Haltung und Vermehrung von Tiggerpods

  • Hallo,


    momentan haben wir im Garten im 90L-Kübel eine recht gut laufende Tiggerpods-Kulter. Nun steht ja schon bald wieder der Winter vor der Tür und wir würden gerne zumindest einen Teil davon in die Garage bzw. Wohnung stellen, um auch über den Winter regelmäßig Futtertiere entnehmen zu können. Haben uns auch schon Gedanken wegen der Zufütterung im Winter gemacht, denn die Gartenkultur war ein Selbstläufer.


    Unsere Fragen:
    1. Womit kann man über den Winter am einfachsten zufüttern, ohne noch wieder eine extra Phyto-Zucht o.ä. pflegen zu müssen?
    2. Brauchen die Tiggerpods eigentlich unbedingt das Sonnenlicht?
    3. Welcher Standort bzw. Temperatur ist für die Überwinterung empfehlenswert?


    Grüße
    Anja


  • Hi,


    1. mit Spirulina Flocken von OSI
    2. Jain, eine 965er ( Osram Biolight ) Röhre tut es auch
    3. Zimmertemperatur zwischen 15 und 23°C ist OK


    mfg Uwe

  • Hallo!


    Uwe hat schon recht, aber nur mit Spirulina habe ich nicht so gute Erfahrung gemacht. Ich füttere Pellets mit Omega 3 zu, darauf stehen sie offensichtlich sehr. Auch Instantalgen - sparsam eingesetzt - fördern die Vermehrung. Vermutlich sind Bakterien, deren Wachstum durch die verschiedenen Futtermittel gefördert wird, nicht unwichtig. Da kann man gut herumexperimentieren ;). Die Indoor-Kulturen beleuchte ich übrigens mit handelsüblichen LED-Leisten, das reicht auch.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo!


    Ich denke mittlerweile, dass es kaum etwas gibt, mit dem man die T. californicus NICHT füttern kann :). Meine Vermutung geht dahin, dass Bakterien und/oder Einzeller bei der Ernährung eine große Rolle spielen. Diese Vermutung wird auch dadurch genährt, dass z. B. die Beigabe aktivierter Hefe (Hefe in Zuckerlösung) die Vermehrung fördert.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • hallo wolfgang,


    vor jahren war die frage : wie erhalte ich tigriopus am leben? heute frage ich mich eher: wie rotte ich sie aus? ;)
    tatsache ist, wenn man die carnivoren in eine calanoide kultur einschleppt oder zu harmlosen tisben, gewinnen die dicken roten.
    eine co-kultur mit moina funktioniert allerdings. vielleicht sind die schalen der moina zu hart. und mit artemien kann man tigerpods auch gut halten, da fallen immer tote a-nauplien an, die lecker futter bedeuten.
    zarte fischlarven werden aber leider auch von tigriopus angefallen. super :-/


    auf der anderen seite: viele fohlen stehen richtig auf die dicken harps obwohl die freischwimmenden offensichtlich (nach meinen erfahrungen in bezug auf wachstum von fohlen) den besseren nährwert darstellen.
    ich halte die tigers derzeit nur noch wegen den zosterae... zu fohlen-neonaten sollte man sie aber nicht rein schleppen

  • Hallo Angi!


    Mir geht es genau so, ich halte deren Verschleppungspotential fast schon für höher als bei Brachionus. Allerdings habe ich bei Artemien andere Erfahrungen gemacht. Meine Artemiawanne dürfte ja mittlerweile bekannt sein. Nachdem ich erstmals Tiggerpods eingesetzt hatte, starben die Artemien nach und nach aus. Nachdem die Tiggerpods den Eiswinter überlebt haben, war es mir nicht mehr möglich, Artemien in größerer Zahl in der Wanne aufzuziehen. Dann kam der Winter 08/09, in dem wir extrem lange tiefe Frostperioden hatten. Das haben auch die T. californicus nicht überstanden (dachte ich). So konnte ich heuer im Frühjahr wieder Artemien großziehen und habe wirklich große Mengen geerntet. Doch da tauchten die Pods allmählich wieder auf (Überlebende oder Eingeschleppte) und die Artemien gingen zurück. Ich habe Unmengen Nauplien nachgesetzt und gut gefüttert, aber so gut wie keine Artemie mehr großziehen können. Jetzt wimmelt es wieder von Pods, die alle meine Fische lieben, vor allem aber die Mandarin und die Blaustreifen-Seenadeln, die nach der Copepodenfütterung eher wie umgekippte Seepferdchen ausschauen :D.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang,


    natürlich hast Du mit Deiner Beobachtung recht. Eine Mischkultur Artemia/Tigerpods geht immer zu Lasten der Artemien. Da gibt es kein harmonisches Nebeneinander. Solche Kulturen werfen generell nicht so viel ab wie Reinkulturen aka Massenzuchten. Doch für denjenigen, der nur immer mal ein paar Artemia als Leckerli ernten will, eigenen sie sich ganz gut, weil die Gefahr des Umkippens wegen evtl. abgestorbener Artemianauplien komplett entfällt.


    Mit der Verschleppungsgefahr hast Du auch recht. Die Viecher überleben sogar Süßwasser (zumindest stark kalkhaltiges wie meines, was nochmal die Verschleppung fördert).


    Tigerpods - Segen oder Fluch??


    Ich zumindest spiele mit dem Gedanken, meine Kübel mit Chorix zu desinfizieren...

  • Hi!
    Mich hat es gewundert, das in einem Freilandbehälter auf einmal Moinas im Becken waren, nun da fiel mir ein, daß ich im Mai welche zu den Tiggerpods dazu gesetzt habe, jedenfalls harmonieren sie gut miteinander, nur die Vermehrungsrate war nicht sehr hoch, weil ich mich da eher auf die Tiggerpods konzentriert habe und die Moinas vergessen habe. :rolleyes:


    Gruß Geri

  • Hallo Michael,


    es ist immer besser und ergiebiger nur mit Reinkulturen zu arbeiten. Allerdings kann man mit der von Dir angesprochenen "Mischung" zusammen mit Synecchiococcus Backups erstellen, die jahrelang halten.


    Habe selbst so einen Backup seit 3 oder 4 Jahren rumstehen (25 Liter Glasvase, mit Frischhaltefolie abgedeckt) und es leben noch immer einzelne Tiggerpods, ein paar Brachis und viel von der Alge. In diesem Zeitraum habe ich nicht ein einziges Mal gelüftet, geschweige denn WW gemacht oder gefüttert.


    Da sieht man welch hohes Überlebenspotential Tiggerpods haben.

  • Zitat

    Original von angi
    Hi Geri,


    wenn Du im Umkehrschluß Tigerpods in eine Moinakultur einbringst, wirft die nicht mehr viel so viel ab als in der Moinareinkultur.


    Hi Angi!
    Danke, für den Tip. ;)


    @Wolfgang!
    Auch dir danke ich für die Info, leider weiß ich es selbst schon. :D
    Zeit für eine kleine Knoblauchkur. :nase


    Gruß Geri

  • Hallo Angi,


    danke für Deine Antwort. Dann lasse ich es lieber, eine Mischkultur möchte ich nicht bekommen. Ich dachte eher, daß von den Brachionus/Euplotes nichts übrigbleibt, weil die Tigerpods als carnivor und durchsetzungsfähig gelten. Aber dann nehme ich lieber totes Futter.


    Viele Grüße
    Michael