur schlechter wäre als Indoor, deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Im Gegenteil: Die Indoor-Kultur ist wesentlich aufwändiger, weil eben nur mit hochwertigen eigens gezogenen Algen rentabel und trotzdem nicht so massereich, weil eben die großen Behälter in der Regel fehlen. Auch ist Sonnenlicht, Wind und Wetter m. E. durch nichts wirklich zu ersetzen. Der Bericht über meine Artemiawanne ist zwar alt und du wirst ihn vermutlich kennen, aber er gilt immer noch und ich glaube, dass man den Ertrag schon erkennen kann.


    Aber das wäre ein eigenes Thema und soll deines nicht verwässern.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi!
    Ich mache nur outdoorzuchten, ausser im winter, so wie Wolfgang schreibt, sind sie sehr ertragreich, das betrifft Tiggerpods Moinas und Copepoden.
    wir haben keine Pools sondern nur flache Wannen und Aquarien, der Fehler was viele machen ist das sie Tonnen bis oben voll füllen, sie brauchen da flache Gefäße.
    Wenn Rhodomonas in den Wannen ist, dann hält sich das länger, da durch das Sonnenlicht sich die Rhodomonas auch vermehrt, das funktioniert übrigens mit fast jedem Phytoplankton (Warmwasserstrain).


    Gruß Geri

  • Hallo Wolfgang, Hallo Geri,
    ich finde nicht, dass die letzten Beiträge -übrigens ist das nicht mein Tread, ich habe mich nur "eingeschlichen"- den Kontext verwässern, ganz im Gegenteil.
    Meine Meinung: Rhodomonas kann in freier Kultur nicht lange überleben, denn mit der Sonne ist auch der Eintrag wesentlich robusterer Algen gesichert. Ich habe es zwar noch nicht probiert, behaupte aber mal, das Rhodomonas in Freiwasser-Kultur nicht lange überleben kann. Hier wäre ich auf die Meinung von angi gespannt, die sollte da doch praktische Erfahrungen haben.
    Aber, wenn Geri hier positive Erfahrungen hat, werde ich die für einen Versuch nutzen, zumal Rhodomonas im Indoorbereich ja sehr produktiv ist und man den Verlusst eines Ansatzes durchaus "verschmerzen" kann.
    Let's do it. Ich lerne täglich dazu.


    Gruß
    Martin

  • Hi,


    ich kann die gestellte Frage, ob sich Rhodomonas auch outdoor kultivieren läßt, nur subjektiv beantworten. Denn ich impfe meine Outdoorgefäße immer mit Algenmischungen an. Auch wenn dadurch im Vorfrühling das Wasser meist durch die dominierenden Kieselalgen braun erscheint und im Frühsommer durch andere Algendominanz dann grün, sind dennoch immer mehrere Algenspezies vorhanden - was ich schon mehrfach mit einem Blick durchs Mikroskop feststellen konnte. Da ich jedoch auch schon mehrfach im Sommer Acartia in den Outdoorkübeln kultiviert habe, gehe ich davon aus, dass die für Acartia notwendigen Flagellaten wie zB. T-Iso oder Rho auch vorhanden waren.


    Fragt doch mal Sylvio von der ZML, wenn ich mich recht erinnere, hat er vor Jahren mal große Mengen Rho für einen Versuch outdoor in Tüten kultiviert.


    lg, Angi

  • Hallo angi,
    danke für den Hinweis. Outdoor und Tüten ist natürlich ein (mir bisher unbekanntes) Rezept. Finde ich gut, trifft aber den Kern vermutlich nicht. Die Ursprungsfrage war ja die Artemia-Zucht, die in Behältern und im Innenraum mit R. ganz gut und mit hoher individuendichte zu bewerkstelligen ist. Die Frage ist halt, ob und mit was man draußen zufüttert. R. wirklich im Fass zu kultivieren erscheint mir eher unwarscheinlich. Sie ist nach meinen Erkenntnissen zu schnell verschwunden. In Tüten? Das mag funktionieren und hilft bei der Reduzierung der Kosten.


    Gruß
    Martin

  • Hallo!


    Da muss man sicher unterscheiden: Das eine ist die Frage, ob man Phyto im Freiland kutlivieren kann. Das kann man grundsätzlich bejahen, wobei Standorte in praller Sonne oder offene Gefäße in der Regel nicht lange gut gehen. Eine andere Frage ist, ob und wie man Artemien im Freiland kultivieren kann. Das geht ohne Zweifel, ich mache es ja seit Jahrzehnten. Allerdings ist es mir z.B. nie gelungen, ohne Zufütterung ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Verbrauch des Phyto herzustellen. Unabhängig davon, dass sich auch bei mir im Laufe des Jahres die Phytozusammensetzung ändert, vermehren sich bei gutgehender Kultur die Artemien und vor allem Brachionus so, dass sie die Behälter irgendwann leer fressen. Deshalb ist es sicher besser, Phyto getrennt zu kultivieren und immer wieder den Artemien zuzusetzen.


    Zitat

    Fragt doch mal Sylvio von der ZML

    Das kann er gerne auch hier beantworten, dann haben alle etwas davon. ;)


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi,


    meine Erfahrung zeigt auch:


    um hohe Individuenzahlen von Artemien outdoor ernten zu können, muss man auch da regelmäßig große Mengen hochwertiges Phyto füttern.


    Kulturen mit sporadischer Phytoanimpfung bringen nur mäßigen Erfolg, auch wenn Artemien als Filtrierer nicht selektieren und quasi alles fressen, was einstrudelbar ist. Dann entwickeln sich die Individuen auch viel zu langsam, die Individuendichte allgemein ist bescheiden.


    Je nach Futteralge variiert ja schon die Entwicklung selbst von Artemia adult zu adult von 14 Tagen bis mehrere Wochen, selbst wenn sehr großzügig gefüttert wird.


    Rhodomonas fördert auf jeden Fall bei Artemien die schnellste Entwicklung von Ei zu Adult. Gut eignet sich auch Thallassiosira (wobei ich bei der immer mit bakteriellen Trübungen zu kämpfen hatte), Dunaliella geht auch oder Phaeodactylum für größere Nauplien.


    Ich bin ganz froh, dass ich nun schon das 2. Jahr nicht auf Artemien angewiesen bin. Brauche nur größere Mengen Cops und da gibt es einige, die outdoor ohne großen Aufwand züchtbar sind.

  • Hi martin!
    Ich würde T-iso nicht verwerfen, das bringt zu Rhodomonas noch ein plus, so wie angi schreibt, mehrere Phytokulturen bringen nur Vorteile.
    ich kutiviere schon einige zeit im Sommer Phyto in einem nebengebäude, das nur Vormittagssonne hat, durch das Gebäude ist es immer kühl, bekommt keine Mittagshitze ab und die Phytokulturen sind um das doppelte ertragreicher, das bekommst mit Lampen nicht hin und ich habe schon alle Lampenarten durch und stromsparend ist es ausserdem.
    War schon immer für Sonnenlicht das bringt mehr, am liebsten würde ich sogar alle meine Becken outdoor halten, aber leider ist da der Winter der einem einen Strich durch die Rechnung macht.
    Ein großer Wintergarten wäre der Hammer, leider habe ich das Geld nicht aber mir schwebt ein wintergarten von mind. 60m2 vor, da könnte ich dann so einiges machen. :D
    Noch zu den Artemien, vergleiche einmal indoorzuchten von der Farbe her mit outdoorzuchten, das gilt auch für Tiggerpods, denke nicht das die nur so rot sind, das sie vielleicht einen Sonnenbrand haben. ;)
    Momentan ziehe ich angereicherte Artemien für meine Mandarinnachzuchten, da sie mir schon die Haare vom Kopf fressen und ich möchte sie nicht dauernd mit Frofu füttern.


    Gruß Geri

  • Zitat

    Original von geri


    War schon immer für Sonnenlicht das bringt mehr, am liebsten würde ich sogar alle meine Becken outdoor halten, aber leider ist da der Winter der einem einen Strich durch die Rechnung macht.


    Hi Geri, Du bringst es wie immer auf den Punkt. Natürliche Sonnenstrahlung ist durch nichts zu ersetzen. Carotinoide zb werden ja nur outdoor zum Schutz vor aggressiver Sonnenstrahlung ausgebildet. Das kriegst Du indoor nicht hin.